Augsburger Allgemeine (Land Nord)
Er hatte das Rezept für Hits
Zu „Daddy Cool ist tot“(Panorama) vom 24. Januar:
Frank Farian war weit mehr als ein erfolgreicher Musikproduzent. Er war auch ein exzellenter Komponist, Sänger, Arrangeur und vor allem konnte er ein Lebensgefühl in Musik verwandeln. Das gelingt nur den wirklich großen Künstlern – egal ob Schriftsteller, Maler, Bildhauer oder eben auch Musikern. Man denke nur an die DezimenSprünge in „Rivers of Babylon“, die angenehmst an das Volkslied „Rosenstock Holder blüht“erinnern oder auch an die in dem Lied anklingenden, zeitlosen geschichtlichen Aspekte. Schon nach wenigen Takten stellt sich ein überdauerndes – und keineswegs seichtes –, angenehm freudiges Lebensgefühl ein, das die Zeit überdauert. Dass er dabei etwa Bobby Farrell seine wunderbar sonore Bassstimme lieh – geschenkt. Ein Großer, der einst als „kleiner“Koch begann, der aber Musik im Blut hatte, hat uns verlassen.
Das erste Rennen hat ChatGPT verloren. Als dieses Wunderwerk es allen möglich machte, sich Texte von künstlicher Intelligenz (KI) zaubern zu lassen, musste man das ausprobieren. Liebesbrief, Hausaufgaben oder die ersten Zeilen für einen Text über KI im Journalismus. Wir haben anfangs Interviews mit dieser neuen Kiste geführt und uns gefreut, dass der digitale Tausendsassa etwa bei der Frage nach der Augsburger Oberbürgermeisterin danebenlag. Die Zeiten haben sich aber geändert.
Wir haben gelernt, dass ChatGPT keine lebendige Suchmaschine ist, sondern vor allem anfangs Texte auf veralteter Basis schrieb. Wir haben aber auch gelernt, dass sich die Technik rasant entwickelt und das Zeug hat, den Journalismus umzukrempeln. Wie sollen wir mit KI umgehen? Ignorieren,
Augsburg