Augsburger Allgemeine (Land Nord)
SV Erlingen ist die bessere Filiale
Nach einer furiosen ersten Halbzeit und einer 2:0-Führung geht der TSV Herbertshofen im Meitinger Lokalderby mit leeren Händen vom Platz
Meitingen Neben dem TSV Meitingen gibt es in der Marktgemeinde noch zwei Fußball-Vereine, den TSV Herbertshofen und den SV Erlingen. Die standen sich zum Derby in der A-Klasse Nordwest gegenüber. Dabei erwies sich der SV Erlingen mit einem 3:2-Sieg als die bessere Filiale.
Beide Klubs betreiben in der Jugendarbeit eine Kooperation mit dem TSV Meitingen und bedienen sich immer wieder am reichen Reservoir der Nummer eins. Nachdem der Bezirksligist vor Saisonbeginn seine zweite Mannschaft, die aus der Kreisklasse Nordwest abgestiegen wäre, aufgelöst hat, sind Nachwuchsspieler wie Yannik Ruinat, Jakob Wünsch, Marcel Boguth, Niko Paiella und Denis Turanovic gleich im Fünferpack zum TSV Herbertshofen gewechselt. Auch der SV Erlingen hat mit Manuel Krupka, Patrick Wagner oder Wolfgang Wippel sowie den Neuzugängen Fabian Wolf, Manuel und Marius Schuster sowie Jan Blochum etliche Kicker mit Meitinger Vergangenheit in seinen Reihen. Mit diesen wollen es die Erlinger heuer wissen. Ziel dieser opulent verstärkten Truppe kann nur der Aufstieg sein.
Die 150 Zuschauer in Herbertshofen rieben sich daher verwundert die Augen, als der TSV Herbertshofen bereits nach zwei Minuten gegen den Tabellenführer aus Erlingen in Führung ging. Nach einem schnellen Konter bediente Nico Paiella den mitgelaufenen Bastian Stefanovic. Auch der neue Spielertrainer hat natürlich schon in Meitingen gespielt. In diesem Tempo ging es weiter. Nach zehn Minuten konnte die Erlinger Hintermannschaft Mario Schilling gerade noch stoppen, doch drei Minuten später war wieder Bastian Stefanovic zur Stelle und sorgte mit einem sehenswerten Heber für das 2:0. In der 25. Minute war es wieder Stefanovic, der SVKeeper Michael Kratzer mit einem Volleyschuss auf die Probe stellte.
In der Folgezeit konnten die Erlinger etwas Ruhe ins Spiel bringen und auch die Gastgeber konnten sich von der kräfteraubenden Anfangsphase erholen. Kurz vor der Pause donnerte Manuel Krupka erst einmal weit über das Herbertshofer Gehäuse, bevor er dann eine Minute später in einer fast identischen Situation die Nerven behielt und den Ball an Torhüter Johannes Gump zum Anschlusstreffer vorbei legte.
Nach dem Wechsel bekamen die Zuschauer dann eine völlig andere Partie zu sehen. Die Gäste waren jetzt spielbestimmend und in der 50.
Minute setzte Michael Müller einen ersten Warnschuss ans Außennetz. In der 61. Minute war es dann wieder Manuel Krupka, der einen Freistoß per Kopf zum Ausgleich im Herbertshofer Kasten versenkte. Erlingen drückte auf die Führung und in der 74. prüfte Marco Ragusa dann auch noch seinen eigenen Torwart nach einer Rettungsaktion.
In der 79. Minute zeigte der Unparteiische dann nach einem Foul an Manuel Krupka auf den Elfmeterpunkt. Allen Protesten zum Trotz blieb er bei seiner Entscheidung und Michael Schombacher ließ sich die Möglichkeit nicht entgehen und verwandelte den Strafstoß zum schmeichelhaften Siegtreffer. Das Spiel war gedreht. Der SVE hatte dann erneut durch Krupka in der 82. Minute die Möglichkeit zur Entscheidung, doch Johannes Gump konnte parieren.
In der Nachspielzeit hatte dann Bastian Stefanovic per Kopf noch die Ausgleichsmöglichkeit, doch Erlingen konnte den Sieg über die Zeit bringen.
TSV Herbertshofen: Gump; Jabang, Ste fanovic, Ruinat, Asam, Paiella, Schilling, Boguth, Göddert S., Ruper, Richter (Ragu sa, Bernklau, Haberl, Turanovic, Göddert J.) SV Erlingen: Kratzer Michael; Wippel, Foag, Kratzer Martin, Wolf, Wagner, Schrei ner, Schombacher, Deller, Müller, Krupka (Halbedel, Schuster, Barnscheidt, Maksha na)
Tore: 1:0 Stefanovic (2.), 2:0 Stefanovic (13.), 2:1 Krupka (42.), 2:2 Krupka (61.), 2:3 Schombacher (79.(Foulelfmeter). Schiedsrichter: Belak (Zusmarshausen). GelbRot: Ragusa (Herbertshofen). Zu schauer: 150.