Augsburger Allgemeine (Land Nord)

Verein hilft neben herzkranke­m Kind nun auch Flutopfern

Der Langweider Verein Hilfe ConKret unterstütz­t Menschen in Not im In- und Ausland. Nun haben die Gründer Christine und Heinz Koutecky ein weiteres Projekt

- VON GERALD LINDNER

Langweid Hilfe für Menschen, die dringend Unterstütz­ung brauchen – das hat sich der Verein Hilfe ConKret aus Langweid seit mittlerwei­le zehn Jahren zur Aufgabe gemacht. So werden regelmäßig Möbelund Kleiderspe­nden nach Osteuropa gebracht oder Krankenbet­ten und medizinisc­hes Gerät, die von Deutschen zur Verfügung gestellt wurden. Nun haben Christine und Heinz Koutecky, die den Verein vor zehn Jahren gegründet haben, ein weiteres Projekt.

Eine der Hilfsbedür­ftigen ist das kleine Mädchen Wayan aus Indonesien, die mit einem Herzfehler geboren wurde. „Der Termin der Herzoperat­ion für die Zweijährig­e ist im September“, so Christine Koutecky. „Um die Familie von der großen Sorge abzulenken und die Situation der Großfamili­e zu erleichter­n, haben wir 500 Euro zur freien Verfügung für sie überwiesen.“Mit dieser Finanzhilf­e konnten sie nun auch einiges am Haus reparieren, das immer noch durch das jüngste Erdbeben beschädigt ist.

Doch die Helfer haben noch ein weiteres Betätigung­sfeld gefunden: „Auch das Leid im Ahrtal lässt uns nicht unberührt“, betont Christine

Koutecky. Unsere dort von der Flut heimgesuch­ten Mitmensche­n müssten unglaublic­he Stärke aufbringen. „Durch den Hinweis einer lieben Freundin haben wir die www.ahrhelp.de Plattform entdeckt und unter vielen Hilfsangeb­oten und Hilfegesuc­hen ,Pia S.‘ gefunden.“Die Langweider Helfer haben zu ihr Kontakt aufgenomme­n und das Leid und die Situation ihrer Verwandten erfahren. Pia schreibt: „Meine Cousine Linda, 30, ihr Mann Andreas, 34, und der kleine Sohn Luis (neun Monate) haben am 14. Juli um 21.49 Uhr ihr Haus verloren.“Dieses Haus hätten sie erst im Juni gekauft, und es war noch nicht elementarv­ersichert. „Das Haus, sowie 300 Quadratmet­er wurden weggeschwe­mmt.“Heute liege noch die

Bodenplatt­e inmitten der Ahr, die sich ihr neues Flussbett inmitten des Grundstück­s von Linda und Andi gebahnt habe.

Zum Glück seien Linda und Familie zu dem Zeitpunkt nicht im Haus gewesen, sondern auf der gegenüberl­iegenden Seite der Ahr bei Verwandten. „Alle haben mit ansehen müssen, wie das Haus weggeschwe­mmt wurde.“Zugleich stieg der Pegel der Ahr im Haus der Verwandten auf 1,96 Meter an und blieb circa vier Stunden auf diesem Pegel. Durch Wasser wurde das Erdgeschos­s nun schlussend­lich unbewohnba­r.

Die Familien hätten inzwischen hier alles entkernt. Estrich, Putz und Heizung raus. Jetzt werde getrocknet. Zum Teil bemühe sich Pia S., Baustoffe noch aus Hilfen zu bekommen, damit die Belastunge­n nicht so hoch sind. Handwerker seien auch zum größten Teil schon beauftragt.

„Wir haben uns entschiede­n, diesen Familien zu helfen“, so Christine Koutecky. Die junge Familie wohne mit dem Onkel und der Tante im Moment auf 80 Quadratmet­ern zusammen. „Damit das Erdgeschos­s möglichst bald wieder bewohnbar wird, werden wir 2500 Euro für Baumateria­lien zur Verfügung stellen.“Dieses Geld ist Hilfe ConKret bereits von mehreren Mitbürgern gespendet worden. „Wir werden selbstvers­tändlich versuchen, den Familien weiterhin zu helfen, gleichsam als Patenschaf­t.“

OSpenden nimmt Hilfe ConKret unter IBAN DE88 7206 2152 0003 5353

55, BIC: GENODEF1MT­G und dem Kenn‰ wort „Flutopfer“entgegen.

 ?? Fotos: Sonja Diller, Wayan Gere ?? Christine und Heinz Koutecky vom Verein Hilfe ConKret in Langweid sammeln nun auch Geldspende­n für Familien im von der Flut‰ katastroph­e betroffene­n Ahrtal (links). Die zweijährig­e Wayan braucht eine Herzoperat­ion, um groß zu werden. Im September soll es nun endlich so weit sein.
Fotos: Sonja Diller, Wayan Gere Christine und Heinz Koutecky vom Verein Hilfe ConKret in Langweid sammeln nun auch Geldspende­n für Familien im von der Flut‰ katastroph­e betroffene­n Ahrtal (links). Die zweijährig­e Wayan braucht eine Herzoperat­ion, um groß zu werden. Im September soll es nun endlich so weit sein.
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