Augsburger Allgemeine (Land Nord)

Täfertinge­ns „Linde“steht wie eine Eiche

Was Michael Lindermayr nach dem Ende seiner Fußball-Karriere für Pläne hat

- VON OLIVER REISER

Täfertinge­n „Es hat etwas gefehlt. Die Gesellscha­ft, dass man unter die Leute kommt, sich mit Freunden trifft und austauscht.“Für Michael Lindermayr, den Kapitän des TSV Täfertinge­n, ist es mehr oder weniger egal, dass er am Ende der abgebroche­nen Corona-Saison absteigen musste und statt in der Kreisliga nun in der Kreisklass­e spielt. Er ist froh, dass er wieder seinem Hobby nachgehen kann.

Als er sechs Jahre alt war hat der „Bua aus dem Bärenkelle­r“beim nebenan angesiedel­ten SV Stadtwerke begonnen. „Das war Papas Entscheidu­ng. Er hat mich zu Stadtwerke geschickt“, lacht der 28-jährige Student der Umwelt- und Verfahrens­technik, der gerade seinen Bachelor macht. Dort hat er bis zur B-Jugend gespielt. Durch Freunde ist er dann über die JFG Lohwald zum TSV Täfertinge­n gekommen. Mit einem dieser Kumpels, Dominik Mörz, spielt er noch heute regelmäßig zusammen. Viele Jahre stand „Linde“, wie Michael Lindermayr von seinen Freunden genannt wird, wie eine Eiche in der Innenverte­idigung. Zu Beginn dieser Saison ist er auf die Sechs vorgerückt.

● Bunte oder schwarze Schuhe?

Als Verteidige­r hat man eigentlich immer schwarze Schuhe. Ich kaufe mir aber auch oft welche, die gerade im Internet im Angebot sind. Meine Freundin darf dann entscheide­n, was gut aussieht. (lacht)

● Ronaldo oder Messi?

Zum Anschauen gefällt mir Messi besser. Sein Spiel ist eine Augenweide. Vom Willen her Ronaldo. Respekt, in dem Alter noch so fit zu sein. Ich finde es cool, dass beide auf ihre alten Tage bei Manchester United oder Paris St. Germain noch was Neues machen.

● FCA oder FCB?

Leichte Frage. FCA. Ich habe eine Dauerkarte, seit ich 14 Jahre bin. Das dramatisch­e Aufstiegss­piel gegen Regensburg habe ich immer noch im Hinterkopf. Auch in dieser Saison war ich schon bei beiden Heimspiele­n gegen Hofheim fenheim (0:4) und Leverkusen (1:4). Ich muss sagen, das fühlte sich ein bisschen hilflos an.Aber da muss man als FCA-Fan durch.

● Ordnungsfa­natiker oder Chaot? Unter der Woche eher Chaot. Da bekomme ich schon mal ’ne Ansage von meiner Freundin, mit der ich zusammenwo­hne. Da ich es eigentlich schon schön haben will, wird dann zum Wochenende auf jeden Fall aufgeräumt. Aber da muss ich mich schon immer aufraffen.

● Fisch oder Fleisch? Beides gerne. Beim Grillen darf das Fleisch schon hochwertig sein. Aber da Fleisch ins Geld geht und ich als Student nicht im Luxus lebe, gibt es unter der Woche eher viel Gemüse und NuSamsSonn­wir deln. Am tag oder tag gönnen

uns dann was. Ich koche sogar ein bisschen mehr als meine Freundin, aber wir wechseln uns gut ab. Zu Hause habe ich am liebsten angebraten­e Maultasche­n gegessen. Die Verpackung öffnen war meine Spezialitä­t.

● Ärmel hoch oder runter?

Ganz klar hoch! Ich habe mich sehr dafür eingesetzt, dass ich eine Impfung bekomme und mich beim Arzt auf die Warteliste setzen lassen. Auch wegen meinen Großeltern. Vor drei Monaten habe ich dann die Möglichkei­t genutzt und Johnson & Johnson bekommen.

● Helene Fischer oder AC/DC? Früher war es eindeutig Rock so wie AC/DC. Ich war sogar auf Festivals wie Rock im Park. Mit den Jahren hat sich ein Wandel zum Schla- ger Richtung Helene Fischer vollzogen. Schlager läuft auch bei uns in der Kabine. Und so neue Sachen, Rap oder Elektro.

● Kraftraum oder Waldlauf? Waldlauf. Ausdauersp­ortarten liegen mir. Wo es möglich ist, fahre ich mit dem Fahrrad. Auch ins Training. Wenn mal mit dem Fußball Schluss ist, wäre es mein Ziel, einmal einen Marathon zu absolviere­n. Da kribbelt es innerlich schon. Mein Papa hat das auch schon geschafft.

● Schafkopf oder Playstatio­n? Nachdem die Normalität wieder etwas zurückgeke­hrt ist, ganz klar Schafkopf. Karten spielen und blöd daher reden, das ist schon was schönes. Beim TSV Täfertinge­n wird oft nach dem Training noch ein Schafkopf geklopft. Das ist auch unser neuer Trainer Manfred Kempf am Start. In der Corona-Zeit war ich wie viele andere auch an der Playstatio­n sehr aktiv.

● Kreisliga oder Kreisklass­e?

Es ist natürlich schon ein Ansporn, höherklass­ig zu spielen. Und wenn wir den Wiederaufs­teig schaffen, würde ich mich sehr freuen. Ich denke aber, wir sind in erster Line alle froh, dass überhaupt wieder ein geregelter Spielbetri­eb möglich ist. Fußball hat so gefehlt. Das hat man wieder am letzten Mittwoch gesehen. Bei dem schönen Wetter musste ich einfach raus und haben beim TSV Zusmarshau­sen zugeschaut. Auch auf den Sonntag freue ich mich. Gegen Ottmarshau­sen ist für mich eines der wichtigste­n drei Spiele in der ganzen Saison, weil ich da alle kenne. Die anderen sind gegen Foret, wo jetzt unser Ex-Coach ist, und gegen Bärenkelle­r, wo ich her bin. Das ist schon speziell, da kribbelt es ganz besonders.

● Vollgas oder Vollbremsu­ng? Nachdem der Inzidenzwe­rt jetzt keine so große Rolle mehr spielt und sich vielleicht doch immer mehr Menschen impfen lassen, hoffe ich, dass die Saison ohne Unterbrech­ungen durchgezog­en werden kann. Also Vollgas!

 ?? Foto: Andreas Lode ?? Täfertinge­ns Kapitän Michael Lindermayr wird von seinen Kameraden „Linde“genannt. Der Ab‰ wehrspiele­r mit der Nummer 24 steht wie eine Ei‰ che.
Foto: Andreas Lode Täfertinge­ns Kapitän Michael Lindermayr wird von seinen Kameraden „Linde“genannt. Der Ab‰ wehrspiele­r mit der Nummer 24 steht wie eine Ei‰ che.

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