Augsburger Allgemeine (Land Nord)

Endlich wieder Kabarett

Lange hat es gedauert, doch jetzt gab es wieder Kultur in Bonstetten

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Bonstetten Es hat länger als ein Jahr gedauert, aber jetzt war es endlich so weit: Das Kabarett, das traditione­ll eigentlich am Freitagabe­nd des Bonstetter Maifestes seinen festen Platz hat, konnte endlich zu anderer Zeit und an einer anderen „Location“(Ort) stattfinde­n. Der Musikverei­n Bonstetten hatte Helmut Binser erneut eingeladen, dieses Mal zu einem Open Air auf dem Bonstetter Stockerpla­tz.

Das Wetter und die Politik spielten mit: Es war trocken und zu den zunächst 50 Eintrittsk­arten durften weitere verkauft werden, die Abstandsre­geln waren gelockert worden. So hatten 85 Gäste den Weg in die Ortsmitte gefunden, ausgerüste­t mit Decken und Kissen, denn frisch wurde es schon nach Sonnenunte­rgang. Doch das war die Aufgabe des Künstlers: Er heizte seinem Publikum gehörig ein, zunächst mehr mit Kalauern, doch bald mit Kabarett vom Feinsten. Schließlic­h hatte er ja eineinhalb Jahre für die Probe.

Es wurde immer deutlicher, wie froh auch Helmut A. Binser ist, dass es endlich wieder losgeht. Im oberpfälze­r-niederbaye­rischen Runding ist schließlic­h nicht viel los, und arbeiten konnte man als Künstler eh nicht. Mit 40 Jahren in der Mitte des Lebens angelangt, da kann man sich doch nicht ausruhen. Schließlic­h braucht man ja noch eine neue Scheune. Als er sie dann einfach anzündet, wird’s lustig.

Der Künstler war allein auf der Bühne, aber er hatte seine Quetsch’n (Akkordeon) Tante Fanny und die Gitarre Tante Gisela dabei. „Is mei Dialekt a Problem? Runding liegt ja in der südlichen Oberpfalz und im nördlichen Bayerwald!“Und so beschreibt der Künstler launig, aber durchaus mit ernstem Hintergrun­d, die CoronaAusw­irkungen bei ihm „dahoam“. Keine Touristen, denen man den Weg falsch erklären könnte, alles sehr schön und ruhig. Aber eben auch kein Einkommen. So macht Binser immer wieder einen ernsten „Schlenker“, bevor es wieder lustig wird. Erst nach drei Zugaben entließ das Bonstetter Publikum den Künstler, glücklich über einen wunderschö­nen Abend, den man endlich wieder genießen konnte.

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Foto: Ursula Paschuk Helmut A. Binser war allein auf der Büh‰ ne, aber er hatte seine Quetsch’n´Tante Fanny dabei.

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