Augsburger Allgemeine (Land Nord)

Bundestag trauert um „Architekte­n der Einheit“

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Der Bundestag hat seinen gestorbene­n früheren Präsidente­n Wolfgang Schäuble am Mittwoch mit einer Gedenkminu­te geehrt. Bundestags­präsidenti­n Bärbel Bas (SPD) würdigte den CDU-Politiker zum Auftakt der ersten Sitzung des Jahres als „Architekte­n der Deutschen Einheit“und betonte: „Es gibt nicht viele, die die Bonner und die Berliner Republik geprägt haben. Wolfgang Schäuble gehört dazu.“Schäuble habe in seinen verschiede­nen Ämtern immer wieder Weitsicht bewiesen und sei vorangegan­gen. „Ich spreche sicher für das ganze Haus, wenn ich sage: Es war ein Privileg, Wolfgang Schäuble als Kollegen erlebt zu haben.“Der frühere Kanzleramt­schef, Bundesinne­nund Finanzmini­ster, CDU-Vorsitzend­e und Bundestags­präsident war am zweiten Weihnachts­tag im Alter von 81 Jahren in seiner Heimatstad­t Offenburg gestorben. (dpa)

Die Väter und Mütter des Grundgeset­zes hatten nach dem Horror des Nationalso­zialismus ein ehernes Ziel. Sie wollten verhindern, dass die Republik noch einmal zur Beute von Demokratie­feinden wird, und statteten die Verfassung deshalb mit dem Instrument des Parteiverb­ots aus. Kaum bekannt in der Öffentlich­keit ist, dass sie einen weiteren Abwehrpara­grafen einführten. Es ist der Entzug der Grundrecht­e, der im Artikel 18 des Grundgeset­zes (Grundrecht­sverwirkun­g) steht.

Mehr als 1,2 Millionen Menschen (Stand Mittwoch) fordern in einer Petition auf der Kampagnens­eite Campact, den Artikel auf den thüringisc­hen AfD-Chef Björn Höcke anzuwenden. Der 51-Jährige ist der Kopf der Völkisch-Reaktionär­en in der AfD und könnte bei der Landtagswa­hl in Thüringen der Sieger werden. Über den Entzug der Grundrecht­e müsste das Bundesverf­assungsger­icht

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