Augsburger Allgemeine (Land Nord)
Einer, der manchmal missverstanden wurde
Norbert Beutmüller, der ehemalige Bürgermeister von Buttenwiesen, ist gestorben
Buttenwiesen Es gibt einige Kommunalpolitiker, die erschrecken, wenn sich Journalisten melden. Der Gedanke, „Was will denn die Zeitung schon wieder“, war bei Norbert Beutmüller niemals relevant. Der ehemalige Bürgermeister von Buttenwiesen (2004 bis 2016) und Chef der Freien Wähler in Meitingen stellte sich auch den kritischen Fragen und versuchte nie, bei den Antworten herumzueiern. Sich nicht verbiegen zu lassen, das zeichnete Beutmüller in seinem Leben aus.
Dieses ist für ihn nun am vergangenen Samstag im Alter von 67 Jahren zu Ende gegangen. Beutmüller, der seine Ehefrau, drei Kinder und vier Enkel hinterlässt, verstarb nach einem längeren Krebsleiden auf der Palliativstation der Uniklinik in Augsburg.
Die politische Karriere von Norbert Beutmüller begann für die Freien Wähler im Marktgemeinderat in Meitingen. Als dann im Sommer 2004 in Buttenwiesen die Stelle des Ersten Bürgermeisters neu zu besetzen war – der bisherige Amtsinhaber Leo Schrell wurde zum Dillinger Landrat gewählt –, kandidierte der damals 48-Jährige für die Freien Wähler und setzte sich bereits im ersten Wahldurchgang mit 60,7 Prozent klar durch. Sechs Jahre (2008 bis 2014) war der Verstorbene auch Mitglied im Dillinger Kreistag.
In den Ruhestand konnte er zwei Jahre später eintreten, nachdem er sich entschieden hatte, sich kein drittes Mal für das Amt des Bürgermeisters zu bewerben. Bevor er sich 2016 im Rathaus verabschiedete (Nachfolger wurde Hans Kaltner), feierte er im Sommer mit Familie, Verwaltung und vielen Gästen seinen 60. Geburtstag an einem lauen Sommerabend vor dem Rathaus. Dabei zeigte sich Beutmüller als entspannter Familienmensch, bestens umsorgt von seinem Familienteam mit seiner Frau Lydia Beutmüller an der Spitze. Tochter Simone und die Söhne Christoph und Clemens und Schwiegersohn Fabian kümmerten sich um den Ausschank.
Als Bürgermeister in Buttenwiesen wurde Beutmüller wegen seiner Geradlinigkeit oftmals missverstanden. Die Ansiedlung zweier Supermärkte fielen ebenso in Beutmüllers Amtszeit wie die Inbetriebnahme der drei Windräder im Ortsteil Wortelstetten.
Nicht leicht hatte es der Fußballanhänger auch beim TSV Meitingen. Dort hat er sich voll engagiert. Etwas polarisiert hatte Beutmüller bei den Nachbarvereinen mit dem Projekt „Offensive 2000“. Auch der jetzige Fußball-Abteilungsleiter Torsten Vrazic war damals skeptisch, muss jedoch heute zugeben, dass man Jahre danach durchaus profitiert habe.