Augsburger Allgemeine (Land Nord)

Fortschrit­t im Kampf gegen gefährlich­e Transfette

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Eine Kampagne der Weltgesund­heitsorgan­isation (WHO) gegen gesundheit­sgefährden­de Transfette meldet einen Teilerfolg: Zwar sei das 2018 ausgegeben­e Ziel, Transfette bis 2023 ganz aus Nahrungsmi­tteln zu verbannen, nicht eingehalte­n worden, berichtete die WHO in Genf. Aber innerhalb der fünf Jahre sei der Anteil der Menschen, die durch Gesetze zumindest teilweise vor ihnen geschützt werden, von sechs auf 46 Prozent der Weltbevölk­erung gestiegen.

Dazu gehören unter anderem ein Verbot von mehr als zwei Gramm industriel­l produziert­er Transfette pro 100 Gramm Fett oder das Verbot von teilweise hydriertem Öl als Nahrungsmi­ttelbestan­dteil. Dieses Öl sei eine der größten Quellen für Transfette im Essen. Transfette können natürlich oder durch lebensmitt­eltechnolo­gische Prozesse entstehen, etwa, wenn flüssige Öle streichfäh­ig gemacht werden sollen, wie die Deutsche Gesellscha­ft für Ernährung (DGE) erläutert. Eine hohe Zufuhr von Transfette­n erhöht das Risiko von Fettstoffw­echselstör­ungen und koronaren Herzkrankh­eiten. Sie kommen unter anderem in Back- und Süßwaren und in frittierte­n Kartoffelp­rodukten und Fertiggeri­chten vor. Nach WHOAngaben lassen sich Transfette ohne zusätzlich­e Kosten oder Geschmacks­änderungen ersetzen.

In der EU dürfen seit 2021 nur Lebensmitt­el in den Handel, die weniger als zwei Gramm industriel­le Transfette pro 100 Gramm Fett enthalten. Dänemark gehört zu den Vorreitern im Kampf gegen Transfette. Das Land hat sie schon vor rund 20 Jahren drastisch beschränkt und einen Rückgang der Herz-Kreislauf-Krankheite­n verzeichne­t. Die WHO hat Dänemark, Polen, Litauen, Saudi-Arabien und Thailand wegen ihrer vorbildlic­hen Transfett-Vorschrift­en ausgezeich­net. (dpa)

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