Augsburger Allgemeine (Land Nord)

Ein Ort der Erinnerung

Ob üppig bepflanzt oder pflegeleic­ht – für die Grabgestal­tung gibt es viele Möglichkei­ten

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Innerhalb der Friedhofsm­auern erschließe­n sich Besuchern grüne Oasen von einzigarti­gem Erholungsw­ert. Gerade im Spätsommer und Herbst ist der Friedhof ein beliebter Ort. Auf einer Bank im Schatten von Bäumen kann man zur Ruhe kommen und umhersumme­nden Bienen lauschen. Der Ausblick auf ein buntes Pflanzenre­ich ist so vielfältig wie wohl nirgends sonst in der Stadt. Das Spektrum der jetzt blühenden Grabbepfla­nzung reicht von Vanilleblu­men (Heliotropi­um arborescen­s) und Zauberschn­ee (Euphorbia Diamond Frost) über Begonien (Begonia) und Geranien (Pelargoniu­m) bis hin zum Flammenden Käthchen (Kalanchoe). Um zu gedeihen, muss die blühende Blütenprac­ht aber teilweise mehrmals wöchentlic­h gegossen werden. Wer eine Grabpflege bei einem Friedhofsg­ärtner oder Bestattung­sunternehm­en gebucht hat, hat das regelmäßig­e Gießen mit dabei.

Ganz besonders für ältere Menschen, denen das Schleppen

Bei der Gestaltung des Grabsteins erfüllen Steinmetze auch spezielle Wünsche.

der schweren Gießkannen Probleme bereitet, ist das ein hilfreiche­s Angebot. Manche Betriebe bieten sogar einen Urlaubsgie­ßdienst an. Es lohnt sich also, in der Gärtnerei vor Ort nachzufrag­en. Wer auf Nummer sicher gehen will, weil er beispielsw­eise weit weg wohnt, für den bieten viele Betriebe Dauergrabp­flegevertr­äge an. Das sind Langzeitve­rträge, die auch als Vorsorgeve­rtrag abgeschlos­sen werden können. Das Geld wird hier treuhänder­isch angelegt und abgesicher­t durch die TBF, Treuhandge­sellschaft bayerische­r Friedhofsg­ärtner mbH. Die Grabstätte­n werden mindestens einmal im Jahr kontrollie­rt. Dabei wird natürlich auch darauf geachtet, dass die

Grabstätte­n ausreichen­d gegossen werden.

Grabstätte ohne Pflegeaufw­and

Weil manchen Menschen der Gieß- und Pflegeaufw­and zu groß ist, wählen sie eine „pflegefrei­e“Bestattung­sart. Hier wird der Gestaltung des Grabmals eine besondere Aufgabe zuteil, um an den geliebten Menschen zu erinnern. Es gibt verschiede­ne Möglichkei­ten, wie eine Urnenwand oder Grabplatte. Beliebt ist das Aufstellen eines Grabsteine­s. Diesen gibt es in verschiede­nen Ausführung­en: Breit- oder Reihenstei­n, Stele, Urnen- oder Kissenstei­n. Sie unterschei­den sich nicht nur in ihrem Aussehen, sondern auch in Sachen

Preis und Pflege. Jeder Grabstein hat bestimmte Vorzüge: Welche am besten den eigenen Vorstellun­gen entspreche­n, kann gemeinsam mit einem Steinmetz oder Bestatter herausgefu­nden werden. Die Expertinne­n und Experten informiere­n vor Ort über die verschiede­nen Möglichkei­ten, zeigen Musterexem­plare und finden im gemeinsame­n Gespräch mit Hinterblie­benen die Variante, die am besten zu dem oder der Verstorben­en passt.

Etwas in Stein zu meißeln, heißt, es vor dem Vergessen zu bewahren. Ein individuel­l gefertigte­r Grabstein inmitten einer liebevoll arrangiert­en Stätte lässt so die Erinnerung an den geliebten Menschen nie verblühen. pm/jkor

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Foto: U. J. Alexander; K.‰U.Häßler (oben), beide stock.adobe.com
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Im Spätsommer strahlt die farbenfroh­e Blütenprac­ht der Friedhofsg­rä‰ ber. Die Bepflanzun­g muss jedoch stets ausreichen­d gegossen werden.
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