Augsburger Allgemeine (Land Nord)
Die ersten Freibäder im Kreis schließen
Für Meteorologen ist der Sommer vorbei. Doch nicht alle Freibäder im Landkreis Augsburg wollen die Badesaison schon jetzt beenden
Landkreis Augsburg Dinkelscherben hat zweifelsohne tapfere Schwimmer. Bei 18,2 Grad Wassertemperatur zieht einer von ihnen schon am Vormittag seine Bahnen im Panoramabad. Vielleicht wollte er einfach nicht länger auf den Sommer warten. Die Zeit zum Schwimmen unter freiem Himmel wird im Landkreis nun aber ohnehin knapp. Am Wochenende schließen die ersten Freibäder wieder.
Dabei kam die Badesaison in diesem Jahr noch gar nicht so richtig in Schwung. Das Wetter hat den Freibadbetreibern schlicht einen Strich durch die Rechnung gemacht. Und wenn es doch einmal richtig heiß wurde, konnten wegen der CoronaBestimmungen nicht annähernd so viele Badegäste auf das Gelände gelassen werden, wie es in den sorglosen Sommern vor der Corona-Pandemie noch möglich war. Das war allerdings nur an wenigen Tagen in diesem Jahr ein Problem. Die Zahl der Badegäste blieb meistens recht überschaubar.
Im Panoramabad in Dinkelscherben war das nicht anders als in anderen Freibädern auch. Nur ist das Becken hier nicht beheizt, sodass es manchmal einer Herausforderung glich, hineinzusteigen um einige Meter zu schwimmen. Noch bis Sonntag, 5. September, ist das Panoramabad geöffnet. Auch im Sun Splash in Meitingen kann diesen Sonntag das letzte Mal gebadet werden.
Zwar sind am Wochenende Temperaturen jenseits der 20-Grad-Marke angesagt, die Bilanz der Freibäder wird sich wohl aber nicht mehr retten lassen. Meitingens Dritter Bürgermeister Rudolf Helfert erklärt, dass es beim Freibadbetrieb auch gar nicht um wirtschaftliche Aspekte gehen könne. Er verweist auf die Corona-Beschränkungen, nach denen maximal 500 Personen vormittags und 500 Personen nachmittags ins Sun Splash durften. An guten Tagen sind früher auch mal 3000 Badegäste gleichzeitig da gewesen. Auch ist der Eintrittspreis von einem oder zwei Euro im Sun Splash eher symbolischer Natur, wie Rudolf Helfert erklärt. Kostendeckend arbeiten könne die Marktgemeinde damit nicht.
Ihr geht es um den Freizeitwert. Von dem haben an vielen Tagen aber oftmals nur 30 bis 40 hartgesottene Badegäste profitiert, die trotz Kälte regelmäßig zum Schwimmen kamen. Nachdem für die kommende Woche wieder keine sommerlichen Temperaturen vorhergesagt worden waren, entschloss sich die Marktgemeinde, das Bad zu schließen. „Es rentiert sich einfach nicht“, sagt Rudolf Helfert.
Optimismus herrscht derweil im Stadtberger Gartenhallenbad. Wie in den Jahren zuvor soll es mindestens bis Mittwoch, 15. September, geöffnet bleiben. Das Wasser in den Becken ist auf 30 Grad beheizt und wenn es nachts nicht allzu kalt wird, könne diese Temperatur auch noch eine Weile gehalten werden, wie es aus dem Gartenhallenbad heißt. Dann wäre es möglich, noch länger zu öffnen.
Das Bobinger Freibad schließt definitiv am Sonntag vor Schulbeginn, also am 12. September. Das hat Bernhard Langert von der Bobinger Stadtverwaltung auf Anfrage bestätigt. Auch im Schwabmünchener Freibad Singoldwelle wird dies nach Angaben des Pressesprechers Rudolf Fabricius der letzte Badetag sein. Das Naturfreibad in Fischach ist mindestens bis Sonntag, 12. September, geöffnet, danach entscheidet das Wetter, ob die Badesaison tatsächlich beendet wird. Auch das Freibad in Kutzenhausen wird frühestens zum Ende der Ferien geschlossen. Sollte der Sommer noch einmal vorbeischauen, ist auch hier eine verlängerte Öffnung nicht ausgeschlossen, wie es aus dem Freibad hieß. Wie lange die Gerfriedswelle in Gersthofen noch zum Badevergnügen lädt, soll nach Angaben der Stadtverwaltung Ende nächster Woche entschieden werden.