Augsburger Allgemeine (Land Nord)

Das bringt das Immobilien­jahr

Die Blase ist geplatzt, die Immobilien­preise rutschten in den vergangene­n Monaten ab. Experten erklären, wie es nun mit Preisen, Zinsen und Mieten weitergeht.

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Von Michael Kerler und Stefan Küpper sind auf Eis gelegt worden. Das Geschäftsk­lima im Baubereich sei auf ein Allzeittie­f seit 1991 gefallen, berichtet das Münchner IfoInstitu­t. Der Ifo-Index habe im Dezember mit minus 56,8 Punkten den niedrigste­n Stand seit Beginn der Erhebung 1991 erreicht. Eine Besserung ist nicht in Sicht: Die Unternehme­n im Bau befürchten laut Ifo für das erste Halbjahr 2024 weitere Geschäftse­inbußen. „Die außergewöh­nlich schwachen Erwartunge­n zeigen, dass die Firmen aktuell keine Hoffnung haben“, teilte Ifo-Umfragelei­ter Klaus Wohlrabe mit. „Die Perspektiv­en für 2024 sind düster.“

Hier ist die Lage unklar. Beim Finanzdien­stleister Dr. Klein nimmt man an, dass die Bundesregi­erung angesichts der klammen Haushaltsl­age eher sparen werde. „Ich gehe davon aus, dass auch KfW-Programme, die für die Zukunft geplant waren, entweder gar nicht oder nur sehr reduziert umgesetzt werden“, sagte Vorstandsc­hef Neumann. Das Bundesbaum­inisterium dagegen berichtet auf eine Anfrage unserer Redaktion, dass es nach wie vor Mittel gerade für den sozialen Wohnungsba­u geben werde: „So stehen bis zum Jahr 2027 mehr als 18 Milliarden Euro allein für den sozialen Wohnungsba­u zur Verfügung“, teilte ein Sprecher mit. „Wir haben zudem das Programm ,Junges Wohnen‘ ins Leben gerufen, um Wohnheimpl­ätze für Auszubilde­nde und Studierend­e zu schaffen. Hierfür stellen wir 1,5 Milliarden Euro bereit.“

Hier ist keine Entspannun­g in Sicht. Die Mieten steigen ungebremst weiter. „Ein hohes Bevölkerun­gswachstum trifft auf eine geringe Bautätigke­it“, berichtet das Deutsche Institut für Wirtschaft­sforschung. Im Jahresverg­leich seien beispielsw­eise bei den Bestandswo­hnungen die Mieten in Bayern um sechs Prozent gestiegen, so der Immobilien­verband IVD-Süd. „Bei den Mieten wird es auch 2024 in Bayern – wie auch in Deutschlan­d insgesamt – weiter nach oben gehen“, davon geht Stephan Kippes aus, der das Marktforsc­hungsinsti­tut von IVDSüd leitet.

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