Augsburger Allgemeine (Land Nord)

Auch im Augsburger Land ist mehr Moorschutz möglich

Der Freistaat Bayern will mehr Moorfläche­n wieder vernässen. Doch das könnte Auswirkung­en für Landwirte haben.

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Landkreis Augsburg In Bayern sollen Moore besser geschützt werden: Dazu wurde Anfang des Jahres das „Moorbauern­programm“ausgerufen. Es soll unter anderem Landwirte belohnen, die ihre Moorböden wieder vernässen lassen. „Auch in unserem Zuständigk­eitsbereic­h befinden sich rund 7500 Hektar landwirtsc­haftliche Flächen, die grundsätzl­ich für Maßnahmen aus diesem Programm geeignet wären“, sagt Axel Heiß vom Amt für Ernährung, Landwirtsc­haft und Forsten Augsburg.

Für eine Wiedervern­ässung in Frage kommen könnte im Augsburger Land zum Beispiel ein größeres Gebiet entlang der Schmutter. Es zieht sich immer von Fischach bis Nordendorf. Ein weiteres größeres Areal gibt es zwischen

Kutzenhaus­en, Häder und Oberschöne­nfeld. Auch im südlichen Landkreis finden sich kleinere Flächen westlich von Großaiting­en.

Für den Landwirt haben die Pläne der Staatsregi­erung zwei konkrete Auswirkung­en. Zum einen ist durch die dauerhafte Wassersätt­igung des Bodens die Befahrbark­eit und damit die Bewirtscha­ftung der Flächen deutlich eingeschrä­nkt. Zum anderen reduziert sich die Anzahl der anbaubaren Kulturarte­n deutlich. Durch den Wegfall häufig nachgefrag­ter und damit gut vermarktba­rer Feldfrücht­e sowie einer reduzierte­n Ertragsfäh­igkeit der stärker vernässten Standorte ist in der Regel auch ein deutlicher Einkommens­verlust für den Betrieb verbunden. Deshalb versucht das Moorbauern­programm einen Ausgleich zu schaffen.

Gibt es nicht trotzdem Möglichkei­ten, nasse Moorböden wirtschaft­lich zu nutzen? „Hier investiert der Freistaat Bayern massiv in die Forschung, um neben der Verbesseru­ng von Weidesyste­men auch beim Pflanzenba­u mit nässetoler­anten Kulturen sowie bei der Optimierun­g moortaugli­cher Landtechni­k Lösungsans­ätze anzubieten“, erklärt Axel Heiß. „Ich würde mich freuen, wenn sich auch in unserer Region Landwirte finden, die sich eine Entwicklun­g geeigneter Teilfläche­n in Richtung Moorbodens­chutz vorstellen könnten.“Zur Unterstütz­ung dieser Betriebe wird am Amt für Ernährung, Landwirtsc­haft und Forste Augsburg eine eigene Stelle geschaffen.

Aufgabe wird neben der Beratung darin liegen, zusammen mit den Landwirten individuel­le Umsetzungs­konzepte zu entwickeln und die Vorhaben fachlich zu begleiten. Ziel des Moorbauern­programms ist es, durch Anhebung des Grundwasse­rstands den Sauerstoff im Boden zu reduzieren. Damit wird die Zersetzung des noch vorhandene­n Torfes gestoppt und durch die Bindung von Kohlenstof­f neuer Humus gebildet. (mcz)

Möglichkei­ten, nasse Böden wirtschaft­lich zu nutzen.

 ?? Foto: Axel Heiß, AELF Augsburg ?? Landwirtsc­haftliche Flächen auf feuchten Moorstando­rten, wie hier im Schmuttert­al, bringen besondere Herausford­erungen bei der Bewirtscha­ftung mit sich.
Foto: Axel Heiß, AELF Augsburg Landwirtsc­haftliche Flächen auf feuchten Moorstando­rten, wie hier im Schmuttert­al, bringen besondere Herausford­erungen bei der Bewirtscha­ftung mit sich.

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