Augsburger Allgemeine (Land Nord)
KopfSache
Warum das Kasperle für das Tragen eines Fahrradhelms wirbt
Der Kasperl ist schon ein Guter. Bei jedem Spiel drückt er als Glücksbringer dem FC Augsburg ganz fest den Holzdaumen. Auch wenn das in dieser Saison noch nicht wirklich viel genützt hat.
Und weil ihm die Schulkinder am Herzen liegen, hat er als „Dr. Kasperl“von der Augsburger Puppenkiste zusammen mit seinem Kumpel Erwin, dem Erdmännchen, im Frühjahr den Mädchen und Buben erklärt, wie sie sich vorschriftsmäßig in der Nase popeln und sich selbst auf Corona „teschten“.
Und jetzt spielt er wieder den Gesundheitsapostel – und Lebensretter. Diesmal sorgt er sich um die
Häupter seiner Mitbürger, die beim Fahrradfahren arg gefährdet sind. Denn in den letzten zehn Jahren, hat der Kasperl erfahren, ist die Zahl der Fahrradunfälle allein in Nordschwaben um 18 Prozent gestiegen. Und damit leider auch die Zahl der tödlichen Unfälle. Inzwischen ist etwa jeder siebte Verkehrstote in Deutschland ein Radfahrer.
Und weil ein Großteil der schwer verletzten oder gar getöteten Fahrradfahrer ohne Fahrradhelm unterwegs waren, hat die Polizei in Unterfranken die Präventionskampagne #KopfEntscheidung gestartet. Die Mitwirkenden der kurzen Videoclips: Polizeibeamte
und Prominente aus allen bayerischen Regierungsbezirken. So appelliert beispielsweise der Kabarettist Wolfgang Krebs als er selber und als Markus Söder an die Zuschauer, für alle Strecken einen Fahrradhelm aufzuziehen. Ein Beamter der Polizeiinspektion Augsburg-Mitte, der in der Innenstadt mit dem Rad Streife fährt, meint augenzwinkernd: „Auch wenn wir Schwaben sparsam sind, sparen wir nicht am falschen Fleck, denn ein Fahrradhelm kann Leben retten.“Und der Kasperl? Er rät allen, „die koin Holzkopf ham und für die d’ Helm a Lebensretter sein ka: Helm auf!“