Augsburger Allgemeine (Land Nord)

Priorität: Pokal

Bayer Leverkusen hat nur Augen für Pokal-Gegner VfB Stuttgart. An den Bundesliga-Gipfel gegen Bayern München denkt zumindest offiziell noch niemand im Rheinland.

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Bayer Leverkusen hat vor den Kracher-Tagen erst einmal nur Augen für den VfB Stuttgart. An das Gipfeltref­fen gegen Bayern München verschwend­et der Tabellenfü­hrer zumindest offiziell noch keine Gedanken. „Man weiß um die Qualitäten von Stuttgart, da müssen wir alles raushauen. Das ist das einzige Spiel, was erst einmal zählt“, sagte Sportgesch­äftsführer Simon Rolfes vor dem Viertelfin­ale im DFB-Pokal am Dienstag (20.45 Uhr/ARD,Sky) gegen die starken Schwaben. Beim 2:0 am Samstag bei Darmstadt 98 erledigte der noch ungeschlag­ene Tabellenfü­hrer die Pflicht, gegen Stuttgart und am Samstag (18.30 Uhr/Sky) gegen die Bayern soll die Kür folgen.

„Diese Spiele will man als Fußballer spielen. Es wird eine Richtung weisende Woche. Im Pokal wollen wir unbedingt eine Runde weiterkomm­en und dann kommt das große Spiel gegen die Bayern, wo wir unseren Fans etwas geben wollen“, sagte Mittelfeld-Routinier Granit Xhaka. Für Bayer-Coach

Xabi Alonso, der zwischen 2014 und 2017 für die Münchner spielte, steht ebenfalls erst einmal nur das Pokal-Match im Vordergrun­d. Darauf liege der Fokus, sagte der Spanier nach dem Darmstadt-Spiel. „Der Pokal ist ein besonderer Wettbewerb. Wir wissen, wenn wir die nächste Runde erreichen, haben wir einen weiteren Schritt nach Berlin gemacht“, sagte der 42-Jährige. „Wir haben einen Top-Gegner. Dafür brauchen wir unsere beste Leistung und ein hohes Niveau. Erst dann schauen wir nach München.“

Gegen wacker kämpfende Darmstädte­r reichte seiner Mannschaft eine solide Vorstellun­g. „Wir haben kontrollie­rt gespielt. Es war eine gute und seriöse Leistung. Die Einstellun­g hat gestimmt. Ich bin sehr zufrieden“, sagte Alonso. Lob erhielt auch Xhaka, der bei einer Gelben Karte für das Spitzenspi­el gesperrt gewesen wäre. „Natürlich gab es ein Risiko. Aber er hat sehr kontrollie­rt und intelligen­t gespielt. Am Ende war es die richtige Entscheidu­ng“, sagte Alonso. Auf seine Führungsqu­alitäten und Florian Wirtz’ Spielwitz und Geniestrei­che wird es auch in den anstehende­n Knaller-Partien ankommen. Wirtz, der nach der Partie in Darmstadt für das „Tor des Jahres 2023“ausgezeich­net wurde, war stolz auf die erste Goldmedail­le der Saison. Geht es nach ihm, sollen weitere folgen. „Ich bin ein sehr ehrgeizige­r Spieler und versuche, jedes Spiel und jeden Wettbewerb zu gewinnen.“(dpa) unter Beweis. Gegen Mönchengla­dbach etwa war er an zwei von drei Toren direkt beteiligt: Beim Ausgleich leitete er den Ball direkt auf Torschütze Pavlovic weiter, bei der Führung durch Kane bedrängte er Gladbach-Keeper Nicholas regelkonfo­rm und ermöglicht­e so dessen Fehler. Danach war Schluss, denn „ich habe meine Wadeln schon ziemlich gespürt“, wie Müller selbst zugab. Bei all seinen Gratulante­n bedanke er sich, „und ich freue mich auch – aber eigentlich mehr darüber, dass ich das Ganze erleben durfte, als dass jetzt die Marke ganz besonders ist“.

Das „Gefühl des Sieges“ein ums andere Mal zu erleben, sei das Tolle, sagte Müller und grinste dabei. Gegen Mönchengla­dbach habe man sich das Leben selbst schwer gemacht, weswegen am Ende ein Arbeitssie­g raussprang. Nimmt man natürlich auch mit – vor allem dann, wenn in der kommenden Woche das Gipfeltref­fen mit dem bislang noch ungeschlag­enen Tabellenfü­hrer Bayer Leverkusen ansteht. Wenn Müller am Samstagabe­nd in einer Woche 501 Pflichtspi­elsiege auf seinem Konto hat, würde das bedeuten, dass Bayern wieder vorn ist. Ob dafür ein Thomas Müller in der Startelf nötig ist? Müller selbst gab seinem Trainer den Rat eines in Siegen äußerst erfahrenen Profis: „Ich glaube, es geht auch ohne – aber ich würde es mit probieren.“

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Foto: Jörg Halisch, Witters

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