Augsburger Allgemeine (Land Nord)
Das Internet verbraucht viel Strom
Ein Video auf TikTok schauen, etwas bei Google suchen oder ein Spiel im Internet spielen: All diese Dinge verbrauchen Energie. Doch die muss irgendwo herkommen.
Mehr als die Hälfte aller Menschen weltweit ist dabei: Sie nutzen das Internet. Dabei schicken sie jeden Tag eine riesige Menge Daten hin und her. Doch was man dabei schnell vergisst: Mit jedem Klick im Internet verbrauchen wir Energie. Aber wie genau funktioniert das? Das Internet läuft über riesige Rechner. Man kann sich das vorstellen wie bei einem normalen Computer nur viel größer. Die riesigen Rechner stehen in sogenannten Rechenzentren.
Durch sie können wir zu jeder Zeit und fast von überall auf der Welt Daten abrufen. Die Rechenzentren laufen 24 Stunden und 365 Tage im Jahr und brauchen dafür viel Strom. „Ein großes Rechenzentrum verbraucht teilweise mehr Strom als eine kleinere Großstadt“, sagt Fachmann Ralph Hintemann.
„Wenn ich eine kurze GoogleAnfrage stelle oder eine kurze Textnachricht schicke, braucht das an sich nur sehr wenig Strom“, erklärt der Experte. Aber die Masse macht’s. Weltweit nutzen über fünf Milliarden Menschen das Internet. Und das teilweise für mehrere Stunden am Tag. „Dadurch kommt insgesamt ein sehr hoher Energieverbrauch zustande“, sagt Ralph Hintemann.
Auch die Geräte, über die wir das Internet nutzen, verbrauchen Energie. Ein Laptop oder Fernseher braucht nämlich Strom, um zu funktionieren. „Auch diese Geräte gehören mit zum Internet, denn sie sind alle an das Internet angeschlossen“, sagt Ralph Hintemann.
„Die meisten Experten gehen davon aus, dass der Stromverbrauch weiter steigen wird, weil wir immer mehr im Internet machen“, sagt Fachmann Ralph Hintemann.
Deshalb ist es wichtig, dass die Internetnutzung nachhaltiger wird.
Wenn man die großen Rechenzentren mit Strom aus Windkraft oder Sonnenenergie betreibt, wird das Internet klimafreundlicher. Manche große Firmen setzen das schon um, etwa der SmartphoneHersteller Apple. Das große Unternehmen betreibt in Dänemark einen großen Solarpark. Mit Sonnenenergie wird dort Strom gewonnen, mit dem zum Beispiel Apples Rechenzentren laufen.
Bei der Arbeit der großen Rechenzentren entsteht außerdem viel Wärme. Deshalb müssen die Rechner ständig gekühlt werden, sonst gingen sie kaputt. Bis jetzt bleibt die entstandene Wärme oft ungenutzt. Es gibt aber Pläne das zu ändern. Die Wärme könnte man zum Beispiel nutzen, um Wohnungen zu heizen, erklärt Ralph Hintemann. (dpa)