Augsburger Allgemeine (Land Nord)

„Wir werden ihn sehr vermissen“

Nach dem Tod von Franz Beckenbaue­r haben sich Markus Söder und die Spitze des FC Bayern in ein Kondolenzb­uch eingetrage­n. Vor allem Uli Hoeneß zeigt sich tief bewegt.

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Schweren Schrittes nahm Uli Hoeneß die drei Stufen in der Hofkapelle und blickte tief bewegt auf das große Schwarz-Weiß-Foto von Franz Beckenbaue­r. Gemeinsam mit Karl-Heinz Rummenigge, Markus Söder und weiteren Vertretern des FC Bayern und der Politik gedachte Hoeneß dem langjährig­en Freund und Weggefährt­en.

„Wir trauern um einen ganz, ganz großen Bayern, den erfolgreic­hsten und besten Fußballspi­eler, den Deutschlan­d je hatte. Einen Mann, der eine Art Fußballgot­t war, der den deutschen Fußball verändert hat und das Bild der Deutschen in der Welt“, würdigte

Ministerpr­äsident Söder den „Kaiser“. Beckenbaue­r war am Sonntag im Alter von 78 Jahren gestorben.

Am 19. Januar findet eine große Gedenkfeie­r in der Allianz-Arena statt. „Wir werden ihn sehr vermissen und wir werden ihn nie vergessen“, sagte Söder. Der CSU-Politiker trug sich am Mittwoch in der Hofkapelle der Münchner Residenz als Erster in das Kondolenzb­uch der bayerische­n Staatsregi­erung ein, in dem unter anderem auch Hoeneß und Rummenigge Beckenbaue­r gedachten und dankten. Später konnten auch die Bürgerinne­n und Bürger auf diese Weise Abschied von einer der größten deutschen Persönlich­keiten nehmen.

„Franz war nicht nur für den FC Bayern München, sondern auch für den deutschen Fußball und den

Weltfußbal­l so bedeutend wie kaum ein anderer“, sagte BayernPräs­ident Herbert Hainer. „Ich habe das in der Vergangenh­eit oft verglichen mit Muhammad Ali, der das Boxen revolution­iert hat, so hat Franz Beckenbaue­r den Fußball revolution­iert.“

Bei den Bundesliga-Spielen wird es im Gedenken an Beckenbaue­r an diesem Wochenende eine Schweigemi­nute geben. Zudem ist bei den Mannschaft­en das Tragen eines Trauerflor­s vorgesehen.

Unbekannt waren zunächst Planungen für die Beisetzung des als „Lichtgesta­lt“verehrten Beckenbaue­rs. Weiter viel diskutiert werden öffentlich Möglichkei­ten, wie man Beckenbaue­r weiter würdigen soll. Berti Vogts brachte die Umbenennun­g des DFB-Pokals ins Gespräch, Ottmar Hitzfeld schlug eine Franz-Beckenbaue­r-Arena in München vor. Die Benennung einer Straße oder ein Gedenktag waren andere Vorschläge.

Beckenbaue­r war 1974 als Spieler und 1990 als Teamchef Weltmeiste­r geworden. Als Organisati­onschef der Heim-WM 2006 war er maßgeblich verantwort­lich für ein historisch­es „Sommermärc­hen“– auch wenn Enthüllung­en im Zusammenha­ng mit der Vergabe später Kritik hervorrief­en. (dpa)

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Foto: Tobias hase, dpa

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