Augsburger Allgemeine (Land Nord)

Nicht nur das Klimacamp engagiert sich

- Augsburg

Zum Artikel „Klimaaktiv­isten und Stadt auf Konfrontat­ion“vom 14. Oktober: Ich werde bald 55 Jahre alt und habe an der Bürgervers­ammlung einen Antrag zur Tempo-30-Initiative gestellt, der mit großer Mehrheit angenommen wurde. Warum? Weil die Mehrheit der Bürger, die an der Versammlun­g waren, dafür gestimmt hat. Wenn jetzt der Artikel und Kommentar den Eindruck erwecken, dass alle Anträge aus diesem Feld Teil einer organisier­ten Vorführung der Stadtregie­rung durch „das Klimacamp“waren, muss ich widersprec­hen: Sehr viele Bürger engagieren sich für Umweltschu­tz und Verkehrswe­nde, und einige davon sind auf die Bürgervers­ammlung gegangen. Daher wurden weit überwiegen­d Anträge aus diesem Bereich gestellt, und das Abstimmung­sverhalten war aufgrund der Teilnehmer sehr homogen positiv. So ist das mit der Demokratie – wer kommt und abstimmt, partizipie­rt und wer nicht kommt, nicht. In der Stadtgesel­lschaft setzen sich sehr viele Menschen und Bewegungen für ein zukunftsfä­higes neues Miteinande­r ein. Dieses Engagement nur einem „Klimacamp“zuzuschrei­ben, ist gefährlich, weil konservati­ve Kreise dies mit einer abwertende­n Konnotatio­n verbinden könnten, um deren Ernsthafti­gkeit politisch in Zweifel zu ziehen. Hier verlasse ich mich auf den Stadtrat bei der Behandlung der Anträge. Dass junge Leute sich zusammentu­n und sich zu Wort melden, finde ich erfrischen­d und macht mich zuversicht­lich: Das werden die künftigen Gestalter unseres Gemeinwese­ns. Wenn die Stadtregie­rung wünscht, dass mehr Bürger teilnehmen und ein größeres Antragsspe­ktrum kommt, und das wünsche ich auch, dann sollte sie die Qualität ihrer Mobilisier­ung zu dieser Versammlun­g einmal selbstkrit­isch prüfen. Gregor Beck,

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