Augsburger Allgemeine (Land Nord)
Wer schafft den Einzug in den neuen Bundestag?
Im Wahlkreis Augsburg treten fünf Frauen und elf Männer an, die das Direktmandat holen möchten
Abgerechnet wird am Sonntag, 26. September: Es ist der Tag der Bundestagswahl. 210.000 Frauen und Männer sind im Wahlkreis Augsburg, zu dem die Stadt Königsbrunn gehört, aufgerufen, ihre Kreuze auf dem Stimmzettel zu machen. Zwei Stimmen hat jeder Wähler. Mit der Erststimme wird der Direktkandidat im Wahlkreis bestimmt, mit der Zweitstimme die Partei. Gegenwärtig stellt der Wahlkreis Augsburg drei Bundestagsabgeordnete: Volker Ullrich (CSU), Ulrike Bahr (SPD) und Claudia Roth (Grüne).
Das Trio bewirbt sich am 26. September erneut um das Direktmandat. Hinzu kommen 13 Kandidatinnen und Kandidaten anderer Parteien. Es sind fünf Frauen und elf Männer. Nicht jede Partei, die bei der Wahl antritt, stellt im Wahlkreis auch eine Kandidatin oder Kandidaten. Insgesamt stehen 26 Parteien auf dem
Stimmzettel. Bei der Wahl 2017 holte CSU-Mann Ullrich das Direktmandat. Bahr und Roth zogen über die Landesliste ein. Wer es als Direktkandidat nicht schafft, kann so den Einzug schaffen. Ob dies gelingt, hängt zum einen vom Ergebnis der eigenen Partei ab und zu einem anderen von der Platzierung auf der Landesliste. Vereinfacht gesagt: Wer auf keinem vorderen Platz steht, kämpft als Direktkandidat vor allem um ein gutes Abschneiden seiner Partei.
In den nächsten Wochen stellen wir alle Bewerberinnen und Bewerber vor. Den Auftakt machen zehn Personen, die alle davon ausgehen müssen, dass es für den Einzug in den Bundestag für sie selbst nicht reichen wird. Sie gehören Parteien an, die bislang nicht im Bundestag vertreten sind. In einem Fall ist es sogar ein Einzelkämpfer, der keiner Partei angehört. Auch eine solche Kandidatur ist bei einer Bundestagswahl möglich. Was treibt die
Kandidatinnen und Kandidaten an? Für welche Positionen ihrer Parteien stehen sie?
Bei der Bundestagswahl 2021 tauchen im Wahlkreis viele neue Gesichter auf. Von den 16 Personen, die antreten, waren lediglich fünf bereits vor vier Jahren dabei. Neben den Bundestagsabgeordneten Ullrich, Bahr und Roth bringen Frederik Hintermayr (Die Linke) und Emil Bauer (MLPD) Wahlkampferfahrung mit. Bei der Wahl 2017 gewann Ullrich das Direktmandat mit einem Ergebnis von 34,8 Prozent. Die Wahlbeteiligung lag bei 72,8 Prozent in Augsburg.
Die Stadt hat diese Woche begonnen, Wahlbenachrichtigungen zu verschicken. Es wird davon ausgegangen, dass viele Briefwahl beantragen werden. Bei der Wahl 2017 lag der Anteil der Briefwähler bei 29 Prozent. Er dürfte steigen. Das sind die 16 Kandidatinnen und Kandidaten in der Reihenfolge, wie sie auf dem Stimmzettel stehen: Volker Ullrich (CSU), Ulrike Bahr (SPD), Raimond Scheirich (AfD), Alexander Meyer (FDP), Claudia Roth (Grüne), Frederik Hintermayr (Die Linke), Bernhard Müller (Freie Wähler), Alexander Mai (ÖDP), Anton Steinböck (BP), Roland Kurschat (Die Partei), Anna-Xenia Weingart (V-Partei), Emil Bauer (MLPD), Klaus Jaeger (Die Basis), Nelly Rüttiger (Volt), Alexandra Kolb (Aktion Bürger für Gerechtigkeit) und Ediz Sirin. »Seite 32