Augsburger Allgemeine (Land Nord)
Kommt Fotovoltaik auf das Schloss?
Nur eine Firma möchte ein Angebot für eine Anlage auf dem Schlossdach in Emersacker abgeben. Ein Problem für die Nutzung der Sonnenenergie ist der Denkmalschutz.
Mit erneuerbaren Energien beschäftigte sich einmal mehr der Gemeinderat Emersacker. Auf dem Dach des Schlossgebäudes in der Ortsmitte soll nach Plänen der Gemeinde eine Fotovoltaikanlage angebracht werden. Nach Rücksprache mit der Denkmalschutzbehörde sind auf dem denkmalgeschützten Gebäude lediglich rote Solarmodule erlaubt.
„Derzeit ist es sehr schwierig, an rote Module zu kommen“, erklärte Bürgermeister Karl-Heinz Mengele seinen Gemeinderäten. Es gebe lediglich eine Firma, die ein Angebot abgeben will. Der Rathauschef berichtete, dass rote Module etwa 50 Prozent mehr kosten als gewöhnliche. Diese Summe würde übernommen werden. Zudem hätten rote Module einen Wirkungsgradverlust, der sich während der Laufzeit summiere.
Bezüglich des Nahwärme-Projekts erklärte Mengele, dass von den Bürgern im Bauabschnitt I noch nicht alle Rückmeldungen eingegangen seien. Bis Donnerstag, 29. Februar, haben Hauseigentümer noch die Möglichkeit, sich für einen Nahwärmeanschluss zu entscheiden. Der Bürgermeister sagte, dass die Hälfte der Kosten gefördert werde, bei einer bestimmten Einkommensgrenze sogar 70 Prozent.
Gemeinderat Manfred Schußmann bemängelte, dass die Gemeinde nicht in das Projekt investiere und den Bürgern ihr Vertrauen in das Projekt signalisiere. Bürgermeister Mengele erwiderte hierauf, dass die finanzielle Lage der Gemeinde dies derzeit nicht zulasse,
aber immer noch die Option dazu bestehe. „Wenn wir einsteigen wollten, bräuchten wir mindestens 750.000 Euro. Wir sind als Gemeinde mit 600.000 Kilowattstunden der größte Abnehmer der Nahwärme“, so Mengele. Auch dies beweise Vertrauen in das Projekt.
• Haltestellen In den vergangenen Tagen sind vier Bushaltestellenhäuschen an den Haltestellen Ortsmitte und Sportplatzstraße aufgebaut worden. Umgesetzt wurde damit ein Wunsch, den die Jugendlichen im vergangenen Jahr auf der Jungbürgerversammlung geäußert hatten. Die Kosten für die vier Wartehäuschen betragen rund 15.000 Euro. Der Bürgermeister
erklärte, sicherlich würden Verunreinigungen und Beschädigungen auf die Gemeinde zukommen. Jedoch sei man auch Schülern und Bürger verpflichtet und wolle durch das Projekt den Nahverkehr stärken.
• Schulverband Aus dem Schulverband berichtete Bürgermeister Mengele, dass der Haushalt beschlossen und bereits vom Landratsamt genehmigt worden sei. In Planung ist in der Grundschule Emersacker der Austausch der Brandmeldeanlage. Die Kosten betragen etwa 6700 Euro.
• ILE Bei der Sitzung der Integrierten Ländlichen Entwicklung (ILE) möchte man künftig die Dezentrale
Anlaufstelle für Senioren noch besser bewerben. Außerdem soll der Tag der Ausbildung wieder am Buß- und Bettag stattfinden. Bei einem Seminar in Thierhaupten sollen demnächst die ILE-Schwerpunkte für die nächsten Jahre festgelegt werden.
• Kinderkrippe Nachdem in der Kinderkrippe derzeit viele jüngere Kinder angemeldet sind, war es erforderlich, einige kleinere Stühle sowie zusätzliche Betten und Bettwäsche anzuschaffen. Die Kosten betragen etwa 3900 Euro.
• Fundtiere Der Vertrag für Fundtiere im Gemeindegebiet mit der Tierklinik Gessertshausen ist im vergangenen Jahr ausgelaufen. Ein neuer Vertrag wurde laut Bürgermeister mit dem Tierschutzverein Augsburg geschlossen. Er erklärte auf Nachfrage, dass die Gemeinde für die Kosten der Unterbringung aufkommen müsse, wenn der Besitzer eines Tieres nicht gefunden werde.
• Schlüsselzuweisungen Erfreuliche Nachrichten hatte Bürgermeister Mengele in Bezug auf Einnahmen der Gemeinde. Emersacker erhält in diesem Jahr Schlüsselzuweisungen von 543.000 Euro (Vorjahr: 526.000 Euro).
• Bürgerversammlung Die Bürgerversammlung findet am Donnerstag, 7. März, um 19.30 Uhr in der r Grundschule Emersacker statt.