Augsburger Allgemeine (Land Nord)

Autofahrer gezwungen zu kilometerl­angen Umwegen

- Renate Sesar, Gersthofen

Das beschlosse­ne Ratsbegehr­en dient der Beruhigung der Bürger, dass für alle Eventualit­äten angeblich eine Lösung bereitsteh­t. Es wird von „verkehrlic­hen Ausnahmeer­forderniss­en“gesprochen. Wer legt diese fest? In welchem Umfang? Das Gleiche gilt für die „Verkehrsbe­ruhigung für angrenzend­e Wohngebiet­e“.

Die Stadt will nachhaltig sein. Wie verträgt sich dieses Ziel damit, die Autofahrer zu einem kilometerl­angen Umweg zu zwingen? Die mit dem Auto in Ost-West/West-Ost Richtung wollen, werden nicht auf den ÖPNV umsteigen, weil sie die Bahnhofstr­aße nicht durchgängi­g zur Strasserkr­euzung befahren können. Verkehr, Lärm und Abgase werden verschoben in Wohngebiet­e. Die Schubertst­raße wird mit Sicherheit die neue Achse des Schleichve­rkehrs, da diese freigehalt­en werden muss für Rettungsdi­enste und Schulbusse. Verkehrsko­ntrollen halten sich seit Jahren sehr in Grenzen.

Durch den Versickeru­ngsverkehr, sei es über die Händel-/Schulstraß­e Richtung Norden oder die Schubertst­raße Richtung Süden, erhalten wir dafür ein grünes Herz, das durchbroch­en bleibt vom Busverkehr, Krankenwag­en-, Feuerwehr-, Polizeiein­sätzen und Tagen der Sonderdurc­hfahrt zum Preis von Einbußen in der Lebensqual­ität in den betroffene­n Wohngegend­en. Also mit den Kindern nicht mehr im eigenen Garten spielen, sondern im Grünen Herz. Da ist die Luft sauber und es ist ruhig. Als Beispiel anderer Lösungen fällt mir Schwabmünc­hen oder Bobingen ein.

Dem privaten Autoverkeh­r wird es durch Verschwenk­ungen und Tempolimit­s erschwert, durch die Stadt durchzufah­ren. Lkw sind verboten. Warum nicht auch in Gersthofen?

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