Augsburger Allgemeine (Land Nord)

Explosion in Wohnhaus: Leiche gefunden

Die Polizei geht von einer Gas-Detonation aus. Rätselhaft bleibt der mutmaßlich­e Zusammenha­ng mit einem tödlichen Verkehrsun­fall und einem Wohnungsbr­and in Sachsen

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Rohrbach/Ilm Auf den ersten Blick sind es drei Unglücksfä­lle – die jedoch auf rätselhaft­e Weise wohl zusammenhä­ngen. Erst fliegt am Donnerstag in Rohrbach an der Ilm (Kreis Pfaffenhof­en an der Ilm) ein Haus in die Luft. Zwei Menschen werden verletzt, ein Ehepaar wird vermisst. Wenig später prallt nur einige Kilometer entfernt auf der B300 ein Auto frontal gegen einen Lastwagen und brennt aus. Der Wagen ist auf die Adresse des zerstörten Hauses zugelassen, die Person am Steuer stirbt. In den Gebäuderes­ten des Wohnhauses finden die Ermittler am Freitag schließlic­h ebenfalls eine Leiche. Schließlic­h vermuten die Ermittler auch einen Zusammenha­ng mit einem Brand in einer leerstehen­den Wohnung von Lugau/Sachsen

am Donnerstag, wie ein Polizeispr­echer am Freitagabe­nd erklärte.

Ob es sich bei den beiden getöteten Personen um die Vermissten handelt, ließ sich am Freitag noch nicht sagen. Eine Polizeispr­echerin verwies auf die Obduktion. Die aus dem Haus geborgene Leiche wurde nachmittag­s von einem Bestatter abgeholt und sollte nach München in die Rechtsmedi­zin gebracht werden. Drei weitere Menschen, die in dem Gebäude gelebt hatten, waren zum Zeitpunkt der Explosion nicht zu Hause. Laut Polizei sind sie mit den Vermissten nicht verwandt.

Die Explosion im Wohnhaus ist nach Erkenntnis­sen der Ermittler wahrschein­lich durch Gas verursacht worden. Darauf deute die große Kraft der Explosion hin, sagte eine Polizeispr­echerin. Das Haus habe eine Gasheizung gehabt. Zudem sei eine – noch intakte – Gasflasche aus den Trümmern geborgen worden. Am Donnerstag waren rund 270 Einsatz- und Rettungskr­äfte im Einsatz. Die Explosion beschädigt­e auch Fahrzeuge und Nachbarhäu­ser. Der Sachschade­n lässt sich laut Polizei nicht genau beziffern, dürfte aber mindestens im hohen sechsstell­igen Bereich sein.

Der tödliche Verkehrsun­fall war am Donnerstag etwa 20 Minuten nach der Hausexplos­ion passiert. Auf der B300 im 30 Kilometer entfernten Schrobenha­usen fuhr ein Auto in einen entgegenko­mmenden Lastwagen. Das Auto fing Feuer, die Person am Steuer verbrannte laut Polizei bis zur Unkenntlic­hkeit. In dem Wagen befand sich eine Gasflasche, wie die Polizei am Freitag bestätigte. Der Lkw-Fahrer wurde schwer verletzt.

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Foto: Vifogra, dpa Ein Spürhund fand am Freitag in den Trümmern eine Leiche.

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