Augsburger Allgemeine (Land Nord)
Das weiß man jetzt über das Badeopfer vom Lech
Ein 51-jähriger Mann war am Pfingstsonntag untergegangen. Sein Gesundheitszustand ist kritisch, sagt die Polizei. Die Wasserwacht äußert sich zu Notsituationen im Wasser.
Der 51-jährige Mann, der am Sonntag bei einem Badeunglück im Lech unterging, schwebt in Lebensgefahr. Sein Zustand sei kritisch, sagte die Polizei am Dienstag. Zwei Männer hatten den Rumänen aus dem Wasser gezogen. An der Gaststätte Floßlände in Lechhausen wurde er reanimiert und anschließend ins Universitätsklinikum gebracht. Mittlerweile hat die Polizei mehr Erkenntnisse zum tragischen Geschehen. Es ist nicht der erste Zwischenfall in diesem Bereich. Fast auf den Tag genau vor einem Jahr wurden drei Frauen aus dem Lech gerettet. Ein Barkeeper des Lokals Floßlände und andere Retter waren damals ins Wasser gesprungen.
Am Pfingstsonntag sahen zunächst mehrere Passanten eine hilflose Person im Wasser treiben. Zwei Männer sprangen in den Fluss und zogen nach Angaben der Polizei den 51-Jährigen an Land. Es erfolgten vor Ort Wiederbelebungsmaßnahmen durch Passanten und einen Notarzt, der sich an der Floßlände aufhielt. Die Rettungsaktion wurde von vielen Menschen am Sonntag registriert, da der Lech als beliebtes Ausflugsziel gilt. Die Gaststätte war an dem sonnigen Tag sehr gut besucht.
Die Identität des Mannes war über mehrere Stunden hinweg nicht zu klären. Wie die Polizei auf Anfrage sagt, hatten Bekannte ihn am Sonntagabend als vermisst gemeldet. Offenbar hatte sich die Gruppe am Sonntag zum Grillen
getroffen. Der Verunglückte verließ dieses Treffen. Man verlor sich zunächst aus den Augen. An welcher Stelle der 51-Jährige in den Lech stürzte, ist für die Polizei nicht eindeutig geklärt. Offen ist
ferner, ob der Mann schwimmen konnte. Dazu sagte ein Sprecher der Polizei: „Beide Punkte sind derzeit Gegenstand der kriminalpolizeilichen Ermittlungen.“
Bei der Wasserwacht wird darauf verwiesen, dass mitunter nicht erkennbar sei, ob eine Person im Wasser hilflos ist. In der Regel könnten verunglückte Personen nicht um Hilfe schreien: „Ein Betroffener befindet sich im Überlebenskampf, der Körper schaltet in
Ertrinkende können nicht mehr schreien, erklärt ein Experte
einen Modus, in dem nur noch lebenswichtige Organe durchblutet werden.“Ertrinkende würden immer wieder Wasser schlucken und nach Luft ringen. „Dabei verkrampfen die Stimmbänder, die Menschen können nicht mehr schreien“, erläutert ein Sprecher der Wasserwacht die Situation.