Augsburger Allgemeine (Land Nord)
Nordendorfer Schloss bekommt neuen Besitzer
Gemeinderat Nach mehr als 40 Jahren zieht das Ehepaar Mawick nach Donauwörth. Für das frühere Schloss der Fugger hat es einen Käufer gefunden
Nordendorf Nordendorf wird in Kürze einen neuen Schlossherrn bekommen. Das erfuhren die Nordendorfer Gemeinderäte zu Beginn ihrer jüngsten Sitzung direkt von Peter Mawick. Der bisherige Besitzer des Schlosses im Zentrum der Gemeinde wird mit seiner Frau Gisela zum Monatsende nach 41 Jahren nach Donauwörth ziehen, wo er ein Haus erworben hat. „Wir gehen traurig hier weg“, sagte Mawick, aber es sei ihnen einfach zu viel geworden.
Zwischenzeitlich sei auch ein Käufer für das Anwesen gefunden. Mawick verabschiedete sich mit ein paar Wünschen und Anregungen an den Gemeinderat: Eine künftige Bebauung solle nicht zu eng an das Schlossareal angrenzen und der Platz vor dem Gebäude möglichst von Umgestaltungen verschont bleiben. Außerdem sei es ihm ein Anliegen, dass die Nordendorfer Kinder die Fugger und das Schloss kennenlernen sollten.
Vor etwa fünf Jahren hatten die Mawicks ihr Schloss unserer Redaktion präsentiert. Das im 16. Jahrhundert erbaute Gebäude war rund 300 Jahre lang im Besitz der Fugger, die von dort aus ihre Besitztümer im nördlichen Schwaben verwalteten. Seit Anfang des 20. Jahrhunderts und nach vielen Eigentümerwechseln war das Schloss wieder im Besitz einer Familie.
Was heute noch erhalten ist und als „Nordendorfer Schloss“bekannt ist, ist eigentlich das Vorschloss. Das L-förmige Gebäude, das etwa zehn auf 20 Meter misst, erstreckt sich entlang der Hauptstraße im Ort. Dahinter sind ein Innenhof mit Brunnen und Sitzgelegenheit sowie ein noch größerer Park.
In diesem stand das eigentliche Schloss, das um 1870 abgebrochen wurde.
Weitere Themen der Gemeinderatssitzung
Bauvorhaben: Einstimmig erteilte das Gremium das gemeindliche Einvernehmen zu zwei Bauanträgen im Baugebiet Schusterweg und im privaten Baugebiet „Blick ins Lechtal“in Blankenburg.
Bürgersaal: Bürgermeister Tobias Kunz möchte zu Beginn des kommenden Jahres die Abrechnung der Bürgersaalnutzung neu regeln. Die bisherigen Regelungen und Preise stammen aus dem Jahr 2015. Im Rahmen der Corona-Pandemie wurde die Nutzung teilweise außerhalb der bestehenden Regelungen flexibel ermöglicht. Dabei habe sich auch herausgestellt, dass die Nutzung durch kleinere Gruppen eigens geregelt werden sollte. Nach ausführlicher Diskussion sollen die Grundpreise künftig um dreißig Euro angehoben werden. Für Ein
örtliche Vereine und gemeinnützige Zwecke soll es weiterhin Rabatte geben. Im Hinblick auf den erwarteten Verwaltungsaufwand wird auf die Erhebung von Kautionen verzichtet.
Hochwasserschutz: Das Verfahren wurde zwischenzeitlich vom Wasserwirtschaftsamt bei der Regierung von Schwaben eingereicht. Mit der Freigabe werde spätestens im November gerechnet. Anschließend soll mit der Entwurfsplanung begonnen werden. In diesem Verfahrensschritt beginne auch die Bürgerbeteiligung, so Bürgermeister Kunz.
Wasserversorgung: Die Zustimmung des Wasserzweckverbandes zu neuen Baugebieten werde nur noch unter bestimmten Voraussetzungen zu bekommen sein, da die Kapazitäten zur Neige gehen. Die Suche nach einem neuen Brunnen werde noch dauern, sagte Kunz.
Kindergarten: Ausschließlich positives Feedback gebe es zur neuen Waldkindergartengruppe. Nach Lieferverzögerungen ist zwischenzeitlich auch die zweite Hütte aufgebaut.
Winterdienst: Der Bau der neuen Salzsilos verzögert sich stark. Aufheimische,
grund statischer Probleme müssen die Fundamente erneuert werden. Die Gemeinde kann währenddessen das Silo in Allmannshofen mitnutzen.
Spielplatz: Lieferengpässe verhindern die Fertigstellung des Spielplatzes am Schützenweg.