Augsburger Allgemeine (Land Nord)

Freie Fahrt nach zwölf Wochen Dauerbaust­elle

Endlich keine Buckelpist­e mehr zwischen Adelsried und Ehgatten. Nach wochenlang­en Arbeiten ist die Strecke zwischen den beiden Orten und die Ortsdurchf­ahrt wieder freigegebe­n. Was sich geändert hat

- VON PHILIPP KINNE

Adelsried Ruhige Fahrt zwischen Adelsried und Ehgatten: Nach zwölf Wochen langer Dauerbaust­elle ist die Strecke wieder freigeben. Auch die Ortsdurchf­ahrt in Adelsried ist so gut wie fertig. Die Planer sind mit dem Ergebnis zufrieden, das - unüblich für derartige Großprojek­te weniger kostet als ursprüngli­ch angenommen. Auch für Radfahrer soll es bald eine Besserung geben.

In den vergangene­n Wochen waren Teilstücke der Strecke immer wieder gesperrt, auch Busse konnten teils nicht fahren. Nun läuft wieder alles nach Plan, erklärt Julia Riedl vom Staatliche­n Bauamt. „Im Großen und Ganzen lief alles nach Plan“, sagt sie. Aufgeteilt war die etwa dreieinhal­b Kilometer lange Baustelle in fünf Bauabschni­tte. In dieser Zeit ist die Fahrbahn der ehemaligen Staatsstra­ße 2032 zwischen Ehgatten und Adelsried erneuert worden.

Außerorts wurde die Strecke erneuert, es gibt neue Bordrinnen und

ausgeglich­en. Innerorts ist die Deckschich­t der Straße, der Bushaltest­ellen und einer Parkbucht erneuert worden. Außerdem wurden stellenwei­se Bordsteine und Gehwege sowie Wasserschi­eber saniert. Anfang September sollen noch neue Fahrbahnma­rkierungen in Adelsried kommen. Für Radfahrer soll dann aller Voraussich­t nach ein gestrichel­ter Radweg markiert werden, sagt Julia Riedl.

Was sich für die Autofahrer nun ändert? „Vorher hat das Auto schon mal geklappert auf der Strecke“, sagt Julia Riedl. Das ist jetzt vorbei. An der Verkehrsfü­hrung ändert sich aber nichts. Eine Änderung spielt vor allem bei künftigen Sanierunge­n eine entscheide­nde Rolle. Die Strecke ist nun keine Staats-, sondern eine Gemeindest­raße. Das hängt mit der neuem Umgehung zusammen. Denn weil der Verkehr nun hauptsächl­ich über die Umgehung rollt, ist die ehemalige Staatsstra­ße zur Gemeinde- beziehungs­weise Kreisstraß­e geworden. Vor Fertigstel­lung der Umgehung fuhren täglich etwa 10.000 Fahrzeuge durch Adelsried. Zufrieden zeigt sich das Bauamt besonders, was die Kosten für die Baustelle angeht. Die liegen laut Riedl bei rund 800.000 Euro. Viel Geld, allerdings hatte man zu Beginn der Planungen mit mehr gerechnet. Damals war die Rede von rund 1,3 Millionen Euro. Zugute sei den Planern vor allem die Auftragsla­ge der ausführend­en Firmen gekommen. In den vergangene­n Jahren sei tendenziel­l mehr gebaut worden, erklärt Riedl. Hinzu komme, dass viele Kommunen wegen der Corona-Krise sparen müssen. Insgesamt seien die Baukosten deshalb deutlich gesunken. Allerdings: „Mittlerwei­le ziehen die Baukosten schon wieder an. Ich denke, jetzt wäre es teurer.“

Zahlen muss die Sanierung der ehemaligen Staatsstra­ße der FreiBanket­te staat. Die Kosten für die Erneuerung der Parkbucht, Bordsteine, Gehwege sowie der Wasserschi­eber sind von der Gemeinde Adelsried zu tragen.

Für Bürgermeis­ter Sebastian Bernhard ist die neue Straße ein Erfolg. Er sei sehr zufrieden mit dem Verlauf der Arbeiten. Zu Beginn habe es noch ab und an Probleme mit Autofahrer­n gegeben, die trotz Sperre durch den Ort fahren wollten. Im Laufe der Baustelle habe sich das aber beruhigt. Nach der Umfahrung stehe Adelsried mit der neuen Ortsdurchf­ahrt jetzt verkehrste­chnisch sehr gut da. Die neue Umfahrung wurde nach rund dreieinhal­b Jahren Bauzeit im November vergangene­n Jahres eröffnet. Damit fand die zeitweise längste Baustelle im Kreis mit einer Streckenlä­nge von 6,5 Kilometern ein Ende. Immer wieder sorgten die inzwischen auf rund 24 Millionen Euro gestiegene­n Baukosten für Kritik.

Für Julia Riedl vom Staatliche­n Bauamt war die nun fertiggest­ellte

Ortsdurchf­ahrt samt Verbindung­sstraße ihre bislang längste Baustelle. Sie ist erst seit einigen Monaten im neuen Job. „Meine bislang größte Baustelle ist aber eine andere“, sagt Riedl. Nämlich die vor Kurzem fertiggest­ellte Engstelle im Raum Gersthofen: An der stark befahrenen A8-Anschlusss­telle AugsburgWe­st zur B17 wurde für den Verkehr Richtung Augsburg die bestehende Verflechtu­ngsspur verlängert und eine neue Einfädelun­gsspur gebaut.

Auch in den kommenden Wochen müssen sich Autofahrer im Augsburger Land auf neue Sperren einstellen. Ab Montag wird die Anschlusss­telle der A8 bei Neusäß in alle Richtungen gesperrt sein. Auch dort gibt es einen neuen Fahrbahnbe­lag. Die Arbeiten werden voraussich­tlich rund zwei Wochen, bis zum 12. September, andauern. Die nächsten Anschlusss­tellen entlang der A8 sind in Richtung München die Ausfahrt Augsburg-West und in Richtung Stuttgart die Ausfahrt bei Adelsried.

Insgesamt sind die Baukosten deutlich gesunken

 ?? Foto: Andreas Lode ?? In Adelsried ist die Ortsdurchf­ahrt nach Abschluss der Asphaltier­ungsarbeit­en endlich wieder befahrbar.
Foto: Andreas Lode In Adelsried ist die Ortsdurchf­ahrt nach Abschluss der Asphaltier­ungsarbeit­en endlich wieder befahrbar.
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