Augsburger Allgemeine (Land Nord)
Demonstranten fordern sofortigen Waffenstillstand in Gaza
Knapp 110 Menschen demonstrierten am Samstagnachmittag für Frieden und Freiheit in Gaza. Es kommt zu verbalen Konfrontationen.
Knapp 110 Menschen zogen am Samstagnachmittag durch die Augsburger Innenstadt, um für Frieden und Freiheit für Palästina zu demonstrieren.
Die Kundgebung war der Auftakt zu einem Demonstrationsnachmittag in Augsburg, nachdem das Bürgerforum Schwaben für den frühen Abend ebenfalls zu einer Demo aufgerufen hatte. Mit Palästina-Fahnen und Sprechchören bahnte sich der Zug am frühen Nachmittag seinen Weg durch die Augsburger Innenstadt. Vor dem Start am Königsplatz hatte Versammlungsleiter Emil Bauer vom Bündnis „Augsburg für Palästina“einen sofortigen Waffenstillstand gefordert. Auf der einen Seite, so Bauer, spreche die israelische Regierung immer von Demokratie und Rechtsstaatlichkeit.
Dem gegenüber stünden inzwischen allerdings 26.000 Tote und die totale Zerstörung von Gaza. „Wir müssen Druck auf Israel machen“, so Bauer, der sich durch den Internationalen Gerichtshof in Den Haag bestätigt sah.
Dieser hatte Israel erst vor wenigen Tagen dazu aufgefordert, mehr für den Schutz der Zivilbevölkerung im Gazastreifen zu tun. Er selbst sei gegen die Hamas, so
Versammlungsleiter Bauer. „Aber das rechtfertigt nicht, was die israelische Regierung hier macht. Deshalb finde ich es sehr gut, dass der Protest weltweit wächst.“Es sei notwendig, dass die Friedensfreunde auf die Straße gehen, so Bauer, der kritisierte, dass aktuell jegliche Kritik am Handeln des israelischen Staates in Deutschland als Antisemitismus verteufelt werde.
Beim Zug durch die Augsburger
Innenstadt kam es vereinzelt zu verbalen Angriffen von Passanten. Neben einem jungen Mann, der klatschend „Israel, Israel“rief, reagierte auch ein Demonstrationsteilnehmer des Bürgerforums Schwaben, das für 17 Uhr eine Demo in der Augsburger Innenstadt geplant hatte, aufgebracht. Er hatte sich bereits mit einem Schild in der Annastraße postiert und schrie den Demonstranten wütend „Israel hat den
Krieg nicht angefangen“entgegen.
Andere Bürgerforums-Demoteilnehmer zeigten dagegen Solidarität mit der Pro-Palästina-Demo. Von derartigen vereinzelten Zwischenfällen abgesehen verlief die Demonstration friedlich, so die Polizei. Auch die Verkehrsbehinderungen im öffentlichen Nahverkehr hielten sich aufgrund der überschaubaren Größe der Demonstration in Grenzen.