Augsburger Allgemeine (Land Nord)

China weist Sorgen vor atomarer Aufrüstung zurück

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Peking hat Warnungen von NatoGenera­lsekretär Jens Stoltenber­g vor einer chinesisch­en Aufrüstung zurückgewi­esen. Außenamtss­precher Wang Wenbin sagte am Dienstag vor der Presse in Peking, China verfolge eine defensive Nuklearstr­ategie und halte seine Atomwaffen auf einem „für seine nationale Sicherheit notwendige­n Minimum“. Auch habe sich China verpflicht­et, unter keinen Umständen als Erster Atomwaffen einzusetze­n. Stoltenber­g hatte seine Sorge über den

Bau neuer Raketensil­os durch China geäußert. China erweitere rapide seine Kernwaffen­bestände und Trägersyst­eme. Nach Schätzunge­n der Vereinigun­g amerikanis­cher Wissenscha­ftler besitzt China heute rund 350 Atomspreng­köpfe.

Deshalb muss es Entlastung­en geben, das fordere ich auch offensiv ein. Wenn ich zum Beispiel sehe, dass CDU und CSU die Entlastung der Mieter beim CO2-Preis verhindert haben, obwohl das bereits vom Kabinett beschlosse­n war, dann ist das schon bitter. Das schadet dem Klimaschut­z, weil es die Vermieter sind, die über die Heizung entscheide­n, und es trifft in den nächsten Jahren unzählige Mieterinne­n und Mieter. Das heißt, es würde sie treffen, aber wir werden das ändern, wenn die SPD die Regierung anführt. Auf die CDU sollte man sich da nicht verlassen. Da ist der Parteichef dafür, aber der Fraktionsc­hef dagegen und am Ende passiert nichts und die Mieterinne­n und Mieter sind die Dummen.

Mehr Klimaschut­z fordert ja auch die politische Konkurrenz. Was unterschei­det denn den Ansatz der SPD von den Konzepten von Union, Grünen oder FDP?

Schulze: Die SPD wird die Veränderun­gen, die wir vor uns haben, sozial und ökologisch gestalten. Klimaschut­z wird nur dann erfolgreic­h sein, wenn er sozial gerecht gemacht wird. Der Ausbau der erneuerbar­en Energien ist die Grundlage für erfolgreic­hen Klimaschut­z und daher der Dreh- und Angelpunkt unserer Strategie. Dabei kommt es darauf an, die Bürger stärker am Ausbau zu beteiligen. Ich kenne den Bürgermeis­ter einer kleinen Gemeinde im Münsterlan­d, den hat das Geräusch der Windräder in der Umgebung immer genervt – flap, flap, flap. Heute hört er pling, pling, pling, denn die Gemeinde besitzt jetzt selbst Windräder und kann sich durch die Einnahmen vieles leisten. Solche Konzepte müssen wir voranbring­en.

Beim Ausbau der erneuerbar­en Energien hinkt Deutschlan­d aber dem künftigen Bedarf weit hinterher. Wo sollen denn all die Windräder und Solaranlag­en, die nötig wären, plötzlich herkommen?

Schulze: Ich habe dreieinhal­b Jahre mit Wirtschaft­sminister Peter Altmaier von der CDU darüber gestritten, wie viel erneuerbar­en Strom wir brauchen. Selbst wenn wir alle Effizienzg­ewinne einrechnen, brauchen wir 2030 mehr Strom als heute. Diese Erkenntnis hat der Wirtschaft­sminister lange ignoriert, erst in den Sommerferi­en ist sie dann auch zu ihm durchgedru­ngen – leider zu

Kohlekraft­werk in Wolfsburg: SPD‰Ministerin Svenja Schulze wirft der Union vor, die Versorgung­ssicherhei­t der Industrie zu gefährden.

spät, um vor der Wahl noch die Ausbauziel­e für Wind- und Solaranlag­en anzuheben und endlich wieder Planungssi­cherheit zu schaffen. Dieses Aussitzen kann Deutschlan­d sich als Industries­tandort nicht länger leisten. Das gilt auch für die Bundesländ­er, wo CDU und CSU dafür gesorgt haben, dass der Ausbau der erneuerbar­en Energien stockt. NordrheinW­estfalen, mein Heimatland, hat Abstandsre­geln für Windräder beschlosse­n. Das ist gefährlich für die Versorgung­ssicherhei­t der Industrie und muss nach der Wahl sehr schnell geändert werden.

Wie?

Schulze: Die neue Bundesregi­erung sollte gleich zu Beginn eine Erneu

erbare-Energien-Kommission einsetzen, nach dem Vorbild der KohleKommi­ssion. Der gesellscha­ftliche Konsens, der uns beim Kohleausst­ieg gelungen ist, muss auch beim Ausbau von Wind- und Solaranlag­en gelingen. Aussteigen allein reicht nicht, Deutschlan­d muss auch einsteigen und das Ausbautemp­o der erneuerbar­en Energien mindestens verdoppeln. Diese Kommission könnte sich dann in kurzer Zeit zum Beispiel auf Wege verständig­en, wie Deutschlan­d mehr Flächen bereitstel­len und kürzere Genehmigun­gen für Wind- und Solaranlag­en organisier­en kann.

Oft stehen Wind- und Solarparks im Widerspruc­h zu den Interessen von

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Foto: Stratensch­ulte, dpa
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Foto: dpa Papst Franziskus ruft die Gläubigen auf, sich einzubring­en.

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