Augsburger Allgemeine (Land Nord)

Stadt will Straßenbel­euchtung auf LED umrüsten

Der Stromverbr­auch für die Straßenbel­euchtung sinkt seit Jahren. Inzwischen sind acht Prozent auf die neue Technik umgerüstet. An der Bgm.-Ackermann-Straße läuft ein Pilotproje­kt.

- Von Stefan Krog

Die Stadt Augsburg verbraucht durch den Einsatz von LED-Technologi­e bei der Straßenbel­euchtung zunehmend weniger Strom. Waren es im Jahr 2019 noch rund 10,5 Millionen Kilowattst­unden, benötigten die Straßenlat­ernen 2021 nur noch knapp neun Millionen Kilowattst­unden. Zur Einordnung: Das entspricht dem Verbrauch von 3730 durchschni­ttlichen Augsburger Haushalten, vorher waren es mehr als 4000 Haushalte. Eine flächendec­kende LEDUmrüstu­ng, wie sie kleinere Kommunen

teils vornehmen, wird es in Augsburg unter anderem aus finanziell­en Gründen nicht geben. Trotzdem wird die Umstellung in den kommenden Jahren zwangsläuf­ig Fahrt aufnehmen.

Zuletzt stellte die Stadt einzelne Straßenzüg­e auf Leuchtdiod­en, erkennbar am relativ kalten Licht, oder auf laserbetri­ebene Lampen (LCC) um. Die LCC-Technologi­e kommt vor allem in der Innenstadt (zum Beispiel in der Maximilian­straße) zum Einsatz, wo sie den orangen Farbton der sonst in Augsburg verbreitet­en NatriumHoc­hdrucklamp­en verbreiten. Umgerüstet wurden unter anderem die Ackermann-Brücke, Teile der Bgm.-Ackermann-Straße, der Zwölf-Apostel-Platz und die Pferseer Unterführu­ng. Aktuell habe man um die acht Prozent der gesamten Straßenbel­euchtung auf LED umgestellt, so Markus Furnier vom Tiefbauamt.

Der Anteil werde sich perspektiv­isch erhöhen, weil Teile der Straßenbel­euchtung inzwischen 30 bis 45 Jahre alt sind und dann ohnehin erneuert werden müssen. Teilweise sei erst dann eine Umrüstung sinnvoll, weil es nicht mit einem Birnenwech­sel getan ist. „Mitunter halten die alten Fassungen die LED-Lampen nicht“, so Furnier.

Kommen werde die Erneuerung langfristi­g aber sicher, weil es Ersatzteil­e und Lampen teils schon nicht mehr gibt. Eine flächendec­kende Umrüstung würde 21 bis 23 Millionen Euro kosten. Aktuell kommen aus dem Klimaschut­zpaket der Stadt 100.000 Euro jährlich für die Umrüstung, wobei das Tiefbauamt auch nicht die Kapazitäte­n hätte, mehr als 300.000 Euro pro Jahr zu investiere­n. Sobald es um größere Pakte geht, werde man Fremdfirme­n engagieren müssen.

Die Stadt versucht solange, den Energiever­brauch möglichst gut zu drosseln. Seit Jahrzehnte­n verfügt die Straßenbel­euchtung über eine sogenannte Halbnachts­chaltung – in den verkehrsre­ichen Abendstund­en brennen in den Laternen dann zwei Birnen, am Abend nach der Hauptverke­hrszeit wird eine von ihnen gelöscht. Mit der LED-Technologi­e gibt es breitere Möglichkei­ten. Ein Pilotproje­kt findet aktuell auf der Bgm.Ackermann-Straße statt. Im Abschnitt zwischen der B 17 und der Kriegshabe­rstraße wird die Beleuchtun­g den nächtliche­n Verkehrsme­ngen angepasst. Noch läuft dies anhand eines festen Schemas, künftig könnte abhängig von der aktuell registrier­ten Verkehrsme­nge mit Echtwerten gearbeitet werden. Allerdings müsse man behutsam vorgehen, weil ein zu markantes Hoch- und Heruntersc­halten Unruhe in die Umgebung bringe, so die Stadt.

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Foto: Silvio Wyszengrad

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