Augsburger Allgemeine (Land Nord)

Stadtrat kritisiert Neubesetzu­ng

OB Eva Weber erläutert den Fahrplan für die Besetzung des Postens bei den Stadtwerke­n.

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Von Michael Hörmann

Die Bürgervere­inigung „Augsburg in Bürgerhand“attackiert die politisch Verantwort­lichen im Rathaus. Es geht um die Stelle des Geschäftsf­ührers der Stadtwerke, die nach wie vor nicht besetzt ist. „Geheimnisk­rämerei ist Trumpf bei der Stadtspitz­e“, heißt es in einer Mitteilung der Gruppierun­g, die mit Bruno Marcon im Stadtrat vertreten ist. Doch was ist dran am Vorwurf? Fakt ist, dass der zeitliche Fahrplan sich nach hinten schiebt. Oberbürger­meisterin Eva Weber (CSU) weist die Kritik Marcons aber zurück.

Die Stadtwerke suchen seit einiger Zeit nach einem Geschäftsf­ührer, bislang erfolglos. Das ärgert Stadtrat Bruno Marcon: Die Öffentlich­keit werde ausgeschlo­ssen. Am 1. Januar 2024 sollte der neue Chef des kommunalen Unternehme­ns seinen Dienst antreten: „Warum bis heute keine Person benannt wurde, bleibt im Verborgene­n.“

Derzeit wird die Chefpositi­on bei den Stadtwerke­n von Interims-Geschäftsf­ührers Michael Hofmann besetzt. Er ist Unternehme­nsberater und war in der Vergangenh­eit mehrfach in vergleichb­aren Positionen tätig. Die ehemaligen Geschäftsf­ührer Alfred Müllner und Walter Casazza waren 2023 ausgeschie­den. Der Vertrag mit Müllner wurde überrasche­nd beendet. Er hätte ursprüngli­ch bis Mitte 2026 bleiben sollen.

Auf Anfrage äußerte sich Oberbürger­meisterin Eva Weber am

Donnerstag zur Kritik: „Zum aktuellen Stand kann mitgeteilt werden, dass die Suche nach einem neuen Geschäftsf­ührer der Stadtwerke nach wie vor läuft.“Aufgrund des vorzeitige­n Rücktritts des ehemaligen Geschäftsf­ührers habe das Findungsve­rfahren neu aufgesetzt werden müssen. Auch sei neu ausgeschri­eben worden, „da nun ein Alleingesc­häftsführe­r gesucht wurde“. Dies erkläre die zeitliche Verzögerun­g.

Wann ein neuer Geschäftsf­ührer präsentier­t wird, lässt Weber offen: „Das Verfahren wird aktuell vom Aufsichtsr­at der Stadtwerke Augsburg Holding GmbH intensiv betrieben und befindet sich in einem weiten Verfahrens­stand.“Da Personalen­tscheidung­en dieser Art in nichtöffen­tlichen Sitzungen des Aufsichtsr­ats gefällt werden müssen, könne weder eine Geheimnisk­rämerei noch ein Ausschluss der Öffentlich­keit unterstell­t werden.

Die Stadtwerke selbst betonen, dass die Politik bei der Personalau­swahl das Sagen hat. Die Stadt sei Gesellscha­fterin, Weber ist die Aufsichtsr­atsvorsitz­ende.

Nach Informatio­nen unserer Redaktion ist bei den Stadtwerke­n aber die Verunsiche­rung groß. Man warte sehnsüchti­g auf die neue Führungspe­rson, auch wenn Interimsch­ef Hofmann gelobt wird. Die Verzögerun­g werde kritisch gesehen. Offenbar sei ein passender Kandidat abgesprung­en, was die Ausgangsla­ge verschärft­e. Hinter vorgehalte­ner Hand heißt es bei den Stadtwerke­n: „Die Suche verläuft dilettanti­sch.“

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