Augsburger Allgemeine (Land Nord)
Fünfjähriger will Spielzeug in Augsburg kaufen
Ein Bub aus Gessertshausen denkt sich in der Früh, dass er Spielzeug gebrauchen könnte. Er macht sich auf den Weg zum Bahnhof
Gessertshausen Etwas zu unternehmenslustig ist ein kleiner Bub am Freitagmorgen in Gessertshausen gewesen. Der Fünfjährige wollte um 8.05 Uhr im örtlichen Spielzeuggeschäft einkaufen. Da der Laden aber noch geschlossen hatte, machte sich der Bub in seiner Latzhose mit Unterhemd und Sandalen auf den Weg zum Bahnhof.
Als der Fünfjährige in seinem luftigen Gewand in den Bus nach Augsburg einsteigen wollte, stutzte der Fahrer. Schließlich war der kleine Mann ganz alleine und ohne Begleitung eines Erwachsenen unterwegs. Dies kam dem Busfahrer etwas zu suspekt vor, weshalb er umgehend die Polizei verständigte. Die Streife der Polizei Zusmarshausen konnte den Sachverhalt dann schnell aufklären.
Der Bub war zuvor mit seinem Fahrrad im Ortsbereich Gessertshausen unterwegs gewesen, um sich neue Spielsachen zu kaufen. Dort waren aber zu der Uhrzeit noch alle Geschäfte geschlossen. Kurzerhand entschied sich daher der Kleine laut Polizei, einfach in einen Bus einzusteigen und sein Glück in Augsburg zu suchen. Dass die Einkaufstour von der Polizei nun abrupt beendet wurde, gefiel ihm gar nicht. Letztendlich konnten die Beamten ihn aber überreden, doch lieber in Gessertshausen zu bleiben. Der Bub lotste die Streife dann auch zielsicher in das Jugendhilfezentrum in Gessertshausen, von wo aus er zu seiner Tour gestartet war. Ähnliche Vorfälle hatte es auch bereits einige Jahre zuvor gegeben.
So hatte vor vier Jahren der wachhabende Beamte der Polizeiinspektion Gersthofen nicht schlecht gestaunt, als eine 85-jährige Frau einen Kinderwagen zur Dienststelle brachte und erklärte, sie habe ihn im Stadtpark Gersthofen gefunden. Nachdem der Wagen zwar ohne Kind, jedoch mit offensichtlich frisch eingekauften Lebensmitteln vollgepackt war, dauerte es erwartungsgemäß nicht lange, bis sich der vermeintliche Verlierer des Kinderwagens ebenfalls bei der Wache meldete. Es stellte sich heraus, dass dem Vater sein Kind „ausgebüxt“war. Um sich schnellstmöglich auf die Verfolgung zu machen, packte er seinen Einkauf in den Wagen und ließ ihn unbeaufsichtigt stehen. Als er seinen kleinen Ausreißer wieder eingefangen hatte, war nun jedoch der Kinderwagen weg. Bei der Polizei fand schließlich doch noch alles zusammen, was zusammengehörte. Auch in Herbertshofen waren vor einigen Jahren kleine Kinder ausgebüxt.
Die beiden Buben hatten sich in dem gemeindlichen Kindergarten aufgehalten und waren plötzlich verschwunden. Eine Passantin entdeckte die Vierjährigen zufällig, als sie die Pestalozzistraße in Richtung Klemensstraße entlangliefen. Die Frau konnte die Kinder wohlbehalten zurückbringen. Ähnlich groß war die Aufregung vor einiger Zeit in Meitingen. Hier hatten sich die Kinder im Garten des Kindergartens in einer Kuhle versteckt.
Während die Aufsicht mit einem Kind, das sich in einer Pfütze nass gemacht hatte, ins Gebäude ging, holte die Kindergartenleiterin die anderen Buben und Mädchen aus dem Garten herein. Zwei kleine
Wachsame Erwachsene haben schon öfter solche „Ausflüge“gestoppt
Männer aber nutzten die kurze Unruhe aus und gingen auf Entdeckungstour. Dabei ließen sie sich auch nicht von einem Zaun aufhalten. Sie nutzten einen Strauch als Kletterhilfe und kletterten über die 1,20 Meter hohe Absperrung, um sich auf den Weg in die große weite Welt zu machen. In der Kuhle war die Exkursion dann aber schnell beendet. Um weitere Ausflüge zu unterbinden, ist seitdem der Zaun 40 Zentimeter höher als bisher.
Auch außerhalb des Augsburger Landes sind Kinder immer wieder mal etwas zu unternehmenslustig. So hatte vor drei Jahren ein Bub in Coburg eine abendliche Erkundungstour durch die Stadt unternommen. Wie die Polizei mitteilte, hatte der Dreijährige in einem unbeobachteten Moment die Wohnung seines Vaters verlassen und war in Richtung eines etwa 400 Meter entfernten Parkplatzes gelaufen. Der Vater hatte unterdessen bemerkt, dass sein Sohn verschwunden war und die Polizei verständigt. Fast zeitgleich meldeten sich mehrere Passanten bei der Polizei, die das Kind gesehen hatten. So habe man innerhalb kurzer Zeit die Familie wieder zusammenbringen können.