Augsburger Allgemeine (Land Nord)
Noch keine Lösung beim Gablinger Supermarkt
Handel Geschlossen wurde der Edeka am östlichen Ortsrand Gablingens im September. Wie soll es nun weitergehen? Die Verhandlungen dauern noch an
Gablingen Dieses Jahr hätte die Edeka-Filiale in Gablingen – einst von der Firma Tengelmann eröffnet und betrieben – ihr 25. Jubiläum gehabt. Die Firma Edeka übernahm den Laden im Jahr 2017 nach der Pleite des Tengelmann-Konzerns. Ende September – vor knapp vier Wochen – wurde diese Filiale allerdings dichtgemacht. Seitdem geht hinter verschlossenen Türen der Kampf um einen Nahversorger weiter. Aber viel dringt von den Verhandlungen nicht nach draußen. Doch es gibt auch eine gute Nachricht.
Wie berichtet, hatte der Eigentümer von Grundstück und Gebäude, Gablingens zweiter Bürgermeister Christian Kaiser bereits im Mai einen Antrag gestellt, auf dem nördlich anschließenden Nachbargrundstück des Marktes einen neuen Lebensmittelvollsortimenter zu errichten. „Damals kam von SPD und Grünen die Anregung, das alte Gebäude abzureißen und den neuen Markt an dessen Stelle auf dem bisherigen Grundstück zu errichten“, erklärt Bürgermeisterin Karina Ruf auf Anfrage. „Das würde von allen als die Ideallösung angesehen“, betont Karina Ruf.
Doch letztendlich wurden sich die Gemeinderäte einig und stimmten geschlossen zu, dass auf dem Nachbargrundstück gebaut werden darf. Grundsätzlich habe das Gremium das Vorhaben durchaus begrüßt. „Weil das Grundstück im Außenbereich liegt, müssen allerdings der Flächennutzungsplan geändert und ein Bebauungsplan aufgestellt werden.“Das Gremium machte allerdings deutlich, dass es sehr großen Wert darauf legt, weiterhin einen Vollsortimenter im Ort zu haben. Derzeit verhandele der Grundstückseigentümer mit der Firma Edeka. „Die Verhandlungen gehen voran“, sagt die Bürgermeisterin,
nach eigenen Angaben selbst mit vermittelt. „Mehr darf ich aber nicht sagen.“Und Eigentümer Christian Kaiser wollte sich gegenüber unserer Redaktion bereits im Vorfeld der Schließung des alten Marktes nicht äußern.
Nach Informationen unserer Zeitung ist man sich noch uneins, was die Höhe der künftigen Pacht betrifft. Der alte Edeka-Markt war im Wesentlichen noch nach dem bei seiner Eröffnung vor 25 Jahren geltenden Verkaufs- und Präsentationskonzept aufgebaut. Das Unter
nehmen möchte dies, so erklärten Unternehmenssprecher bereits früher gegenüber unserer Redaktion, nun dem heutigen Konzept anpassen, das für alle Märkte gilt.
In der Zwischenzeit versucht die Gemeinde, für ihre 5000 Einwohner einen gewissen Ausgleich zu schaffen: „Jeden Dienstag und Freitag setzen wir den Gemeindebus ein“, erklärt Ruf. Dieser bringt Kunden und Kundinnen bei jeweils drei Runden beispielsweise zur Apotheke oder zum Gablinger Lädchen und auch zu den Supermärkten und Disdie
countern in Stettenhofen. „Die Zahl der Fahrten können wir ohne Weiteres anpassen, falls der Bedarf steigen sollte“, verspricht Ruf. Außerdem biete das Gablinger Freiwilligenzentrum im Notfall Einkaufshilfen an. „Die Mitarbeiterin Petra Ciemala ist im Rathaus am Montag und Mittwoch von 8 bis 12 Uhr sowie Donnerstag von 14 bis 18 Uhr unter der Nummer 08230/890140 oder: info@freiwilligen-zentrumgablingen.de zu erreichen.“
Die Schließung des Supermarkts traf auch die dortige Postfiliale.
Doch nun ist eine Lösung gefunden, so die gute Nachricht: Ab sofort können die Bürgerinnen und Bürger ihre Postgeschäfte im Gablinger Lädchen erledigen. Dieses ist außer am Dienstag- und Samstagnachmittag wochentags täglich von 8 bis 18 Uhr geöffnet. Neben dem Lädchen gibt es in Gablingen unter anderem noch eine Bäckerei, eine Apotheke, eine Papeterie und zahlreiche landwirtschaftliche Direktvermarkter mit ihren Hofläden. Im Ortsteil Lützelburg bietet zudem auch noch ein Dorfladen seine Waren an.