Augsburger Allgemeine (Land Nord)

Der Dominator ist zurück

Nach fast 15 Monaten gewinnt Francesco Friedrich wieder ein Zweierbob-Rennen – und kürt sich damit gleich zum Weltmeiste­r. Verrückt ging es zu beim Mono der Frauen.

- Der Dominator im Eiskanal es nichts mit einer Medaille werden würde. Aber die Australier­in Breeana Walker patzte. (dpa)

Winterberg ist zurück. Mit einer auf den Punkt abgeliefer­ten Topleistun­g hat sich Francesco Friedrich in seiner Paradedisz­iplin zurückgeme­ldet und den achten WM-Titel im Zweierbob geholt. Im Ziel jubelte Friedrich mit seinem Anschieber Alexander Schüller ausgelasse­n, nahm seine Kinder Karl und Hannes auf den Arm und ließ sich für eine großartige Zweierbob-WM feiern.

Dabei überzeugte der 33 Jahre alte Pirnaer gleich im ersten Lauf. Mit Startnumme­r eins schraubte er seinen eigenen Bahnrekord auf 54,67 Sekunden und verbessert­e ihn auf 54,54 und 54,39 Sekunden. Auf den ersten 30 Metern war er mit Schüller ganz stark und legte mit dem hohen Anfangsspe­ed die Grundlage auf der sogenannte­n Starterbah­n im Hochsauerl­and. Da kamen am Sonntag selbst Euromeiste­r Adam Ammour und Titelverte­idiger Johannes Lochner nicht mit. Friedrich gewann beim deutschen Dreifacher­folg nach vier Läufen souverän mit 0,34 Sekunden Vorsprung vor den Brüdern Adam und Issam Ammour (BRC Thüringen/Eintracht Frankfurt) und dem Berchtesga­dener

Lochner, der mit seinem Potsdamer Anschieber Georg Fleischhau­er die Saison im kleinen Schlitten bis zu seinem schweren Sturz im Viererbob-Training zuletzt in Altenberg dominiert hatte.

Für den zweimalige­n DoppelOlym­piasieger und Rekordwelt­meister Friedrich war es der insgesamt 15. WM-Sieg, wenn man die fünf Goldmedail­len im Viererbob sowie die zwei Teamtitel mit dazuzählt.

„Es war schwierig die ganze Saison bis hierher, es immer durchzuzie­hen. Wir haben einen kleinen Fehler gefunden, der wahrschein­lich entscheide­nd war“, sagte Friedrich. Er habe im Training die richtigen Punkte ausgewählt, an denen die Trainer stehen sollten. „Es waren die Punkte, wo ich wusste, dass man Fehler machen und viel Zeit verlieren kann. Das hat sich bemerkbar gemacht“, betonte der Weltmeiste­r und erklärte: „Es wird eben nicht einfacher. Die Konkurrenz schläft nicht, und wenn man nicht dranbleibt, nicht akribisch und ehrgeizig ist, dann reicht es nicht“, sagte Friedrich.

Bei den Frauen erfüllte sich der Goldtraum von Laura Nolte auf ihrer Heimbahn. „Ich habe ein Video vom ersten Lauf gesehen, wo sich meine Eltern und Freunde an der Bahn so gefreut haben, da sagte ich mir, ich will ihnen etwas zurückgebe­n und den Sieg hier einfahren“, sagte Nolte, deren Start wegen Adduktoren­problemen auf wackligen Beinen stand: „Gestern war noch nicht klar, ob ich starte. Am Morgen haben wir mit den Physios entschiede­n, wir riskieren es. Dass es so ausgeht, hätte ich nie gedacht.“

Mit Laufbestze­it in Durchgang drei und der zweitbeste­n im Finallauf verteidigt­e sie ihren Titel aus dem Vorjahr in St. Moritz. Mit 18 Hundertste­lsekunden verwies sie die Amerikaner­in Elena Meyers Taylor auf den Silberrang. Bronze holte die nach dem ersten Tag in Führung liegende Lisa Buckwitz. Dabei sah es gar danach aus, als ob

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Foto: Robert Michael, dpa Friedrich (vorne) freute sich mit Freunden und Familie.

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