Augsburger Allgemeine (Land Nord)
Wellinger jubelt in Willingen
Beim Heim-Weltcup schafft der derzeit beste deutsche Skispringer eine rasante Aufholjagd. Seine Kollegen allerdings kommen mit den schwierigen Bedingungen nicht zurecht.
Am Ende konnte es an der Mühlenkopfschanze niemand so richtig glauben: Skispringer Andreas Wellinger jubelte freudestrahlend in die Menge und ließ sich vom heimischen Publikum für seinen Weltcupsieg feiern. Auch Skispringerin Katharina Schmid strahlte einen Tag nach ihrem 50. Weltcup-Podest.
Der Triumphator bei der großen und durchgehend nassen Skisprung-Party im Sauerland war bei Dauerregen am Sonntagabend nach einem zähen Wettkampf aber Wellinger dank einer Aufholjagd im zweiten Durchgang.
„Ich habe gemerkt, dass der Sprung echt gut war. Aber dass es für den Sieg reicht, habe ich erst nach dem letzten Springer geglaubt“, sagte Wellinger, nachdem er sich mit einem Sprung auf 149 Meter noch sechs Plätze nach vorn schob. Er triumphierte vor dem Japaner Ryoyu Kobayashi und dem Schweizer Gregor Deschwanden.
Dabei hatte es am Vortag gar nicht gut ausgesehen. Zum Auftakt des Heimspiels zeigten die deutschen Springer den schwächsten Auftritt des gesamten Winters. Lokalmatador Stephan Leyhe, der 2020 auf der Mühlenkopfschanze seinen bislang einzigen Weltcupsieg gefeiert hatte, landete am Samstag als bester Deutscher nur auf Rang 15. Wellinger wurde 17., Pius Paschke flog auf Platz 26. Philipp Raimund (31.), Karl Geiger (33.) und Felix Hoffmann (35.) verpassten gar das Finale. Das Schicksal teilten sie mit dem österreichischen Gesamtweltcupführenden Stefan Kraft. „Wir sind nicht sauber genug gesprungen und dann sieht man schnell mal alt aus“, analysierte Bundestrainer Stefan Horngacher. Wirklich zufrieden konnte er aber auch am Sonntag nur mit Wellinger sein. Leyhe (11.), Paschke (25.) und Raimund (26.) fielen im zweiten Durchgang noch einige Plätze zurück. Geiger (31.) und Hoffmann (36.) verpassten erneut das Finale.
Das stand sogar kurz auf der Kippe, da der Dauerregen der Anlaufspur zusetzte und auch der Wind immer wieder für Verzögerungen sorgte. Die schwierigen Bedingungen
begleiten das ganze Wochenende.
„Das Problem ist, dass die Spur so dahin schwimmt“, sagte Springerin Selina Freitag. Die Stimmung ihrer Teamkollegin Schmid konnten jedoch weder das Wetter noch Rang sechs zum Abschluss trüben. „Ich bin mehr als zufrieden. Das war mein bestes Wochenende im Weltcup“, sagte die 27-Jährige nach ihrem dritten Platz am Samstag. Mit einer starken Aufholjagd verbesserte sich Schmid am Samstag wie Teamkollege Wellinger am Sonntag noch um sechs Plätze und jubelte über ihren zweiten Podestplatz des Winters. Auf den Tag genau elf Jahre nach ihrem ersten Weltcupsieg gewann die Österreicherin Jacqueline Seifriedsberger.
Einen Tag später siegte dann die Norwegerin Silje Opseth nach Sprüngen auf 141,5 und 150 Meter. Noch weiter ging es an diesem Wochenende für ihren Landsmann Johann André Forfang. Bei seinem Sieg am Samstag setzte er mit einem Sprung auf 155,5 Meter einen Schanzenrekord. (dpa)
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Mach
In Chamonix-Mont-Blanc/Frankreich, Männer, Slalom, Sonntag, Endstand nach 2 Läufen
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