Augsburger Allgemeine (Land Nord)
Größten Spaß machts, wenn man gewinnt
Hallenfußball: Mit welchen Erwartungen der SV Cosmos Aystetten und der TSV Täfertingen ins Kreisfinale gehen, das in der Stadtberger Sporthalle ausgetragen wird. Warum ein Sechsmeterschießen von Bedeutung sein könnte.
In der Stadtberger Sporthalle werfen in aller Regel die Kangaroos der BG Hessing Leitershofen/Stadtbergen in der 2. Bundesliga die Basketbälle in den Korb. Am Dreikönigstag nehmen die Fußballer das Parkett in Beschlag. Nachdem in acht Vor- und zwei Endrunden die Endrundenteilnehmer ermittelt wurden, steht nun das Kreisfinale Augsburg im Lotto Bayern Hallencup auf dem Programm. Acht Mannschaften kämpfen um die Krone im FußballKreis Augsburg. Vier aus dem Landkreis Augsburg (TSV Bobingen, TSV Täfertingen, ASV Hiltenfingen, SV Cosmos Aystetten), der eine eigene Meisterschaft ausgetragen hat. Dazu drei aus dem Landkreis Aichach-Friedberg (SV Mering, FC Stätzling, TSV Dasing) und eine aus der Stadt Augsburg (Türkspor Augsburg), die mangels Masse zusammen einen Wettbewerb bestritten haben.
„Endlich wieder etwas Positives, nachdem wir zuletzt mehrfach negative Schlagzeilen erzeugt haben“, freut sich Günther Stempfle, der Abteilungsleiter des TSV Täfertingen, dass sich seine Kicker aus der Kreisklasse für das Kreisfinale qualifizieren konnten. „Wir haben eigentlich gegen alle Gegner gut ausgesehen“, blickt er auf die Landkreismeisterschaft zurück, bei der die Neusässer Vorstädter nach einer 0:3-Finalniederlage gegen den TSV Bobingen immerhin Vize-Landkreismeister wurden.
Auf einer der besten Spieler dieser Veranstaltung müssen die Täfertinger allerdings am Samstag verzichten. Gregor Weis, der in Jena studiert, steckt mitten in der Vorbereitung für eine Prüfung. Für ihn rückt Baris Kus nach. „Wir haben trotzdem eine schlagkräftige Truppe und wollen uns nicht abschießen lassen“, sagt Stempfle über einen „netten Haufen, in dem Einheimische die Führungsspieler sind.“Zu denen gehört auch Elias Schnaubelt, der bei der Landkreismeisterschaft zum besten Torhüter gewählt wurde. Der 20-Jährige, dessen Vater Uwe beim FC Augsburg und Schwaben Augsburg Bayernliga, beim FC Königsbrunn Landesliga und beim TSV Leitershofen
in der Bezirksoberliga gespielt hat, hat inzwischen Routinier Marko Simic (38) abgelöst. „Eine Entscheidung für die Zukunft. Großartig, wie er das akzeptiert und angenommen hat“, sagt Stempfle über den ehemaligen
Wachablösung zwischen den Pfosten
kroatischen U21-Nationalspieler, der die Mannschaft zusammen mit Georg Maisa erneut betreuen wird, da Chefcoach Manfred Kämpf noch im Urlaub weilt.
In den Gruppenspielen trifft der TSV Täfertingen auf den TSV Dasing (Kreisliga Ost) und die beiden Süd-Bezirksligisten SV Mering und SV Cosmos Aystetten. Den von Ex-Profi Sascha Mölders gecoachten SV Mering, der zuletzt Meister im Landkreis AichachFriedberg wurde, hält Günther Stempfle für den Favoriten. Ansonsten kann er die Mannschaften von jenseits des Lechs schwer einschätzen.
„Der FC Stätzling und der TSV Dasing haben ganz jungen Mannschaften,
die mit Futsal aufgewachsen sind“, weiß Patrick Wurm, der Spielertrainer des SV Cosmos Aystetten, um die Qualitäten der Gegner, auf die der Spitzenreiter der Bezirksliga Süd aber erst in den Überkreuzspielen treffen könnte. Zuletzt hat der 33-Jährige bei der Landkreismeisterschaft sogar selbst die Schuhe geschnürt. „Es war erschreckend, wie da gepfiffen und hingeschrubbt wurde. Hallenfußball sollte doch in erster Linie Spaß machen“, sagt der ehemalige Regionalliga-Kicker, räumt aber auch ein: „Der Spaß ist immer dann am größten, wenn sich Erfolg einstellt. Wenn man mitmacht, dann will man auch gewinnen.“Er selbst will am Samstag aber pausieren. Für ihn soll Raphael Marksteiner ins ansonsten unveränderte Team kommen. „Wenn man im gehobenen Alter ist, sollte man den Jungen den Vortritt lassen“, lacht Patrick Wurm.
Man habe sich nichts vorgenommen sagt Cosmos-Abteilungsleiter Thomas Paschek und fügt hinzu: „Das Turnier ist stark besetzt. Ins Halbfinale täten wir aber schon gern kommen wollen.“
Dann könnte diese Veranstaltung eventuell sogar noch ein weiteres Zuckerl bereit halten. Für den Lotto Bayern Hallencup auf schwäbischer Ebene qualifizieren sich die beiden Finalisten. Es sei denn, der TSV Bobingen kommt ins Finale. Da die Singoldstädter als letztjähriger Finalist der schwäbischen Endrunde automatisch qualifiziert sind, darf dann auch der Drittplatzierte mit nach Günzburg, wo am 13. Januar um den schwäbischen Titel gespielt wird. Platz drei wird im Sechsmeterschießen ermittelt. So könnte am Ende beim brachialen Geballer aus kürzester Distanz eine weitere Fahrkarte zum schwäbischen Finale herausspringen.