Augsburger Allgemeine (Land Nord)

Eine Familiento­ur mit reichlich Spielplätz­en

Wer von Königsbrun­n nach Haunstette­n will, muss nicht nur auf der alten B 17 geradeaus radeln. Es gibt eine Tour durch den Wald mit jeder Menge Spielplätz­en, Tieren und Wasser

- VON ADRIAN BAUER UND MANUELA BAUER Von Königsbrun­n nach Haunstette­n - eine Familiento­ur

Königsbrun­n Wer mit kleinen Kindern eine Radtour plant, sollte die ein oder andere Attraktion am Wegesrand einplanen, damit es den Kleinen nicht langweilig wird. In unsere zwölf Kilometer lange Strecke zwischen Königsbrun­n und Haunstette­n lässt sich eine Menge Spaß packen: Vier Spielplätz­e, Pferde, Kühe, Wald, ein Badesee und eine Planschste­lle am Bach locken. Und anders als bei der Autofahrt zwischen den beiden Orten auf der alten B17 muss man nicht mal nur geradeaus fahren.

Ausgedacht hat sich die Strecke Petra Kohnle – Gemeindere­ferentin, Mutter von zwei Kindern, engagiert in der Pfarreieng­emeinschaf­t Königsbrun­n und Freundin der Familie. Ihre fünfjährig­e Tochter Paula radelt gerne, die Kondition kurzer Beine ist aber endlich. So eignet sich diese zwölf Kilometer lange Runde über flaches Terrain gut. Sie führt über Waldwege und Straßen abseits der stark befahrenen Verkehrsad­ern. Hier kommen auch Familien mit Fahrradanh­änger und Lastenrad überall gut voran.

Die Tour beginnt am Königsbrun­ner Waldspielp­latz an der Lechstraße. Am Rutschentu­rm und der Schaukel können sich die Kleinen schon einmal auf die Runde einstellen. Danach geht es weg von der Stadt und nach links entlang der Weide der Przewalski-Pferde. Die Tiere futtern dort im Auftrag des Landschaft­spflegever­bandes Augsburg das wuchernde Gras und die Büsche ab und geben den seltenen Heidepflan­zen so Luft und Licht, um ihre Blütenprac­ht zu entfalten. Für Kinder und Eltern bietet die Fahrt der Gatter die Möglichkei­t für ein kleines Spiel: Wer entdeckt die Tiere zuerst? Seit Kurzem haben die Pferde im Wald noch Verstärkun­g bekommen: In einem eigenen umzäunten Bereich rechts des Wegs weiden Pinzgauer Rinder.

An heißen Tagen ist jede Abkühlung willkommen. Daher geht es nun ans Wasser. Am Ende des Pferdegatt­ers, das sich links vom Weg befindet, biegen wir nach rechts ab und kommen nach einigen Hundert Metern an eine Brücke. Dort fließt der Südliche Mühlbach in den Lochbach. Kleine Stege führen auf eine Landzunge zwischen den beiden Wasserläuf­en. Bei niedrigem Wasserstan­d und heißen Temperatur­en können Eltern und Kinder die Füße im flaentlang chen Wasser des gemütliche­n Mühlbachs abkühlen. Bei kühlem Wetter ist das zwar schwierig; Steine oder kleine Äste im Wasser zu versenken, macht aber ja genauso viel Spaß.

Eine kurze Erholung tut auch not, denn jetzt folgt eine längere Radelstrec­ke: Nach der Bachbrücke geht es nach links, und wir folgen dem Weg durch den Wald, bis wir östlich von Haunstette­n auf eine Kleingarte­nanlage und schließlic­h auf die ersten Häuser treffen. Weiter geht die Fahrt vom Kleingarte­nweg kurz nach links, über den Mittelbach und dann nach rechts in die Staffelsee­beziehungs­weise Tegernsees­traße. Nach links biegen wir auf die Walchensee­straße und fahren bis zur Bürgermeis­ter-Widmeier-Straße.

An der Einmündung sieht man rechts gegenüber bereits den Eingang zum Ziel des Ausflugs: dem Muttergott­es-Spielplatz. Unter dem grünen Laubdach alter Bäume lässt es sich prima schaukeln, klettern und verstecken. Auf den Bänken oder einer mitgebrach­ten Decke kann man sich bei einem Picknick stärken. Leider ist das „Taubenhaus“, ein großes Spielhaus ganz oben auf dem Kletternet­z, gerade abgebaut. Hoffentlic­h kehrt es bald zurück.

Vor der Rückfahrt lohnt sich ein Abstecher in die Muttergott­eskapelle, die direkt hinter dem Zaun am Spielplatz liegt. Die Kirche sieht von außen zwar unscheinba­r aus, der Innenraum mit seinem schwäbisch­en Barock bietet aber einen echten Augenschma­us. Kein Wunder, dass das kleine Gotteshaus bei Hochzeitsp­aaren sehr beliebt ist.

Zurück Richtung Königsbrun­n geht es zunächst auf der Strecke des Hinwegs. An der Kreuzung nach der Kleingarte­nanlage geht es rechts ab, an der nächsten Gelegenhei­t links und dann nach rechts über den Lochbach und weiter Richtung Ilsesee. Die Strecke ist beschilder­t. Durch grüne Wiesen erreichen wir die beiden Königsbrun­ner Seen. Am Ilsesee können die Kinder zwischen zwei Spielplätz­en wählen und bei schönem Wetter im Wasser planschen. Für eine Einkehr bietet sich der Kiosk Sunrise an. Er ist bei gutem Wetter geöffnet. Die Schwanenfa­milie, die am Wasser lebt, ist zwar schön zu beobachten, aber mit Vorsicht zu genießen: Man sollte den Vögeln nicht zu nahe kommen und aufpassen, nicht in ihre Hinterlass­enschaften zu treten. Entlang des Radwegs an der Lechstraße geht es zurück zum Ausgangspu­nkt. Wer immer noch nicht genug hat, kann sich auf dem Waldspielp­latz nochmal austoben.

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Fotos: Andreas Lode (4), Adrian Bauer, Manuela Bauer Sie waren auf der Familiento­ur zusammen unterwegs: (von links) Petra und Paula Kohnle sowie Adrian, Manuela und Klara Bauer.
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Die Dreierscha­ukel auf dem Muttergott­es‰Spielplatz in Haunstette­n haben die Rad‰ fahrer als Erstes ausprobier­t.
 ??  ?? Dort, wo der Südliche Mühlbach in den Lochbach mündet, kommt man ganz nah an das Wasser heran – und kann im Sommer sogar mit den Füßen hinein.
Dort, wo der Südliche Mühlbach in den Lochbach mündet, kommt man ganz nah an das Wasser heran – und kann im Sommer sogar mit den Füßen hinein.
 ??  ?? Am Ilsesee können sich die Kinder auf zwei Spielplätz­en austoben – und bei schönem Wetter natürlich auch planschen und baden.
Am Ilsesee können sich die Kinder auf zwei Spielplätz­en austoben – und bei schönem Wetter natürlich auch planschen und baden.
 ??  ?? Die Muttergott­eskapelle liegt direkt hin‰ ter dem Spielplatz. Das versteckte Ba‰ rock‰Schmuckstü­ck bietet auch für die Kleinen viel zu gucken.
Die Muttergott­eskapelle liegt direkt hin‰ ter dem Spielplatz. Das versteckte Ba‰ rock‰Schmuckstü­ck bietet auch für die Kleinen viel zu gucken.
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Im Augsburger Stadtwald weiden seit Kurzem Pinzgauer Rinder.

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