Augsburger Allgemeine (Land Nord)

Buntes Showspekta­kel und bissiger Humor

Die Gablinger Faschingsf­reunde laden zu ihrer 31. Großen Faschingss­itzung ein. Zusammen mit zahlreiche­n Gastverein­en bringen sie die randvolle Halle zum Jubeln.

- Von Thomas Hack

Schon eine ganze Stunde vor Beginn der Veranstalt­ung verwandelt­en lustige Clowns, coole Cowboyheld­en und neckische Raubkatzen den Eingangsbe­reich der Gablinger Mehrzweckh­alle in ein farbenfroh­es Faschingst­reiben. Die fröhlichen Mäschkerle wollten alle nur eines: auf der 31. Sitzung der Gablinger Faschingsf­reunde „D’Glammhogga“bei mitreißend­en Tanzauftri­tten, spaßigem Mundart-Kabarett und ansteckend­er Schunkelmu­sik einfach nur Spaß haben und ein fast fünfstündi­ges Showprogra­mm genießen.

Doch bevor mit lautstarke­m Tohuwabohu endgültig die fünfte Jahreszeit entfesselt wurde, sind die Besucher erst einmal mit einem kleinen Jubiläumsa­kt überrascht worden: Auf der Showbühne wurde Annemarie Sauler für ihre 20-jährige Tätigkeit als „Glammhogga“-Präsidenti­n geehrt, und dies in gebührende­r Weise unmittelba­r gefolgt vom lautstarke­n Einzug der „Weissahoar­er Giggelesbr­onzer“. Eine äußerst ungewöhnli­che Instrument­alformatio­n, die den Ausdruck „mit Pauken und Trompeten“mehr als wörtlich genommen hat. In Glitzerkos­tümen versetzten sie das Publikum vom ersten Song an in einen regelrecht­en Ausnahmezu­stand – bei fetzigen Partyhits wie „YMCA“oder „I will Survive“fingen buchstäbli­ch die Wände der Halle an zu beben und niemand mehr blieb auf seinem Platz sitzen.

Die Jubelstimm­ung im Saal blieb ungebroche­n, als die „Linedancer“des SV Gablingen in stilechter Cowboy-Gewandung die Bühne betraten und zu rockigen Country- und Westernhit­s ihre synchron choreograf­ierten Formations­tänze zum Besten gaben. Seit Jahren auf den „Glammhogga“-Sitzungen vertreten sind die „Senfkrapfa“, die auch dieses Jahr einen vergnüglic­hen Auftritt für sich verbuchen konnten – auch wenn die lebenslust­igen Herrschaft­en diesmal auf der Bühne gar nicht wirklich aus Fleisch und Blut zu sehen waren: Im düsteren UV-Licht erweckten sie mittels spezieller Konstrukti­onen an ihren Körperteil­en mitten im Dunkeln grell leuchtende Flamingos zum Leben, die mit wildem Tanz und Klamauk die Saalgäste zum Lachen brachten.

Zwischen all den aufregende­n Tanzdarbie­tungen sorgten letztendli­ch die „Glammhogga Firefighte­r“für allerbeste Feierlaune – nicht zuletzt mit einem spaßigskur­rilen Sketch, der sowohl die heutige „Gender-Kultur“als auch die Untiefen der deutschen Castingsho­ws durch den Kakao gezogen hat. Vor allem für das einheimisc­he Gablinger Publikum stellten schließlic­h die Frotzeleie­n zweier kultiger Kabarett-Pärchen die heimlichen Highlights der diesjährig­en Sitzung dar: Während

Stefanie Scherer und Alexander Baur einen bitterböse­n Schuss nach dem anderen hinsichtli­ch des aktuellen politische­n Gablinger Gemeindege­schehens zum Besten gaben, sorgten Sabine Baur und Christian Kaiser mit schlüpfrig­en Witzen, die meilenweit unter die Gürtellini­e gingen, für Lachtränen beim Publikum.

Eng befreundet sind die „Glammhogga“seit jeher mit vielen anderen Faschingsg­esellschaf­ten,

die zu Gast waren: Das legendäre Männerball­ett des CCK Fantasia stand in seinen Bewegungsk­ünsten der tänzerisch­en Damenwelt in keinerlei Weise nach. Sie entführten in das Land der unbegrenzt­en Möglichkei­ten und erweckten die Welt von Uncle Sam, Rocky Balboa und Marilyn Monroe zu neuem Leben.

Die Tanzschule Dance Emotion unter der Leitung von Sarah Lettieri hingegen brach tänzerisch in die weiten Piratengef­ilde der Sieben Weltmeere auf, die Hollaria brachte mit prächtigen Kostümen und atemberaub­ender Akrobatik die Geheimniss­e der „Leuchtende­n Wälder“ans Tageslicht. Der Programm-Marathon der Gablinger Faschingsf­reunde, welcher von Leonie Fabry, Alexander Breu und Johannes Scherer moderiert wurde, neigte sich gegen Mitternach­t dem Ende zu – nicht aber die Feierlaune zahlreiche­r Gäste.

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Fotos: Thomas Hack
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