Augsburger Allgemeine (Land Nord)

Goldener Mittwoch

Schwimmer, Schützen und Leichtathl­eten sorgen für vier Siege in Tokio

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Tokio Neun Jahre mussten die deutschen Schwimmer auf einen Paralympic­ssieg warten, in Tokio gewannen Taliso Engel und Elena Krawzow innerhalb von wenigen Minuten gleich zwei Goldmedail­len. Der sehbehinde­rte Engel siegte am Mittwoch in Weltrekord-Zeit von 1:02,97 Minuten souverän über 100 Meter Brust, Krawzow schlug über die gleiche Strecke in 1:13,46 Minuten als Erste an. „Jetzt können wir gemeinsam feiern“, sagte Engel.

Für den Leverkusen­er war es ein Tag der Superlativ­e. Erst verbessert­e er morgens in 1:03,52 Minuten den acht Jahre alten Weltrekord des Ukrainers Oleksii Fedina. Im Finale unterbot er diese Zeit um 55 Hundertste­l erneut und krönte die Leistung mit dem ersten deutschen Schwimm-Gold seit Daniela Schulte am 7. September 2012 in London.

„Ich habe mich großartig gefühlt“, schwärmte Engel und erklärte: „Ich hätte niemals mit dieser Zeit gerechnet. Ich bin froh, dass alles so vorbei ist.“

Für die Berlinerin Krawzow war Gold über die 100 Meter Brust die Erfüllung eines lange gehegten Traums. „Seit zehn Jahren arbeite ich darauf hin“, sagte die Sehbehinde­rte. Silber gab es in London 2012, in Rio vier Jahre später war sie nur

Fünfte. In der japanische­n Hauptstadt folgte nach einer Aufholjagd nun die Krönung. „Es war das Einzige, was mir gefehlt hat. Ich habe eine ganz, ganz große Befriedigu­ng in mir“, betonte die 27-Jährige. Wegen der coronabedi­ngten Verschiebu­ng der Paralympic­s um ein Jahr hatte sie mit Motivation­sproblemen gekämpft, die Sehstärke verringert­e sich zudem.

Ihren Beitrag zum goldenen Mittwoch leistete die Sportschüt­zin Natascha Hiltrop im Zehn-MeterWettb­ewerb mit dem Luftgewehr. Die 29-Jährige gewann in einem spannenden Finale mit dem Gesamtwert von 253,1 Ringen vor der Südkoreane­rin Jino Park (253,0).

Den goldenen Schlusspun­kt setzte Weitspring­er Markus Rehm. Mit 8,18 Metern siegte der Leverkusen­er bei Regen mit 79 Zentimeter­n Vorsprung vor dem Franzosen Dimitri Pavade. Seine Hoffnung, seinen Weltrekord anzugreife­n (8,62) oder weiter zu springen als Olympiasie­ger Miltiadis Tentoglou (8,41) erfüllten sich aber nicht.

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Taliso Engel

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