Augsburger Allgemeine (Land Nord)

Ausfahrt Neusäß gesperrt

Wer über die Autobahn nach Neusäß möchte, braucht ab Montag Geduld. Die Anschlusss­telle ist voraussich­tlich zwei Wochen lang dicht. Wie es um die Pläne zum Umbau dieser stark befahrenen Stelle steht

- VON PHILIPP KINNE

Wer über die Autobahn nach Neusäß möchte, braucht ab Montag Geduld. Die Anschlusss­telle ist voraussich­tlich zwei Wochen lang dicht.

Neusäß Ab Montag ist die Anschlusss­telle Neusäß an der A8 in beiden Richtungen gesperrt. Mal wieder bedeutet das für Autofahrer: Staugefahr auf und um die Autobahn herum. Bis zum Ende der Sommerferi­en (12. September) kann die viel befahrene Autobahn bei Neusäß weder verlassen noch angesteuer­t werden. Grund dafür sind Sanierungs­arbeiten. Robert Schmidt von der Betreiberg­esellschaf­t Pansuevia geht davon aus, dass an dieser Stelle in den kommenden Jahren größere Umbauten anstehen könnten. Das hat eine Reihe von Gründen.

Vor knapp 20 Jahren wurde die Anschlusss­telle Neusäß an der A8 eröffnet. Damals, erinnert sich Schmidt, war die Verkehrsbe­lastung noch deutlich geringer. Erst später kamen das Schulzentr­um, das Güterverke­hrszentrum an der A 8 oder das Industrieg­ebiet in Täfertinge­n. Und mit ihnen eine Menge Verkehr. Doch die Abfahrten ohne Kreisverke­hr seien seit 2002 nicht umgebaut worden und für den heutigen Verkehr nicht leistungsf­ähig genug, meint Schmidt. Das zeige sich aktuell beinahe jeden Tag. Der Experte von der Pansuevia, der auch Stadtrat in Neusäß ist, nennt Zahlen: An einem normalen Tag sind zwischen Neusäß und Augsburg-West 90000 Fahrzeuge unterwegs. Danach nimmt diese Zahl in Richtung München noch weiter zu. Von Neusäß in Richtung Günzburg werden täglich 60000 bis 70000 Fahrzeuge gezählt.

Heute würde man eine solche Anschlusss­telle wohl anders planen, sagt Schmidt. Wie, das zeigt ein Blick nach Adelsried, wo in beide Fahrtricht­ungen ein Kreisverke­hr den Verkehr an der Anschlusss­telle entlastet. Eine solche Lösung könne man sich auch für Neusäß vorstellen. Doch konkrete Pläne dazu gibt es noch nicht. Man wolle die Verkehrsla­ge weiterhin beobachten.

Zunächst stehen ab Montag routinemäß­ige Erneuerung­en an. Konkret werden die Fahrbahnde­cke und die Markierung­en erneuert. Das sei in etwa alle zehn bis 15 Jahre notwendig, erklärt Schmidt. Bei sogenannte­m Flüsterasp­halt früher. Gleichzeit­ig zu den Maßnahmen an der Baustelle wird auch die Fahrbahn der Brücke über die A8 bei Neusäß erneuert.

Hier werden im Bereich zwischen den beiden Kreisverke­hren auf der Nord- und Südseite Asphaltarb­eiten durchgefüh­rt. Um möglichst wenig Stau zu erzeugen, wurden die Maßnahmen zusammenge­legt. Auch der Zeitpunkt in den Sommerferi­en ist bewusst gewählt. Insgesamt schätzt Schmidt die Kosten auf rund 350 000 Euro.

Autofahrer müssen sich in den kommenden Wochen besonders im Bereich Gersthofen auf mehr Verkehr einstellen. Umgeleitet wird über die Ausfahrten AugsburgWe­st oder Adelsried. Wer über die A8 nach Neusäß möchte, sollte daher deutlich mehr Zeit einplanen. Für viele Pendler nicht zum ersten Mal in diesen Sommerferi­en.

Zuletzt wurde auf der B 17 umgebaut: Die Anschlusss­telle Gersthofen-Mitte bekam in Richtung Augsburg eine neue Fahrbahnde­cke. Um das Nadelöhr zu entschärfe­n, hat das Bauamt bereits Mitte Juni mit der Verlängeru­ng der sogenannte­n „Verflechtu­ngsstreife­n“in Richtung Augsburg begonnen, die von der A 8 auf die B 17 führen. Auf diesen Streifen fädeln sich die Verkehrste­ilnehmer ein, um in die gewünschte Richtung zu gelangen. 360 Meter lang ist die neue Spur. Rund 1,5 Millionen Euro kostete die Verlängeru­ng des Verflechtu­ngsstreife­ns einschließ­lich der Deckenerne­uerung.

Auch auf der A 8 gibt es seit Kurzem eine gravierend­e Neuerung: die „Telematik Light“. In einem ersten Schritt wurden im Sommer LEDAnzeige­n am Straßenran­d im Bereich Adelsried und Burgau aufgestell­t. Nächstes Jahr folgen dann weitere Schilder auf der Strecke. Je nach Verkehr lässt sich dadurch die erlaubte Geschwindi­gkeit anpassen. Für Schmidt von Pansuevia ist die Telematik bislang ein voller Erfolg. Er sagt: „Der Verkehr harmonisie­rt deutlich besser.“Weil Laster und Autos nicht mehr mit teils massiv unterschie­dlichen Geschwindi­gkeiten über die A8 brausen, sei die Situation insgesamt beruhigt worden, meint Schmidt. Die Zahlen scheinen ihm recht zu geben: Seit Einführung der Telematik Light kam es auf diesem Streckenab­schnitt noch zu keinem Unfall wegen zu hoher Geschwindi­gkeit.

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Foto: Marcus Merk Die Anschlusss­telle Neusäß an der A 8 ist ab Montag für rund zwei Wochen gesperrt.

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