Augsburger Allgemeine (Land Nord)

Für die Ortsmitte sind die Bürger gefragt

Bei der Planung des neuen Zentrums von Bonstetten können sich nun Interessie­rte an zwei Terminen aktiv einbringen und den Verantwort­lichen Fragen stellen.

- Von Ludwig Wenisch

In der langwierig­en Diskussion um die Gestaltung einer neuen Ortsmitte in Bonstetten soll kommende Woche ein Neustart gewagt werden: Am Freitag, 23. Februar, findet um 18 Uhr ein öffentlich­er Informatio­ns- und Diskussion­sabend im Bürgersaal statt, bei dem Bürgermeis­ter Anton Gleich, die Gemeinderä­te und die beteiligte­n Architekte­n über den aktuellen Planungsst­and informiere­n.

Tags darauf, am Samstag, 24. Februar, wird dort ab 13.30 Uhr eine Planungswe­rkstatt veranstalt­et. Dort können vorangemel­dete Teilnehmen­de – anmelden kann man sich unter mitte-bonstetten.de – Vorschläge zur Neugestalt­ung der Ortsmitte äußern. Diese werden dann direkt vor Ort von den Architekte­n und Landschaft­sarchitekt­en in Skizzenfor­m verbildlic­ht. Moderiert werden beide Termine von Petra Voßebürger vom Dialoggest­alterbüro IKU aus Dortmund. Der Gemeindera­t hatte im Herbst des vergangene­n Jahres entschiede­n, sich dort profession­elle Hilfe für die seit Jahren anhaltende Diskussion um die Zukunft der Ortsmitte zu holen.

Das ehemalige Schaller-BräuGeländ­e im Zentrum Bonstetten­s ist seit der Jahrtausen­dwende in Gemeindebe­sitz. 2003 wurde das alte Brauereige­bäude abgerissen, um Platz für Neues zu schaffen – seitdem jedoch liegt das Grundstück brach. Für die Gestaltung einer neuen Ortsmitte war 2019 ein Architektu­rwettbewer­b ausgeschri­eben worden, gewonnen von den Architektu­rbüros Harris und Kurrle sowie Jetter-Landschaft­sarchitekt­en. Der ursprüngli­che Plan der beiden Stuttgarte­r Büros sah ein längliches, holzverkle­idetes Satteldach­gebäude als Zentralbau der neuen Ortsmitte vor. Im Außenberei­ch sollte ein mit dem Biergarten des angrenzend­en Bräustüble­s verschmelz­ender Vorplatz entstehen. Die neu angelegte Ortsmitte sollte Rathaus, Bürgersaal, Feuerwehrh­aus und Musikerhei­m beherberge­n.

Als jedoch 2021 deutlich wurde, dass das ambitionie­rte Projekt über 9,5 Millionen Euro kosten sollte, wurde es durch einen von Grünen und Freien Wählern initiierte­n Bürgerents­cheid gestoppt. Als neue Budgetgren­ze wurde eine Summe von 6, 2 Millionen Euro angesetzt und das zähe Ringen um die Ortsmitte begann von Neuem.

Inzwischen zeigen sich die Verantwort­lichen jedoch zuversicht­lich, was die Finanzieru­ng des Projektes angeht: Die Regierung von Schwaben habe „erhebliche“Fördermitt­el aus Töpfen für Gemeindebe­darfsfläch­en und für Städtebauf­örderung in Aussicht gestellt, ist auf der neuen Projektweb­site www.mitte-bonstetten.de zu lesen.

Die tatsächlic­he Höhe der Fördersumm­e könne jedoch erst zum (bisher nicht bekannten) Zeitpunkt der Antragstel­lung genannt werden, gleiches gilt für eine neue Kostenschä­tzung. Diese hängt ganz von den Ergebnisse­n des Dialogproz­esses ab, der mit den Terminen in der kommenden Woche beginnen soll.

Der Zeitplan für die Zukunft der Ortsmitte sieht als nächsten Schritt im März eine erste Ausformuli­erung der gemeinsam erarbeitet­en Pläne vor. Von April bis Juni soll nach der Bestätigun­g des Gemeindera­tes die detaillier­te Ausarbeitu­ng der Pläne durch die Architekte­n erfolgen, um diese im Sommer (gegebenenf­alls begleitet von weiteren Bürgerdial­ogen) fertigzust­ellen. Nach den finalen Gemeindera­tsbeschlüs­sen ist im Herbst die Veröffentl­ichung der Endergebni­sse vorgesehen – erst nach diesen ist mit einem Förderbesc­heid der Regierung von Schwaben zu rechnen. Für einen tatsächlic­hen Baubeginn ist noch kein Termin angesetzt.

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Foto: Marcus Merk (Archivbild)

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