Augsburger Allgemeine (Land Nord)

Elvis Rexhbecaj meldet sich zurück

Rechtzeiti­g vor dem Bundesliga-Restart hat der Mittelfeld­spieler des FC Augsburg seine Adduktoren­probleme überstande­n. Gegen Leverkusen will er wieder in der Startelf stehen.

- Von Andrea Bogenreuth­er

Beim FC Augsburg gehört Elvis Rexhbecaj zu denjenigen Spielern, die in der aktuellen Saison eine ziemlich makellose Bilanz aufweisen können. In jedem der bisher 16 Bundesliga­partien stand der 26-Jährige in der Startelf. Weder Ex-Trainer Enrico Maaßen noch sein Nachfolger Jess Thorup wollten bisher auf die Dienste des Mittelfeld­strategen verzichten, kein einziges Mal war er verletzt oder gesperrt. Und doch war es eine Weile ungewiss, ob er am Samstag beim Heimspiel gegen Bayer Leverkusen (15.30 Uhr) auch wirklich auf dem Platz stehen würde.

Denn beim Augsburger Trainingsa­uftakt vergangene Woche ließ Elvis Rexhbecaj die Übungseinh­eiten mit der Mannschaft ausfallen und trainierte lieber individuel­l. Nach dem letzten Spiel vor der Winterpaus­e, der Auswärtspa­rtie beim VfB Stuttgart (0:3), hatte er Adduktoren­probleme bekommen. „Zu Hause in Wolfsburg bin ich auch während des Urlaubs in der Physiother­apie gewesen“, berichtet er. Als Vorsichtsm­aßnahme startete er im neuen Jahr, zurück in Augsburg, mit reduzierte­m Trainingsu­mfang.

Auch das Testspiel gegen die TSG Hoffenheim (1:0), bei dem ihn Arne Engels im zentralen Mittelfeld ersetzt hatte, ließ er aus. „Den Trainingss­tart haben wir individuel­l gestaltet, weil das Risiko sonst zu hoch gewesen wäre. Natürlich hätte ich gerne im Testspiel gespielt, um ein paar Spielminut­en in den Beinen zu haben. Aber wenn man das Risiko abwägt, muss man sagen, es war besser, noch mal zu pausieren und individuel­l zu arbeiten, damit alles wieder hundertpro­zentig läuft, bevor man 30 Minuten im Testspiel reinhaut und dann länger ausfällt.“

Seit der FCA von der gemeinsame­n Teambuildi­ng-Reise ins Pitztal wieder zurück ist, nimmt Rexhbecaj auch wieder komplett am Mannschaft­straining teil. Der zweitägige Trip in die österreich­ischen Berge habe ihm durchaus neue Blickwinke­l beschert, räumt der ehemalige Wolfsburge­r ein. „Ich komme aus dem Kosovo, da gibt es auch viele Berge. Aber ich bin das erste Mal mit einer Gondel gefahren. Da habe ich schon mal nachgefrag­t, ob die auch wirklich hält“, erzählt der junge Profi mit einem Augenzwink­ern. „Aber zum Glück war es windstill. Die Luft da oben auf 3400 Metern ist schon dünner. Aber es war super, anstrengen­d und teambilden­d – und hatte mal wirklich gar nichts mit Fußball zu tun.“

Zwei Tage später hat der Alltag die Profis wieder. Zweimal täglich steht Training an, angesichts der Minustempe­raturen allerdings nur einmal im Freien. Und da ist am Mittwochmo­rgen deutlich Zug drin. Immer wieder fordern Jess Thorup und sein Trainertea­m Sprints über kurze Distanzen ein, kraftvolle­s Antreten, Schnelligk­eit. Alles darauf ausgericht­et, mit den starken Leverkusen­ern Schritt halten zu können, die Konzentrat­ion von Anfang an hochzuhalt­en. „Wir müssen schauen, dass wir wie gegen Dortmund die Intensität ins Spiel bekommen“, sagt auch Elvis Rexhbecaj, „wir müssen versuchen, die Stärken von Leverkusen, wie deren große Ballsicher­heit, nicht zum Tragen kommen zu lassen. Wir müssen sie stören, dürfen sie nicht atmen lassen. Und wenn sich Chancen ergeben, müssen wir vorne eiskalt sein.“

Dass die Bayer-Elf möglicherw­eise durch ihre Abstellung­en für den Afrika-Cup oder den längerfris­tig verletzt ausfallend­en Torjäger

Boniface (16 Treffer und acht Vorlagen in 23 Saisonspie­len) geschwächt sein könnte, glaubt Rexhbecaj nicht. Schon bei seinen Rotationen auf europäisch­er Ebene habe Leverkusen gezeigt, dass es „keinen qualitativ­en Abfall gibt, wenn andere Spieler reinkommen. Auch die Spieler, die reingekomm­en sind, haben auf Top-Niveau gespielt“. Für alle Teams ist es das letzte Spiel der Bundesliga-Vorrunde und der FCA kann sich nach den zwei Siegen aus der vergangene­n Saison auf die Fahne schreiben, als einziges Team noch keinen Punkt an Leverkusen­s Startraine­r Xabi Alonso abgegeben zu haben. Das wiederhole­n zu können, das wünscht sich Elvis Rexhbecaj: „Für uns ist es das erste Heimspiel im neuen Jahr, da wollen wir natürlich erfolgreic­h mit einem Sieg starten. Das wird sehr, sehr schwer. Aber wenn wir das schaffen können, dann besonders zu Hause.

Er selbst fühlt sich bereit, gegen den Tabellenfü­hrer wieder in der Startelf zu stehen. „Ich bin ein

Spieler, der eine gewisse Grundfitne­ss hat. Ich bin nicht komplett raus, nur weil ich jetzt eineinhalb oder zwei Wochen individuel­l gearbeitet habe. Natürlich ist ein Spiel intensiver als ein Training. Wenn man im Spiel ist, denkt man aber nicht daran, ob man 60 oder 90 Minuten durchhalte­n kann. Da muss man im Spiel dann auf sein Gefühl achten.“

Jetzt gehe es aber vor allem darum, dass der FCA an die guten Leistungen vor der Winterpaus­e anknüpft, egal ob der Gegner nun Leverkusen und FC Bayern oder später Darmstadt oder Bochum heiße. Rexhbecaj will seine gute Bilanz dabei fortführen. „Ich versuche fit zu bleiben, mit meinen Leistungen voranzugeh­en und auf und neben dem Platz Verantwort­ung zu übernehmen“, sagt er. „Insgesamt haben wir uns alle gesteigert. Ich hoffe, dass es so weitergeht und dass wir – mal abgesehen vom Stuttgart-Spiel – so konstant weiterspie­len wie in den Spielen unter Jess Thorup.“

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 ?? Foto: Ulrich Wagner ?? Nach Adduktoren­problemen hat FCA-Spieler Elvis Rexhbecaj das Training wieder voll aufgenomme­n und fühlt sich bereit für die Startelf am Samstag gegen Bayer Leverkusen.
Foto: Ulrich Wagner Nach Adduktoren­problemen hat FCA-Spieler Elvis Rexhbecaj das Training wieder voll aufgenomme­n und fühlt sich bereit für die Startelf am Samstag gegen Bayer Leverkusen.

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