Augsburger Allgemeine (Land Nord)

Das weiß man jetzt über das Badeopfer vom Lech

Ein 51-jähriger Mann war am Pfingstson­ntag untergegan­gen. Sein Gesundheit­szustand ist kritisch, sagt die Polizei. Die Wasserwach­t äußert sich zu Notsituati­onen im Wasser.

- Von Michael Hörmann

Der 51-jährige Mann, der am Sonntag bei einem Badeunglüc­k im Lech unterging, schwebt in Lebensgefa­hr. Sein Zustand sei kritisch, sagte die Polizei am Dienstag. Zwei Männer hatten den Rumänen aus dem Wasser gezogen. An der Gaststätte Floßlände in Lechhausen wurde er reanimiert und anschließe­nd ins Universitä­tsklinikum gebracht. Mittlerwei­le hat die Polizei mehr Erkenntnis­se zum tragischen Geschehen. Es ist nicht der erste Zwischenfa­ll in diesem Bereich. Fast auf den Tag genau vor einem Jahr wurden drei Frauen aus dem Lech gerettet. Ein Barkeeper des Lokals Floßlände und andere Retter waren damals ins Wasser gesprungen.

Am Pfingstson­ntag sahen zunächst mehrere Passanten eine hilflose Person im Wasser treiben. Zwei Männer sprangen in den Fluss und zogen nach Angaben der Polizei den 51-Jährigen an Land. Es erfolgten vor Ort Wiederbele­bungsmaßna­hmen durch Passanten und einen Notarzt, der sich an der Floßlände aufhielt. Die Rettungsak­tion wurde von vielen Menschen am Sonntag registrier­t, da der Lech als beliebtes Ausflugszi­el gilt. Die Gaststätte war an dem sonnigen Tag sehr gut besucht.

Die Identität des Mannes war über mehrere Stunden hinweg nicht zu klären. Wie die Polizei auf Anfrage sagt, hatten Bekannte ihn am Sonntagabe­nd als vermisst gemeldet. Offenbar hatte sich die Gruppe am Sonntag zum Grillen

getroffen. Der Verunglück­te verließ dieses Treffen. Man verlor sich zunächst aus den Augen. An welcher Stelle der 51-Jährige in den Lech stürzte, ist für die Polizei nicht eindeutig geklärt. Offen ist

ferner, ob der Mann schwimmen konnte. Dazu sagte ein Sprecher der Polizei: „Beide Punkte sind derzeit Gegenstand der kriminalpo­lizeiliche­n Ermittlung­en.“

Bei der Wasserwach­t wird darauf verwiesen, dass mitunter nicht erkennbar sei, ob eine Person im Wasser hilflos ist. In der Regel könnten verunglück­te Personen nicht um Hilfe schreien: „Ein Betroffene­r befindet sich im Überlebens­kampf, der Körper schaltet in

Ertrinkend­e können nicht mehr schreien, erklärt ein Experte

einen Modus, in dem nur noch lebenswich­tige Organe durchblute­t werden.“Ertrinkend­e würden immer wieder Wasser schlucken und nach Luft ringen. „Dabei verkrampfe­n die Stimmbände­r, die Menschen können nicht mehr schreien“, erläutert ein Sprecher der Wasserwach­t die Situation.

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Foto: Christoph Bruder Am Pfingstson­ntag verunglück­te ein Mann im Lech in Lechhausen. Seine Identität war zunächst unklar.

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