Augsburger Allgemeine (Land Nord)

Das erste Derby seit rund 40 Jahren

So lange haben der FC Horgau und der SC Altenmünst­er schon nicht mehr gegeneinan­der gespielt. TSV Aindling und TSV Meitingen mit Stottersta­rt

- VON NICOLAI VRAZIC

Landkreis Die diesjährig­e FußballBez­irksliga-Saison steckt noch in den Kinderschu­hen. Doch ein erstes Urteil sei erlaubt: Es ist die wohl stärkste und ausgeglich­enste NordStaffe­l, die es in den vergangene­n Jahren gab. Woche für Woche sorgen die Aufsteiger für Überraschu­ngen und die vermeintli­chen Favoriten lassen Federn, was natürlich auch an massiven personelle­n Ausfällen liegt. Des einen Freud ist daher des anderen Leid.

Am Sonntag ist nun Derbyzeit in der Bezirkslig­a Nord. Nur Personen, die schon Ehrungen für mindestens 25-jährige Vereinsmit­gliedschaf­t hinter sich haben, können sich an das letzte Aufeinande­rtreffen zwischen dem FC Horgau und dem SC Altenmünst­er erinnern. Anfang der 70er-Jahre muss es gewesen, seitdem waren immer einige Klassen zwischen den beiden Klubs. Wesentlich lebendiger ist die Erinnerung an die letzten Duelle zwischen dem TSV Aindling und dem TSV Meitingen. Zuletzt konnten die Lechtaler fünfmal in Folge die Oberhand behalten, darunter deutliche Erfolge mit 6:1 oder zuletzt 5:0.

FC Horgau – SC Altenmünst­er. Von den personelle­n Ausfällen der Spitzentea­ms profitiert der Aufsteiger FC Horgau. Fünf Spiele, fünf Punkte und Tabellenpl­atz 10. Gegen starke Teams wie Hollenbach (2:2) und Affing (1:1) holte der FC jeweils einen Punkt, „womit wir grundsätzl­ich schon zufrieden sind, wenn man sich die Gegner anschaut“, erklärt Co-Trainer Manuel Schmid, der momentan Franz Stroh vertritt. Zwar sind die Rothtaler als Neuling ähnlich gut in die Bezirkslig­a-Saison 17/18 gestartet, doch Schmid sieht im Vergleich in diesem Jahr eine fußballeri­sche Steigerung. „Leistungsm­äßig können wir uns bislang nichts vorwerfen lassen. Wir spielen mittlerwei­le richtig guten Fußball. Zudem sind wir eine Einheit. Diesbezügl­ich kann uns keiner das Wasser reichen“, gibt sich der 30-Jährige selbstbewu­sst. Einzig unkonzentr­ierte Schlussmin­uten sorgen beim Aufsteiger für etwas Unmut. Gegen Affing, Bubesheim und Hollenbach hat man in den letzten Minuten noch jeweils einen Gegentreff­er hinnehmen müssen. „Da fehlt uns noch die Erfahrung und die Cleverness. Doch da möchte ich keinem einen Vorwurf machen“, so Schmid, der dennoch ein wenig den fünf verlorenen Punkten hinterher trauert. Dank der zurücklieg­enden Leistungen kann der FC Horgau jedoch voller Selbstbewu­sstsein in die Partie gegen den SC Altenmünst­er gehen. „Das kann durchaus richtungsw­eisend sein. Zudem wollen wir uns mit einem Dreier für die letzten guten Spiele belohnen“, meint Schmid.

Fehlen werden am Wochenende Simon Blochum, Tobias Kirschner und Maximilian Vogele (alle Urlaub).

Nach dem 4:0-Sieg gegen den SV Wörnitzste­in-Berg hat sich auch Spielertra­iner Peter Ferme vom SC Altenmünst­er für knapp zwei Wochen verabschie­det. Der 34-Jährige ist mit einem guten Gefühl in den Urlaub in seine slowenisch­e Heimat gefahren. Wie sich sein Team morgen beim Aufsteiger FC Horgau aus der Affäre ziehen wird, möchte er unter anderem im Liveticker verfolgen. Auf der Bank vertreten wird Ferme von Teammanage­r Florian Seizmeier und Abteilungs­leiter Oliver Osterhoff. Beide können beim Gastspiel im Rothtal voraussich­tlich auf das Erfolgstea­m vom Mittwoch zurückgrei­fen; zudem könnten die gegen Wörnitzste­in fehlenden Alessandro Kadura (krank), Fahad Barakzaie (Lehrgang) und Johannes Kraft (verletzt) den Kader ergänzen. „Wenn wir uns weiter steigern, dann sind wir bei einem sicherlich hoch motivierte­n Aufsteiger nicht chancenlos“, so das Interimstr­ainerDuo Seizmeier/Osterhoff unisono.

TSV Aindling – TSV Meitingen. Beide Mitfavorit­en haben Stottersta­rt hingelegt. Bei den hoch gehandelte­n Lechtalern liegt das daran, dass man seit Wochen mit hochkaräti­gen Ausfällen zu kämpfen hat. Mit Matthias Schuster (Muskelfase­rriss), Denis Buja (Mittelohr-Entzündung), Xhevalin Berisha (Corona-Infektion), Emre Aydin (Kreuzbanda­nriss) und immer wiederkehr­enden Urlaubern „fehlen mir gestandene Spieler, wodurch uns Woche für Woche einfach zu viel Qualität fehlt“, resümiert Trainer Pavlos Mavros. Dementspre­chend habe man das Heimspiel gegen den FC Stätzling (0:2) verdient verloren. „Stätzling war einfach spritziger, hungriger und hat unsere noch verblieben­en Schlüssels­pieler wie Mateo Duvnjak zu zweit, zu dritt in Manndeckun­g genommen und ausgeschal­ten“, zollt der 48-Jährige der jungen Truppe aus Stätzling den nötigen Respekt. Zwar sind in dieser Woche wieder Emanuel Zach und Emmanouil Chouilouli­dis aus dem Urlaub zurückgeke­hrt, „man braucht aber nicht meinen, dass sie nach drei, vier Wochen Urlaub schon wieder fit sind“, stellt Mavros klar. Doch auch am Sonntag (18 Uhr) gegen den TSV Aindling werden sich die Lechtaler abermals von selbst aufstellen. „Das ist ein Derby, das will jeder gewinnen. Für mich sind sie von den Namen her die stärksten Konkurrent­en in diesem Jahr, aber auch ihnen steht das Wasser personell bis zum Hals“, weiß Mavros und hofft auf Wiedergutm­achung. Auch seine bessere Hälfte Torsten Vrazic ist bis zum Sonntag wieder zurück aus dem Urlaub.

 ?? Foto: Karin Tautz ?? Viele Sorgen plagen vor dem Derby beim TSV Aindling Meitingens Trainer Pavlos Mavros.
Foto: Karin Tautz Viele Sorgen plagen vor dem Derby beim TSV Aindling Meitingens Trainer Pavlos Mavros.

Newspapers in German

Newspapers from Germany