Augsburger Allgemeine (Land Nord)
Stadt will Straßenbeleuchtung auf LED umrüsten
Der Stromverbrauch für die Straßenbeleuchtung sinkt seit Jahren. Inzwischen sind acht Prozent auf die neue Technik umgerüstet. An der Bgm.-Ackermann-Straße läuft ein Pilotprojekt.
Die Stadt Augsburg verbraucht durch den Einsatz von LED-Technologie bei der Straßenbeleuchtung zunehmend weniger Strom. Waren es im Jahr 2019 noch rund 10,5 Millionen Kilowattstunden, benötigten die Straßenlaternen 2021 nur noch knapp neun Millionen Kilowattstunden. Zur Einordnung: Das entspricht dem Verbrauch von 3730 durchschnittlichen Augsburger Haushalten, vorher waren es mehr als 4000 Haushalte. Eine flächendeckende LEDUmrüstung, wie sie kleinere Kommunen
teils vornehmen, wird es in Augsburg unter anderem aus finanziellen Gründen nicht geben. Trotzdem wird die Umstellung in den kommenden Jahren zwangsläufig Fahrt aufnehmen.
Zuletzt stellte die Stadt einzelne Straßenzüge auf Leuchtdioden, erkennbar am relativ kalten Licht, oder auf laserbetriebene Lampen (LCC) um. Die LCC-Technologie kommt vor allem in der Innenstadt (zum Beispiel in der Maximilianstraße) zum Einsatz, wo sie den orangen Farbton der sonst in Augsburg verbreiteten NatriumHochdrucklampen verbreiten. Umgerüstet wurden unter anderem die Ackermann-Brücke, Teile der Bgm.-Ackermann-Straße, der Zwölf-Apostel-Platz und die Pferseer Unterführung. Aktuell habe man um die acht Prozent der gesamten Straßenbeleuchtung auf LED umgestellt, so Markus Furnier vom Tiefbauamt.
Der Anteil werde sich perspektivisch erhöhen, weil Teile der Straßenbeleuchtung inzwischen 30 bis 45 Jahre alt sind und dann ohnehin erneuert werden müssen. Teilweise sei erst dann eine Umrüstung sinnvoll, weil es nicht mit einem Birnenwechsel getan ist. „Mitunter halten die alten Fassungen die LED-Lampen nicht“, so Furnier.
Kommen werde die Erneuerung langfristig aber sicher, weil es Ersatzteile und Lampen teils schon nicht mehr gibt. Eine flächendeckende Umrüstung würde 21 bis 23 Millionen Euro kosten. Aktuell kommen aus dem Klimaschutzpaket der Stadt 100.000 Euro jährlich für die Umrüstung, wobei das Tiefbauamt auch nicht die Kapazitäten hätte, mehr als 300.000 Euro pro Jahr zu investieren. Sobald es um größere Pakte geht, werde man Fremdfirmen engagieren müssen.
Die Stadt versucht solange, den Energieverbrauch möglichst gut zu drosseln. Seit Jahrzehnten verfügt die Straßenbeleuchtung über eine sogenannte Halbnachtschaltung – in den verkehrsreichen Abendstunden brennen in den Laternen dann zwei Birnen, am Abend nach der Hauptverkehrszeit wird eine von ihnen gelöscht. Mit der LED-Technologie gibt es breitere Möglichkeiten. Ein Pilotprojekt findet aktuell auf der Bgm.Ackermann-Straße statt. Im Abschnitt zwischen der B 17 und der Kriegshaberstraße wird die Beleuchtung den nächtlichen Verkehrsmengen angepasst. Noch läuft dies anhand eines festen Schemas, künftig könnte abhängig von der aktuell registrierten Verkehrsmenge mit Echtwerten gearbeitet werden. Allerdings müsse man behutsam vorgehen, weil ein zu markantes Hoch- und Herunterschalten Unruhe in die Umgebung bringe, so die Stadt.