Augsburger Allgemeine (Land Nord)
Freie Fahrt nach zwölf Wochen Dauerbaustelle
Endlich keine Buckelpiste mehr zwischen Adelsried und Ehgatten. Nach wochenlangen Arbeiten ist die Strecke zwischen den beiden Orten und die Ortsdurchfahrt wieder freigegeben. Was sich geändert hat
Adelsried Ruhige Fahrt zwischen Adelsried und Ehgatten: Nach zwölf Wochen langer Dauerbaustelle ist die Strecke wieder freigeben. Auch die Ortsdurchfahrt in Adelsried ist so gut wie fertig. Die Planer sind mit dem Ergebnis zufrieden, das - unüblich für derartige Großprojekte weniger kostet als ursprünglich angenommen. Auch für Radfahrer soll es bald eine Besserung geben.
In den vergangenen Wochen waren Teilstücke der Strecke immer wieder gesperrt, auch Busse konnten teils nicht fahren. Nun läuft wieder alles nach Plan, erklärt Julia Riedl vom Staatlichen Bauamt. „Im Großen und Ganzen lief alles nach Plan“, sagt sie. Aufgeteilt war die etwa dreieinhalb Kilometer lange Baustelle in fünf Bauabschnitte. In dieser Zeit ist die Fahrbahn der ehemaligen Staatsstraße 2032 zwischen Ehgatten und Adelsried erneuert worden.
Außerorts wurde die Strecke erneuert, es gibt neue Bordrinnen und
ausgeglichen. Innerorts ist die Deckschicht der Straße, der Bushaltestellen und einer Parkbucht erneuert worden. Außerdem wurden stellenweise Bordsteine und Gehwege sowie Wasserschieber saniert. Anfang September sollen noch neue Fahrbahnmarkierungen in Adelsried kommen. Für Radfahrer soll dann aller Voraussicht nach ein gestrichelter Radweg markiert werden, sagt Julia Riedl.
Was sich für die Autofahrer nun ändert? „Vorher hat das Auto schon mal geklappert auf der Strecke“, sagt Julia Riedl. Das ist jetzt vorbei. An der Verkehrsführung ändert sich aber nichts. Eine Änderung spielt vor allem bei künftigen Sanierungen eine entscheidende Rolle. Die Strecke ist nun keine Staats-, sondern eine Gemeindestraße. Das hängt mit der neuem Umgehung zusammen. Denn weil der Verkehr nun hauptsächlich über die Umgehung rollt, ist die ehemalige Staatsstraße zur Gemeinde- beziehungsweise Kreisstraße geworden. Vor Fertigstellung der Umgehung fuhren täglich etwa 10.000 Fahrzeuge durch Adelsried. Zufrieden zeigt sich das Bauamt besonders, was die Kosten für die Baustelle angeht. Die liegen laut Riedl bei rund 800.000 Euro. Viel Geld, allerdings hatte man zu Beginn der Planungen mit mehr gerechnet. Damals war die Rede von rund 1,3 Millionen Euro. Zugute sei den Planern vor allem die Auftragslage der ausführenden Firmen gekommen. In den vergangenen Jahren sei tendenziell mehr gebaut worden, erklärt Riedl. Hinzu komme, dass viele Kommunen wegen der Corona-Krise sparen müssen. Insgesamt seien die Baukosten deshalb deutlich gesunken. Allerdings: „Mittlerweile ziehen die Baukosten schon wieder an. Ich denke, jetzt wäre es teurer.“
Zahlen muss die Sanierung der ehemaligen Staatsstraße der FreiBankette staat. Die Kosten für die Erneuerung der Parkbucht, Bordsteine, Gehwege sowie der Wasserschieber sind von der Gemeinde Adelsried zu tragen.
Für Bürgermeister Sebastian Bernhard ist die neue Straße ein Erfolg. Er sei sehr zufrieden mit dem Verlauf der Arbeiten. Zu Beginn habe es noch ab und an Probleme mit Autofahrern gegeben, die trotz Sperre durch den Ort fahren wollten. Im Laufe der Baustelle habe sich das aber beruhigt. Nach der Umfahrung stehe Adelsried mit der neuen Ortsdurchfahrt jetzt verkehrstechnisch sehr gut da. Die neue Umfahrung wurde nach rund dreieinhalb Jahren Bauzeit im November vergangenen Jahres eröffnet. Damit fand die zeitweise längste Baustelle im Kreis mit einer Streckenlänge von 6,5 Kilometern ein Ende. Immer wieder sorgten die inzwischen auf rund 24 Millionen Euro gestiegenen Baukosten für Kritik.
Für Julia Riedl vom Staatlichen Bauamt war die nun fertiggestellte
Ortsdurchfahrt samt Verbindungsstraße ihre bislang längste Baustelle. Sie ist erst seit einigen Monaten im neuen Job. „Meine bislang größte Baustelle ist aber eine andere“, sagt Riedl. Nämlich die vor Kurzem fertiggestellte Engstelle im Raum Gersthofen: An der stark befahrenen A8-Anschlussstelle AugsburgWest zur B17 wurde für den Verkehr Richtung Augsburg die bestehende Verflechtungsspur verlängert und eine neue Einfädelungsspur gebaut.
Auch in den kommenden Wochen müssen sich Autofahrer im Augsburger Land auf neue Sperren einstellen. Ab Montag wird die Anschlussstelle der A8 bei Neusäß in alle Richtungen gesperrt sein. Auch dort gibt es einen neuen Fahrbahnbelag. Die Arbeiten werden voraussichtlich rund zwei Wochen, bis zum 12. September, andauern. Die nächsten Anschlussstellen entlang der A8 sind in Richtung München die Ausfahrt Augsburg-West und in Richtung Stuttgart die Ausfahrt bei Adelsried.
Insgesamt sind die Baukosten deutlich gesunken