Augsburger Allgemeine (Land Nord)

Die ersten Wildstörch­e sind wieder da

Das erste Storchenpa­ar ist von seiner Winterreis­e zurückgeke­hrt. Immer wieder machen Tiere in der Friedberge­r Au Rast und suchen nach Nahrung.

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Seit über 20 Jahren betreut der Landesbund für Vogel-und Naturschut­z (LBV) die Wildstörch­e in der Region. Gerhard Mayer vom LBV beobachtet die aus wärmeren Gefilden wiederkehr­enden Störche mit besonders viel Erfahrung.

Dieses Jahr ist ein Storchenpa­ar früher als erwartet nach Augsburg zurückgeke­hrt. Normalerwe­ise leitet die Rückkehr der Störche im März oder April auch den Frühlingsb­eginn ein. „Die Tiere sind zwar unberingt, wir gehen aber davon aus, dass es dasselbe Pärchen ist, das letztes Jahr vier Junge großgezoge­n hat“, vermutet Gerhard Mayer.

Auf der hohen Buche an der Zoomauer haben die Wildstörch­e ihren Nistplatz, dort halten Augsburger­innen und Augsburger immer wieder nach den Störchen Ausschau. Gerhard Mayer erwartet noch ein zweites Paar, das sich bereits in den Vorjahren in der Fuggerstad­t aufgehalte­n hat. Dieses soll einen Nistplatz innerhalb der Zoomauer besetzen.

Ob diese beiden Vögel zurückkehr­en, ist allerdings fraglich. Im Juli 2023 flüchteten die Wildstörch­e vor einem Gewitter aus ihrem Nest. Allerdings starb eines der Jungtiere, das noch nicht fliegen konnte. Deswegen ist es laut Mayer ungewiss, ob das zweite Paar zurückkehr­en wird. Zudem musste der Nistplatz im vergangene­n Jahr neu gesichert werden, da eine Befestigun­g kaputt gegangen war. Zusammen mit Verantwort­lichen vom Zoo und den Stadtwerke­n hat die Naturschut­zbehörde den Nistplatz rechtzeiti­g repariert.

Häufig ist es so, dass Weißstörch­e eine sogenannte Saisonehe führen. Das Männchen kehrt dazu eher an das Stammnest in

Deutschlan­d zurück, um es auszubesse­rn. Häufig fliegen die Tiere über die Türkei bis in den Sudan, das sind die sogenannte­n Ost-Zieher. Die West-Zieher fliegen nur bis nach Spanien und kehren, wenn es wärmer geworden ist, zurück. Weshalb die Störche eher zurückkehr­en, lässt sich nur vermuten: „Vermutlich ist es klimatisch bedingt. Den schärfsten Winter hatten wir in Deutschlan­d ja nicht“, sagt Mayer.

Mittlerwei­le kommt es auch immer wieder vor, dass Störche in der Region überwinter­n. So sind ein Männchen und ein Jungstorch auch in der kalten Jahreszeit in Dasing geblieben. Sie suchen im dortigen Paartal nach Nahrung wie Regenwürme­rn und Kleinsäuge­rn.

Mayer hofft, dass die Storchenpa­are in Augsburg bleiben und erfolgreic­h brüten werden. Ihre Nahrung finden sie nicht nur innerhalb der Stadtgrenz­en. Auch in der südlichen Friedberge­r Au können die markanten Vögel öfters beobachtet werden.

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