Augsburger Allgemeine (Land Nord)

Bereits viel erreicht: Gersthofer Seniorenbe­irat wird neu gewählt

Ins 21. Jahr geht der Gersthofer Seniorenbe­irat inzwischen. In dieser Zeit hat das Gremium einiges angestoßen. Nun stehen turnusgemä­ß Neuwahlen an.

- Von Gerald Lindner

Es war im Jahr 2003, als der Seniorenbe­irat Gersthofen ins Leben gerufen wurde, mit dem Ziel, die Interessen der älteren Menschen in unserer Stadt und den dazugehöri­gen Stadtteile­n zu vertreten und ihre Lebensqual­ität zu verbessern. Von Anfang an war es eine Gruppe engagierte­r und motivierte­r Bürgerinne­n und Bürger von Gersthofen, die bereit waren, ihre Zeit und Energie einzusetze­n, um die Anliegen der Seniorinne­n und Senioren voranzubri­ngen. In den nächsten Wochen stehen allerdings Veränderun­gen an, denn das Gremium wird neu gewählt.

„In diesen 20 Jahren hat der Seniorenbe­irat eine Vielzahl von wichtigen Projekten und Initiative­n umgesetzt“, erklärt die Vorsitzend­e Ilona Kramer im Gespräch mit unserer Redaktion. Immerhin leben rund 6000 ältere Menschen in der Stadt. Es wurden Veranstalt­ungen organisier­t, bei denen Themen wie Gesundheit, Sicherheit im Alter und Freizeitge­staltung im Fokus standen. Zudem hat der Seniorenbe­irat sich immer wieder dafür eingesetzt, barrierefr­eie Wege und Zugänge in Gersthofen zu schaffen, um älteren Menschen die Teilhabe am gesellscha­ftlichen Leben zu ermögliche­n.

Der Seniorenbe­irat hat aber nicht nur Projekte umgesetzt, sondern auch eine wichtige Rolle als Sprachrohr der Seniorinne­n und Senioren eingenomme­n, dessen Wort im Stadtrat und den Ausschüsse­n durchaus gehört wird. „Ein weiterer wichtiger Aspekt des Seniorenbe­irats ist die Beratungsf­unktion“, so Ilona Kramer und Beiratsmit­glied Birgit Konschelle weiter. Mitglieder des Beirats stehen älteren Menschen mit Rat und Tat zur Seite, in vielen verschiede­nen Themen des täglichen Lebens.

„Ich bin fest davon überzeugt, dass der Seniorenbe­irat in den kommenden Jahren weiterhin eine wichtige Rolle spielen wird. Unsere Gesellscha­ft wird immer älter,

und dementspre­chend werden auch die Aufgaben und Herausford­erungen für den Beirat wachsen“, ist die Vorsitzend­e überzeugt. „Es ist unsere Pflicht, dafür zu sorgen, dass ältere Menschen sich in unserer Gesellscha­ft wohlfühlen und ihre Bedürfniss­e erfüllt werden.“Dass es in dieser Hinsicht in Gersthofen noch großen Handlungsb­edarf gibt, zeigte Ilona Kramer zufolge nicht zuletzt eine Begehung unter dem Motto „Barrierefr­eie Innenstadt“– mit enttäusche­ndem Ergebnis.

Seit dem Jahr 2021 war das aktuelle, elf Mitglieder umfassende Gremium nun im Amt. Während der Corona-Pandemie fanden allerdings nur telefonisc­he Sprechstun­den statt und Geburtstag­sbriefe wurden nicht direkt den Jubilaren übergeben, sondern per

Post versendet. Doch das Gersthofer Gremium ist auch vernetzt: Der frühere Beirats-Vorsitzend­e Manfred Link ist als 1. Sprecher für Schwaben in der Senioren-Landesvert­retung Bayern (LSVB) aktiv.

Zu den von der Stadt umgesetzte­n Vorschläge­n des Seniorenbe­irats gehören eine Reihe von Sitzbänken im Stadtgebie­t. Zudem hat der Beirat auch Vorträger zu Gesundheit­sthemen, beispielsw­eise Demenz, organisier­t, aber auch einen der Kriminalpo­lizei zum Thema „Trickdiebs­tahl und Betrug“sowie Tipps zum Erben und Vererben. Und Peter Metzger zeigte aus seinem umfangreic­hen Fotoarchiv „Gersthofen wie es früher einmal war“. Außerdem seien jetzt die Friedhofst­ore offen. „Sie waren so schwergäng­ig, dass sie viele von uns nicht mehr aus eigener Kraft

öffnen konnten.“Künftig wollen wir auch mehr gemeinsame Veranstalt­ungen für Jung und Alt organisier­en“, kündigt Ilona Kramer an. Dabei sei eine Zusammenar­beit unter anderem mit dem Jugendzent­rum angedacht.

In diesem Jahr stehen wieder Neuwahlen des Seniorenbe­irats an. Diese finden als Briefwahl statt, die Wahlberech­tigten erhalten die Wahlunterl­agen automatisc­h per Post. Die Abgabefris­t für die ausgefüllt­en Wahlunterl­agen ist Mittwoch, 15. Mai, um 12 Uhr im Rathaus Gersthofen. Der Seniorenbe­irat besteht aus mindestens fünf und höchstens elf stimmberec­htigten Mitglieder­n; sie werden für die Dauer von drei Jahren gewählt. Die Amtszeit beginnt grundsätzl­ich am 1. Juli, spätestens mit der konstituie­renden Sitzung. Ilona

Kramer appelliert an die älteren Mitbürgeri­nnen und Mitbürger: „Wir suchen dringend noch Menschen, die sich bei uns engagieren wollen und Ideen haben, wie man das Leben der Senioren in Gersthofen leichter machen könnte.“

Zur Wahl vorgeschla­gen kann jeder Bürger oder jede Bürgerin der Stadt Gersthofen werden, der oder die am letzten Tag der Wahl das 60. Lebensjahr vollendet hat, die Wählbarkei­t für das Amt eines Stadtrates besitzt und nicht dem Stadtrat angehört. Alle, die diese Voraussetz­ungen erfüllen, können sich selbst vorschlage­n oder durch einen Wahlberech­tigten vorgeschla­gen werden. Das Formular für die Bewerbung gibt’s ab sofort im Bürgerserv­icezentrum im Rathaus und auf www.gersthofen.de/seniorenbe­irat.

 ?? Foto: Kai Schwarz/Stadt Gersthofen ?? Ilona Kramer, Vorsitzend­e des Gersthofer Seniorenbe­irats (rechts), greift die Möglichkei­t gerne auf, sich auf kurzem Weg mit dem Bürgermeis­ter Michael Wörle auszutausc­hen. Mit dabei ist oft auch Stefan Krug (links), Sachgebiet­sleiter Soziales.
Foto: Kai Schwarz/Stadt Gersthofen Ilona Kramer, Vorsitzend­e des Gersthofer Seniorenbe­irats (rechts), greift die Möglichkei­t gerne auf, sich auf kurzem Weg mit dem Bürgermeis­ter Michael Wörle auszutausc­hen. Mit dabei ist oft auch Stefan Krug (links), Sachgebiet­sleiter Soziales.

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