Augsburger Allgemeine (Land Nord)
PFC, die Ach und Intel-Chips
Es riecht nicht, es ist nicht zu greifen, zu sehen, zu spüren oder zu schmecken. Aber das giftige PFC ist da, fließt seit vielen Jahren die Friedberger Ach hinunter, reichert sich im Sediment des Gewässers, Fischen, anderen Lebewesen und Pflanzen an und unweigerlich über die Nahrungskette auch in uns Menschen. Jetzt liegt nach sehr langer Wartezeit endlich das Gutachten über die Belastung von Boden und Wasser mit PFC auf dem Fliegerhorst Penzing vor.
Viele völlig neue Erkenntnisse sind damit nicht verbunden. Zumindest ist jetzt aber eindeutig geklärt, dass die Industriechemikalie über dieses Gelände in die Umwelt kommt. Und es steht auch fest, an welchen Eintragsstellen Handlungsbedarf besteht. Jetzt muss aber auch umgehend gehandelt werden. Es ist nämlich schon viel zu viel belastetes Wasser im Bach bis zur Donau gelaufen. Jetzt geht es darum, endlich mit der Sanierung zu beginnen. Damit wird diese regionale Umweltkatastrophe aber nicht auf absehbare Zeit gestoppt, sondern nur gemildert und überhaupt in Angriff genommen. Die Beseitigung der Altlasten könnte nämlich Jahrzehnte dauern. Eigentlich verrückt: Eine riesige Industrie-Investition könnte der Turbo sein, damit die Verseuchung durch eine Industriechemikalie mit Hochdruck angegangen wird. Wenn Intel auf dem ehemaligen Flughafen in Penzing ein Chipwerk baut, dann lassen sich die Amerikaner garantiert nicht auf einem Problemstandort nieder. Die würden Druck machen. Der US-Konzern will ja schlappe acht Milliarden Euro staatliche Förderung, wenn er sich im Freistaat ansiedelt. Die Sanierungskosten für das Gelände sind dagegen sozusagen ein kleiner Fisch …