Augsburger Allgemeine (Land Nord)
Buntes Showspektakel und bissiger Humor
Die Gablinger Faschingsfreunde laden zu ihrer 31. Großen Faschingssitzung ein. Zusammen mit zahlreichen Gastvereinen bringen sie die randvolle Halle zum Jubeln.
Schon eine ganze Stunde vor Beginn der Veranstaltung verwandelten lustige Clowns, coole Cowboyhelden und neckische Raubkatzen den Eingangsbereich der Gablinger Mehrzweckhalle in ein farbenfrohes Faschingstreiben. Die fröhlichen Mäschkerle wollten alle nur eines: auf der 31. Sitzung der Gablinger Faschingsfreunde „D’Glammhogga“bei mitreißenden Tanzauftritten, spaßigem Mundart-Kabarett und ansteckender Schunkelmusik einfach nur Spaß haben und ein fast fünfstündiges Showprogramm genießen.
Doch bevor mit lautstarkem Tohuwabohu endgültig die fünfte Jahreszeit entfesselt wurde, sind die Besucher erst einmal mit einem kleinen Jubiläumsakt überrascht worden: Auf der Showbühne wurde Annemarie Sauler für ihre 20-jährige Tätigkeit als „Glammhogga“-Präsidentin geehrt, und dies in gebührender Weise unmittelbar gefolgt vom lautstarken Einzug der „Weissahoarer Giggelesbronzer“. Eine äußerst ungewöhnliche Instrumentalformation, die den Ausdruck „mit Pauken und Trompeten“mehr als wörtlich genommen hat. In Glitzerkostümen versetzten sie das Publikum vom ersten Song an in einen regelrechten Ausnahmezustand – bei fetzigen Partyhits wie „YMCA“oder „I will Survive“fingen buchstäblich die Wände der Halle an zu beben und niemand mehr blieb auf seinem Platz sitzen.
Die Jubelstimmung im Saal blieb ungebrochen, als die „Linedancer“des SV Gablingen in stilechter Cowboy-Gewandung die Bühne betraten und zu rockigen Country- und Westernhits ihre synchron choreografierten Formationstänze zum Besten gaben. Seit Jahren auf den „Glammhogga“-Sitzungen vertreten sind die „Senfkrapfa“, die auch dieses Jahr einen vergnüglichen Auftritt für sich verbuchen konnten – auch wenn die lebenslustigen Herrschaften diesmal auf der Bühne gar nicht wirklich aus Fleisch und Blut zu sehen waren: Im düsteren UV-Licht erweckten sie mittels spezieller Konstruktionen an ihren Körperteilen mitten im Dunkeln grell leuchtende Flamingos zum Leben, die mit wildem Tanz und Klamauk die Saalgäste zum Lachen brachten.
Zwischen all den aufregenden Tanzdarbietungen sorgten letztendlich die „Glammhogga Firefighter“für allerbeste Feierlaune – nicht zuletzt mit einem spaßigskurrilen Sketch, der sowohl die heutige „Gender-Kultur“als auch die Untiefen der deutschen Castingshows durch den Kakao gezogen hat. Vor allem für das einheimische Gablinger Publikum stellten schließlich die Frotzeleien zweier kultiger Kabarett-Pärchen die heimlichen Highlights der diesjährigen Sitzung dar: Während
Stefanie Scherer und Alexander Baur einen bitterbösen Schuss nach dem anderen hinsichtlich des aktuellen politischen Gablinger Gemeindegeschehens zum Besten gaben, sorgten Sabine Baur und Christian Kaiser mit schlüpfrigen Witzen, die meilenweit unter die Gürtellinie gingen, für Lachtränen beim Publikum.
Eng befreundet sind die „Glammhogga“seit jeher mit vielen anderen Faschingsgesellschaften,
die zu Gast waren: Das legendäre Männerballett des CCK Fantasia stand in seinen Bewegungskünsten der tänzerischen Damenwelt in keinerlei Weise nach. Sie entführten in das Land der unbegrenzten Möglichkeiten und erweckten die Welt von Uncle Sam, Rocky Balboa und Marilyn Monroe zu neuem Leben.
Die Tanzschule Dance Emotion unter der Leitung von Sarah Lettieri hingegen brach tänzerisch in die weiten Piratengefilde der Sieben Weltmeere auf, die Hollaria brachte mit prächtigen Kostümen und atemberaubender Akrobatik die Geheimnisse der „Leuchtenden Wälder“ans Tageslicht. Der Programm-Marathon der Gablinger Faschingsfreunde, welcher von Leonie Fabry, Alexander Breu und Johannes Scherer moderiert wurde, neigte sich gegen Mitternacht dem Ende zu – nicht aber die Feierlaune zahlreicher Gäste.