Augsburger Allgemeine (Land Nord)
Farbenfroh und eindrucksvoll
In der neuen Gemeinschaftsausstellung „kann Spuren von Farbe enthalten“zeigt der Gersthofer Kulturkreis im Rathaus die große künstlerische Bandbreite seiner Mitglieder.
Gemeinschaftsausstellungen der Mitglieder im Gersthofer Kulturkreis zum Jahresanfang sind Tradition. Meist wählen die Ausstellenden einen ironisch-augenzwinkernden Titel – so auch in diesem Jahr: „Kann Spuren von Farbe enthalten“heißt es noch bis zum 14. März im Gersthofer Rathausfoyer. Gezeigt werden mehr als 80 Arbeiten von 30 Künstlerinnen und Künstlern, von der Skulptur über Gemälde bis zur Grafik.
Mehrere Skulpturen stellen in der Schau Frauen dar: „Hommage an Anna“zeigt die Büste einer schwarzen Frau. Ohne Titel präsentieren sich darüber hinaus drei Frauen aus Ton, von denen eine die Arme ausbreitet. Die Spuren von Farbe des Ausstellungsmottos zeigen sich bei vier Bildern, zum Beispiel „Markierte Irrwege“. Hinter dicht geflochtenem Papier brechen kleine leuchtende Farbflächen durch.
Fotos kombinieren die Arbeiten „verschlossen“und „Herbstlaub“. Zwei Arbeiten unter dem Titel „Schneegestöber im L.A.“sind als abstrakte Grafiken gestaltet. Eindrucksvolle Wolkenlandschaften zeigen die Bilder „Hinter den Wolken ist das Licht“, „Aus den Wolken quillt der Segen“und „Vor dem
Sturm“. Nicht nur Spuren von Farbe zeigt die Arbeit „Stripes“: Vielmehr sind hier leuchtend kräftige senkrechte Farbstreifen abgebildet. Ironisch gibt sich das Bild „Kann Spuren von Farbstoffen enthalten“: Dort sind verschieden farbige, leicht verfremdete Gummibären abgebildet.
Bei einem abstrakten „Rosenbeet“lässt sich das Rot der Blüte im grün-blauen Umfeld lediglich erahnen. Abstrakte Pinselstrukturen
wiederum stellen zwei „Amöbenartige“betitelte Bilder dar, die wirklich an primitive Einzeller erinnern.
Grau-weiße, großformatige Berglandschaften sind das Motiv zweier Bilder zum Thema „Weltweiter Klimawandel“– es bleibt kein Raum mehr für Leben. Mit kräftig leuchtenden Farben gestaltet sind die Gemälde „Farb Spuren“und „Orakel“. Abstrakt gestaltet ist ein Bilder-Tryptichon mit
dem Titel „Between the Lines“: Leuchtendes Orange bricht durch eine schwarz-graue Farbmauer hindurch. Ein fotorealistisch gemaltes Frauenporträt hingegen ist „Spuren von Farbe in Navaluenga“.
Kräftige Pinselstriche gestalten das abstrakte Gemälde „Frisch gespurt“. Wie eine Grafik wirkt die Arbeit „Stilles Gras“. Dabei wurden die Linien nicht gezeichnet, sondern mit winzigen feinen Stichen und Fäden gestickt. Unter
dem Motto „Zeitreisegepäck“wurden in speziellen Kästen bemalte Folien und andere Materialien aufgehängt. An reine Farbstudien erinnern die Bilder „Colordream“und „Ritm und Farbe“.
Noch bis zum Donnerstag, 14. März, zeigen die Künstlerinnen und Künstler des Kulturkreises Gersthofen ihre Arbeiten im Gersthofer Rathaus. Zu sehen sind die Kunstwerke zu den jeweiligen Öffnungszeiten.