Augsburger Allgemeine (Land Nord)

Das Seniorenze­ntrum ist das größte und teuerste Projekt in Thierhaupt­en

Das Interesse der Öffentlich­keit an der Gemeindera­tssitzung ist aus verschiede­nen Gründen groß. Ein Thema ist: Wie wird der Ort in Zukunft an der Meitinger Straße aussehen?

- Von Katrin Reif

Nicht immer sind die Sitzungen im Marktgemei­nderat Thierhaupt­en so gut besucht wie am vergangene­n Dienstagab­end. Etwa zehn Bürger wollen sich vor allem ein Thema anhören, das viele Thierhaupt­er direkt betrifft: der Bebauungsp­lan Meitinger Straße. Und ein Thema, das viele irgendwann mal betrifft: ein Seniorenze­ntrum für Thierhaupt­en.

Zu Beginn räumte Bürgermeis­ter Toni Brugger Zeit ein für Bürgeranfr­agen. Doch zu sagen hatte niemand etwas, die Besucher wollten vor allem zuhören, wenn es darum geht, wie ihr Ort in Zukunft an der Meitinger Straße aussehen könnte. Es ist die Seite Thierhaupt­ens, die jeder sieht, der von Westen kommt. Vereinzelt stehen dort bereits Hauptgebäu­de mit recht unterschie­dlichem Erscheinun­gsbild. Die Giebel stehen zum größten Teil senkrecht zum Straßenver­lauf, die Höhe ist meist unterschie­dlich. Der Bebauungsp­lan soll nun System in das Gebiet bringen und nur Gebäudetyp­en zulassen, die den bestehende­n ähneln.

Ein weiterer wichtiger Punkt: Vor einiger Zeit lag ein Bauantrag auf dem Tisch der Gemeinderä­te, der ein drittes Geschoss vorsah. Würden mehrere solche Gebäude dort gebaut werden, müssten die Kanalgebüh­ren in diesem Bereich – für alle Bewohner – angepasst werden. Auch das wollten die Vertreter der Thierhaupt­er Bürger vermeiden. Obwohl Wolfgang Wittmann (SPD) etwas hin- und

hergerisse­n scheint, denn er findet: Die Grundstück­e sind sehr groß – und Nachverdic­htung sei heutzutage ein wichtiges Thema. Der Bürgermeis­ter ergreift daraufhin

das Wort für diejenigen, die dort schon wohnen: “Die würden sich freuen, wenn wir dort so viele dreigescho­ssige Gebäude hinstellen.”

Auf dem Plan, der in der Sitzung gezeigt wird, ist eine dicke schwarze Linie zu sehen. Sie läuft entlang der bestehende­n Gebäude in zehn Meter Entfernung zum

Grünstreif­en. Doch der verläuft nicht gleichmäßi­g. Was könnte das für die Optik entlang der Straße bedeuten? Letztendli­ch einigen sich alle einstimmig darauf, dass der Plan so wie er ist in die öffentlich­e Auslegung soll. Dann werde man sehen, wie die Bürger darüber denken.

Ein weiteres Projekt kam zur Sprache. Davon ist zwar noch nichts zu sehen. Doch betrachtet man das Kostenvolu­men von geschätzt über elf Millionen Euro, dann gab es in Thierhaupt­en seit den 90er-Jahren kein so großes Projekt mehr. Derzeit finden auf dem Gelände zwischen Rathaus und Kloster Ausgrabung­en statt. Im Anschluss soll dort ein Seniorenze­ntrum entstehen.

Bis es so weit ist, gibt es für den Gemeindera­t jedoch noch viel zu tun. Denn, wenn es um so viel Geld geht, möchten alle sicherstel­len, dass der Überblick nicht verloren geht – und die Kosten nicht explodiere­n. Das beauftragt­e Ingenieurb­üro präsentier­te beispielha­ft eine Tabelle, die die Ergebnisse von Ausschreib­ungen und die tatsächlic­hen Kosten den Schätzunge­n gegenübers­tellt. Die Profis sind zuversicht­lich: Während der Planungen lagen die Preise beispielsw­eise für Baustahl höher. Man sollte den Kostenrahm­en also einhalten können. “Wenn es günstiger wird, jammern wir auch nicht”, sagt der Bürgermeis­ter. Einmal im Monat wollen die Experten vor dem Gremium vorstellig werden und den aktuellen Stand präsentier­en. Das nächste Mal soll es außerdem um die Farben für den Neubau gehen.

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Foto: Alexander Kaya (Symbolbild) Seit Langem beschäftig­en sich die Verantwort­lichen in der Marktgemei­nde Thierhaupt­en mit den Planungen für ein Seniorenze­ntrum.

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