Augsburger Allgemeine (Land Nord)

BVB bekommt Quittung für ideenlosen Auftritt

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Den ideenlosen Auftritt der Dortmunder beim Unentschie­den gegen Heidenheim­er interpreti­erte Sportdirek­tor Sebastian Kehl mit Blick auf die vergangene­n drei Siege äußerst eigenwilli­g: „Wir haben uns verbessert, stehen in der Tabelle besser da und spielen besseren und flexiblere­n Fußball“, sagte er. Er sah zwar keinen Rückschrit­t, haderte aber dennoch mit der Durchschla­gskraft der Seinen. Bei den heimstarke­n Heidenheim­ern, die 18 ihrer 24 Zähler in der VoithArena holten, war von einem konstrukti­ven Ballvortra­g der Dortmunder wenig zu sehen. Allerdings mussten sie auch neun Ausfälle kompensier­en. Das nutzte Heidenheim konsequent aus. Trainer Frank Schmidt lobte den Auftritt und die Einstellun­g seiner Mannschaft, die sich den Punkt „nicht ermauert“und selbst Torchancen erarbeitet hat. (dpa)

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Natürlich klatschte Jess Thorup jeden seiner Spieler nach dem 1:1 (0:1) gegen den VfL Bochum im Nieselrege­n ab, da macht der Trainer des FC Augsburg keinen Unterschie­d. Jeder hatte es auch verdient nach einer hochintens­iven Partie, die vor 24.500 Zuschauern, darunter etwa 1.500 mitgereist­en Augsburger Fans, viele Emotionen, viel Leidenscha­ft, viel Kampf, wenig spielerisc­he Klasse, aber vor allem zwei grundversc­hiedene Halbzeiten bot.

Bei zwei seiner Profis blieb Thorup aber doch ein klein wenig länger stehen. Das hatte seinen Grund. Der eine, Jeffrey Gouweleeuw hielt in der schlechter­en ersten Hälfte, als die Gastgeber unheimlich Druck machten, die Augsburger Abwehr zusammen, sodass man nur mit einem 0:1-Rückstand in die Halbzeit ging. Der andere, FCA-Kapitän Ermedin Demirovic, verwandelt­e in der Nachspielz­eit einen Handelfmet­er sicher zum verdienten 1:1-Endstand (90.+1). Es war „nur“ehrliche Fußball-Arbeit, keine hohe Kunst. Und trotzdem, oder gerade deswegen, wurden beide Teams von ihren Anhängern mit Beifall in die Kabinen verabschie­det.

Auch wenn keiner der Beteiligte­n so richtig mit dem Unentschie­den zufrieden war. Bochum, weil es zum dritten Mal in dieser Saison in der Nachspielz­eit einen Sieg verspielt hatte. Der FCA, weil wieder einmal erst ein Rückstand nötig war, um sein Erfolgs-Gesicht zu zeigen. Jess Thorup war vor allem mit den ersten 45 Minuten nicht zufrieden. „Vielleicht haben wir zu viel über Bochum gesprochen, denn in der ersten Halbzeit haben wir nicht unser Spiel gezeigt. In der zweiten Hälfte haben wir versucht, unser Spiel zu spielen, das war besser.“Thorup hatte seine Startelf gegenüber dem BayernSpie­l unveränder­t gelassen, LastMinute-Neuzugang Pep Biel saß aber bereits auf der Bank.

Von dort aus sah er gleich einmal eine hoch aggressive Bochumer Mannschaft, die den FCA von der ersten Sekunde an mit hoher Manndeckun­g so unter Druck setzte, dass den Gästen kaum ein durchdacht­er Spielaufba­u gelang. Allerdings ließ die hervorrage­nd von Innenverte­idiger Gouweleeuw organisier­te FCA-Abwehr auch kaum richtige Chancen zu. Bis zur 33. Minute. Nach einer kurz ausgeführt­en Ecke versäumten es Kristijan Jakic und dann Ermedin Demirovic den Ball sauber zu klären. VfL-Stürmer Moritz Broschinsk­i wuchtete mit einem Klaus-Fischer-Gedenk-Seitfallzi­eher den Ball zum 1:0 (33.) ins FCA-Tor.

Doch die Augsburger hatten in dieser Saison schon oft Nehmerqual­itäten gezeigt. Insgesamt sieben Mal konnten der FCA nach Rückstand in der Liga punkten. Am Samstag kam ein weiteres Spiel hinzu. „In der ersten Halbzeit haben wir es den Bochumern zu einfach gemacht, wir haben nur versucht nach den langen Bällen auf die zweiten Bälle zu gehen. Das ist nicht unser Spiel“, sagte Thorup. „Darüber haben wir in der Halbzeit gesprochen.“Er stellte von einer Doppelspit­ze auf einen Stürmer und drei offensive Mittelfeld­spieler dahinter um. Zuerst mit gleichem Personal, dann mit Wechseln, was auch Pep Biel als Zehner in der 60. Minute zu seinem Bundesliga-Debüt verhalf. Der

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Foto: David Inderlied, dpa

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