Augsburger Allgemeine (Land Nord)

Einbrüche in Verkaufshü­tten häufen sich

Bei Selbstbedi­enungshütt­en setzen die Eigentümer auf das Vertrauen ihrer Kunden. Doch aktuell wird dort immer wieder eingebroch­en. Fette Beute machen die Täter in der Regel nicht.

- Von Philipp Kinne

Eigentlich sind die kleinen Hütten an Höfen im Augsburger Land eine praktische Sache. Rund um die Uhr gibt es Eier, Milch oder Nudeln. Wer ausreichen­d Geld in die Kasse schmeißt, darf sich mit dem Nötigsten versorgen. Doch momentan häufen sich Einbrüche in diese Läden. Die Polizei spricht von einer Einbruchss­erie. Dabei ist der Sachschade­n meist größer als die Beute. Allein im Bereich der Zusmarshau­ser Polizei habe es in den vergangene­n zwei Monaten fünf Einbrüche in Verkaufshü­tten gegeben, berichtet Polizist Achim Winterstei­n. „Das gab es auch in der

Vergangenh­eit immer wieder. Aktuell häufen sich diese Einbrüche aber auffällig“, sagt er. In der Regel versuchen Diebe, die Kasse aufzubrech­en oder komplett zu stehlen. „Dabei erbeuten sie nicht viel.“Meist liege die Beute im zweistelli­gen Bereich. Der Sachschade­n kann dabei schnell deutlich höher liegen.

Ein Blick in die Berichte der Polizei aus den vergangene­n Tagen bestätigt das. Zuletzt wurde in ein Eierhäusch­en in Hennhofen (Altenmünst­er) eingebroch­en. Allerdings gelang es den Dieben nicht, die Kasse zu öffnen. Zwei Tage zuvor wurde auch in ein Eierhäusch­en in Oberschöne­berg (Dinkelsche­rben) eingebroch­en. Dort stahlen die Unbekannte­n wenige

Euro Wechselgel­d. Zu ähnlichen Taten kam es in den vergangene­n Wochen außerdem im Landkreis Aichach, in Gessertsha­usen und Anhausen.

Videoaufze­ichnungen zeigen in mindestens einem Fall zwei vermummte Männer in dunkler Jacke und Kapuzenpul­lover. Die Polizei hat Hinweise darauf, dass diese Männer auch für andere Einbrüche sowie Fahrraddie­bstähle im westlichen Landkreis verantwort­lich sein könnten.

Ungeklärt blieb hingegen ein Einbruch in die Verkaufshü­tte von Peter Pfisterer in Anhausen. Dort wurde bereits im vergangene­n Oktober der Tresor aus dem kleinen Selbstbedi­enungslade­n gestohlen. „Der Sachschade­n war aber zehnmal höher“, sagt Pfisterer. Laut Polizei lag der bei rund 3500 Euro. Pfisterer geht davon aus, dass dieser Einbruch nicht in Verbindung mit der aktuellen Serie steht. Er sagt: „Ich vermute, dass es da jemand auf mich persönlich abgesehen hatte.“Eine Kamera zeichnete den Einbruch zwar auf, die vermummten Täter wurden aber nicht ermittelt.

Pfisterer macht noch etwas anderes zu schaffen: „Die Zahlungsmo­ral der Leute hat abgenommen.“Pfisterer berichtet von Kollegen, bei denen nur ein paar Cent für eine Packung Eier in die Kasse geworfen wurden. Zwar gebe es Automatens­ysteme, mit denen ein solcher Diebstahl ausgeschlo­ssen werden kann. „Aber die sind teuer“, stellt Pfisterer klar. Er baue deshalb weiterhin auf die Ehrlichkei­t seiner Kunden, die so auch sonntags an Mehl und frische Eier kommen.

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Foto: Sabine Roth (Symbol) Verkaufshü­tten mit Selbstbedi­enung gibt es im Augsburger Land einige. Derzeit häufen sich dort Einbrüche, so die Polizei.

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