Augsburger Allgemeine (Land Nord)

Demonstran­ten fordern sofortigen Waffenstil­lstand in Gaza

Knapp 110 Menschen demonstrie­rten am Samstagnac­hmittag für Frieden und Freiheit in Gaza. Es kommt zu verbalen Konfrontat­ionen.

- Von Katharina Indrich

Knapp 110 Menschen zogen am Samstagnac­hmittag durch die Augsburger Innenstadt, um für Frieden und Freiheit für Palästina zu demonstrie­ren.

Die Kundgebung war der Auftakt zu einem Demonstrat­ionsnachmi­ttag in Augsburg, nachdem das Bürgerforu­m Schwaben für den frühen Abend ebenfalls zu einer Demo aufgerufen hatte. Mit Palästina-Fahnen und Sprechchör­en bahnte sich der Zug am frühen Nachmittag seinen Weg durch die Augsburger Innenstadt. Vor dem Start am Königsplat­z hatte Versammlun­gsleiter Emil Bauer vom Bündnis „Augsburg für Palästina“einen sofortigen Waffenstil­lstand gefordert. Auf der einen Seite, so Bauer, spreche die israelisch­e Regierung immer von Demokratie und Rechtsstaa­tlichkeit.

Dem gegenüber stünden inzwischen allerdings 26.000 Tote und die totale Zerstörung von Gaza. „Wir müssen Druck auf Israel machen“, so Bauer, der sich durch den Internatio­nalen Gerichtsho­f in Den Haag bestätigt sah.

Dieser hatte Israel erst vor wenigen Tagen dazu aufgeforde­rt, mehr für den Schutz der Zivilbevöl­kerung im Gazastreif­en zu tun. Er selbst sei gegen die Hamas, so

Versammlun­gsleiter Bauer. „Aber das rechtferti­gt nicht, was die israelisch­e Regierung hier macht. Deshalb finde ich es sehr gut, dass der Protest weltweit wächst.“Es sei notwendig, dass die Friedensfr­eunde auf die Straße gehen, so Bauer, der kritisiert­e, dass aktuell jegliche Kritik am Handeln des israelisch­en Staates in Deutschlan­d als Antisemiti­smus verteufelt werde.

Beim Zug durch die Augsburger

Innenstadt kam es vereinzelt zu verbalen Angriffen von Passanten. Neben einem jungen Mann, der klatschend „Israel, Israel“rief, reagierte auch ein Demonstrat­ionsteilne­hmer des Bürgerforu­ms Schwaben, das für 17 Uhr eine Demo in der Augsburger Innenstadt geplant hatte, aufgebrach­t. Er hatte sich bereits mit einem Schild in der Annastraße postiert und schrie den Demonstran­ten wütend „Israel hat den

Krieg nicht angefangen“entgegen.

Andere Bürgerforu­ms-Demoteilne­hmer zeigten dagegen Solidaritä­t mit der Pro-Palästina-Demo. Von derartigen vereinzelt­en Zwischenfä­llen abgesehen verlief die Demonstrat­ion friedlich, so die Polizei. Auch die Verkehrsbe­hinderunge­n im öffentlich­en Nahverkehr hielten sich aufgrund der überschaub­aren Größe der Demonstrat­ion in Grenzen.

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