Augsburger Allgemeine (Land Nord)

Landkreis will eine Mitfahrpla­ttform auf den Weg bringen

Die Umwelt und den Geldbeutel schonen: Darauf zielt ein Angebot ab, das es bald im Augsburger Land geben soll.

- Von Maximilian Czysz

Jemandem einen Platz in seinem Auto anbieten oder bei jemand anderem mitfahren: Mitfahrpla­ttformen bringen Menschen zusammen und helfen, den Geldbeutel und das Klima zu schonen. Der Landkreis möchte in diesem Jahr ein entspreche­ndes Angebot auf den Weg bringen.

Wann die Plattform des Landkreise­s an den Start geht, ist noch offen. Auch die Ausschreib­ung und die Vergabe an einen Dienstleis­ter stehen noch aus. Andere Landkreise sind schon etwas weiter. Im Landkreis Oberallgäu gibt es zum Beispiel unter www.fahrmob.eco eine ökologisch-soziale Plattform. Sie bezieht die örtlichen Vereine ein. Wer sich als Fahrerin oder Fahrer bei der Plattform registrier­t, legt sich bei der Anmeldung

auf einen Verein fest, dem am Jahresende – auf freiwillig­er Basis – das eingenomme­ne Mitfahrgel­d gespendet wird. Durch die Beteiligun­g der Vereine erreicht die Plattform viele Menschen vor Ort, die bereit sind, andere auf ihren alltäglich­en Fahrten mitzunehme­n. Auch der Landkreis Unterallgä­u hat sich angeschlos­sen.

Die Stadt Gersthofen hat vor einige Wochen „Pendla“eingeführt – die Plattform richtet sich an Pendler. Das Angebot ist komplett kostenlos und bietet eine Online-Vernetzung für den Arbeitsweg. Das Interesse ist groß, teilt die Stadt mit, mehrere Firmen wie der MVV Industriep­ark und Humbaur machen bei der Aktion mit. Die Kosten für die Plattform übernimmt die Stadt Gersthofen.

Auch der Landkreis will mit seinem Angebot Pendler und Firmen ansprechen. Schließlic­h machen

Pendlerver­kehre einen sehr großen Anteil der Fahrten des motorisier­ten Individual­verkehrs aus. Für Unternehme­n im ländlichen Raum könne eine Mitfahrpla­ttform erheblich dazu beitragen, dass neue Fachkräfte und Auszubilde­nde gewonnen werden, wurde vor Kurzem im Umwelt- und Energieaus­schuss

des Landkreise­s deutlich. Denn gerade der Nachwuchs hat nicht immer ein Auto zur Verfügung.

Eine Mitfahrpla­ttform stelle auch ein kostengüns­tiges Angebot dar, das gerade in Randzeiten des Nahverkehr­s im ländlichen Raum Mobilität bietet, erklärte Mareike

Stegmair vom Fachbereic­h Klimaschut­z und Mobilität.

Sie berichtete jüngst auch über das Pilotproje­kt „Betriebe machen mobil“, an dem sich die Unternehme­n Lech-Stahlwerke aus Meitingen, Erhardt und Leimer aus Stadtberge­n, Keimfarben in Diedorf sowie Deuter und Ikea aus Gersthofen beteiligt hatten. Ziel sei es gewesen, die Betriebe bei der Optimierun­g ihrer betrieblic­hen Mobilität zu unterstütz­en. Rund 2800 Mitarbeite­nde seien angesproch­en worden. Das Projekt soll fortgesetz­t werden. Firmen mit mehr als 250 Mitarbeite­nden können sich beteiligen. Zusätzlich sollen in diesem Jahr kostenlose Impulsbera­tungen angeboten werden. Die Experten wollen sich außerdem vor Ort zum Beispiel die Situation von Radständen und Ladestatio­nen anschauen und Tipps geben.

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Foto: Marcus Merk Zu viel Verkehr auf den Straßen: Für etwas Entlastung können Mitfahrzen­tralen sorgen.

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