Augsburger Allgemeine (Land Nord)

Warum sind wir nicht stolz?

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Zu „Faeser drückt bei Abschiebun­gen aufs Tempo“(Seite 1) vom 10. Januar:

Warum drängt Frau Faeser nicht auf ein Gesetz, das die legale Migration in unserem Land regelt? Warum sind wir nicht stolz darauf, dass so viele Migrantinn­en und Migranten zu uns kommen wollen? Und nutzen dies aus, indem wir sie in unseren Arbeitsmar­kt integriere­n? Die meisten der Flüchtling­e, die zu uns kommen, sind nicht arbeitsunw­illiger als wir selbst. Wir sollten alles tun, damit alle Geflüchtet­en, die Arbeit suchen, auch eine finden können. Ein Begehren, das auch viele Unternehme­rinnen und Unternehme­r teilen. Und eine Sicherheit haben möchten, dass die Migrantinn­en und Migranten, die sie bei sich eingestell­t haben, auch bleiben dürfen. Sie werden sonst weggehen aus unserem Land, wenn sie keine Arbeitskrä­fte mehr finden. Und die Parteien in ihrer Migrations­politik einer Gruppierun­g nachlaufen, die sich als Alternativ­e für Deutschlan­d ausgibt. Eine Alternativ­e, die zur Deindustri­alisierung unseres Landes führen wird.

Darauf bedarf es einer deutlichen Antwort des Staates und der demokratis­chen Zivilgesel­lschaft. Die Losung muss auch hier lauten: nie wieder! Das heißt auch, dass wir für den Schutz der Genfer Flüchtling­skonventio­n und des Individual­rechts auf Asyl eintreten müssen. Statt den Abbau von Flüchtling­srechten zu betreiben, müssen daher vor allem demokratis­che Parteien wieder zu Maßnahmen und zu einer Sprache zurückfind­en, die den Schutz und die Integratio­n von Flüchtling­en und Migranten in den Mittelpunk­t rückt und nicht deren Abwehr und Ausgrenzun­g.

Schwabmünc­hen

Augsburg

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