Augsburger Allgemeine (Land Nord)
Ein Glücksgriff im Turbogang für die Werkself
Nathan Tella trifft doppelt für Bayer
Wenig sprach zum Saisonauftakt dafür, wie wertvoll die Neuverpflichtung, die Bayer Leverkusen da getätigt hatte, in kürzester Zeit werden würde. Doch wie alles, was der Werksklub derzeit anpackt, entwickelte sich auch dieser Transfer zum Glücksgriff. Der 24-jährige Flügelflitzer Nathan Tella, den man vom FC Southampton abgelöst hatte, sei ein „torgefährlicher Außenspieler mit Entwicklungspotenzial nach oben“, hatte Bayer-Geschäftsführer Simon Rolfes bei dessen Verpflichtung gesagt.
Wahrscheinlich ohne zu ahnen, wie schnell die Entwicklung Fahrt aufnehmen würde. Denn nach einer eher unauffälligen Anlaufphase in der ersten Saisonhälfte, bei der Tella immer nur ein paar Minuten als Einwechselspieler gegönnt waren, stand der Rechtsaußen im Auswärtsspiel gegen Darmstadt das erste Mal in der Startelf. Und versetzte mit seinem ersten Bundesliga-Doppelpack beim 2:0-Sieg (33./52.) Fans wie Teamkollegen in Verzückung.
Drei Werte ließen beim elften Bundesligaeinsatz von Nathan Tella aufhorchen. Dem gebürtigen Engländer, der auch einen nigerianischen Pass besitzt und bereits für die Nationalmannschaft Nigerias gespielt hat, gelang mit dem 2:0 nämlich ein Treffer mit einer minimalen Torwahrscheinlichkeit von nur acht Prozent. Doch mit mehr als 100 km/h jagte er die Kugel aus vollem Lauf ins Netz. Begünstigt davon, dass Tella in diesem Spiel mit 33,8 km/h auch als Leverkusens schnellster Spieler ausgemacht wurde. Zahlen, die Coach Alsonso zufrieden registrieren wird mit Blick auf die Doppelaufgabe in der anstehenden Woche mit Pokal-Duell und BundesligaGipfel gegen den FC Bayern. So hatte es also etwas Gutes, dass Tella den Afrika Cup verpasst hatte, weil er nicht ins nigerianische Team berufen worden war. Er nutzte die Zeit, um sich in der Bundesliga ins Rampenlicht zu spielen. (Foto: Marius Becker, dpa)